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Madagaskar- jedes Kind kennt die Disney-Filme und King Julien. Aber wie sieht es wirklich dort aus? Wir haben Madagaskar als dritte Insel auf unserer Reise im Indischen Ozean besucht. Dieses Land lässt sich am schwersten in einen kurzen Text fassen. Die große rote Insel ist schon sehr lange vom afrikanischen Kontinent getrennt und hat sich eigenständig entwickelt. Nicht nur endemische Tiere und Pflanzen prägen das Bild, sondern auch eine Bevölkerung, die, ursprünglich zugewandert aus Afrika und Indonesien, Reis anbaut, Zebus züchtet und trotz ihrer überall spürbaren Armut ideenreich Handwerk und Handel betreibt. Geschichte, alte Bräuche und Moderne prallen an vielen Stellen aufeinander. Wir haben auf unserer Rundreise längst nicht alles sehen, aber ein unheimlich interessantes, atemberaubend schönes und vielfältiges Land mit wahren Schätzen und freundlichen Menschen kennen lernen können. Trotzdem – schon bei der Ankunft in der Hauptstadt Antananarivo zeigt sich schonungslos das arme Entwicklungsland – diese Rundreise ist deshalb etwas für Leute, die wie wir damit umgehen und recht einfach unterwegs sein können.
Interessantes über Land und Leute
Madagaskar ist die viertgrößte Insel der Welt und mehr als 1,5 mal so groß wie Deutschland. Die Insel liegt 400 km von der Ostküste Afrikas entfernt, hat eine Länge von etwa 1500 km und Breite von mehr als 500 km. Das Land steht erst am Anfang der Entwicklung, die Infrastruktur ist schlecht. Die Geschichte ist geprägt von Stammesfehden und Eroberern, sie alle haben ihre Spuren hinterlassen. Heute sind Mangel und Bevölkerungswachstum eine Ursache für den Raubbau an der Natur. In den Nationalparks wird begonnen, Pflanzen und Tiere zu bewahren. Auf den Staatsstraßen kann man die Insel mit dem PKW erkunden. Das Zentrum bildet eine etwa 1000 m hohe Hochebene, deren Durchquerung von Nord nach Süd eindrucksvoll und abwechslungsreich ist. Die Regenwälder der Lemuren kann man in Begleitung von Rangern durchwandern. Das Klima ist tropisch, neben Reis wachsen Bananen, alle Arten Früchte, Zuckerrohr, Vanille und Kaffee. Die Dorfbewohner arbeiten in Manufakturen, in denen mit Geschick zum Teil aus Schrott und Resten wunderschöne oder praktische Dinge erzeugt und entlang der Straße zum Verkauf angeboten werden. Die Landessprache ist malagasy, ansonsten französisch (aber alle, die mit Touristen zu tun haben, sprechen englisch).
Anreise und Übernachtung
Madagaskar wird über Paris oder Amsterdam angeflogen. Im Oktober 2018 fliegt man unter 650€ ab Berlin oder Frankfurt ( ermittelt auf Skyscanner.de/ Flugzeit ca. 18 Stunden). Alternativ kann man es von Réunion erreichen (ab 130€ pro Strecke/ Flugzeit 1,5 Stunden/ Skyscanner.de Oktober 2018). Das Visum bekommt man bei der Einreise, ihr solltet günstigerweise ausreichend Dollar dabei haben.
Auf Madagaskar darf man nicht selbst Auto fahren, man bucht sich ein Auto mit Fahrer (billiger-mietwagen.de). Dieser ist im (nicht unerheblichen) Preis inbegriffen und versorgt sich selbst. Rückversichert euch beim Buchen, dass das Auto die Stadtgrenzen verlassen darf (Grund ist die Über-Land-Versicherung). Sollte das von Deutschland aus nicht klar regelbar sein, fahrt mit dem Taxi zum Hotel und bucht dort bei einem einheimischen Unternehmen – die Hotelrezeptionen sind auf diese Vermittlung eingestellt. Der Richtpreis für einen Tag beträgt 60-80€. Achtung: es wird alles in bar bezahlt – behaltet einen Teil ein, bis die Tour abgeschlossen ist.
Die Übernachtung solltet ihr nur für Antanarivo vorbuchen, z.B. über booking.com (wir waren im Sole-Hotel und empfehlen es wegen der optimalen zentralen Lage und der Hilfsbereitschaft der Rezeption). Alle weiteren Übernachtungen organisiert der Fahrer preiswert, besprecht mit ihm eure Ansprüche und das Budget – (er fährt die Unterkünfte an, in denen er dafür auch wohnen kann). Geht mit ihm in den kleinen Restaurants am Wege einheimisch essen, ihr werdet es nicht bereuen.
Die Fahrt von Antanarivo nach Süden dauert mehrere Tage, denn es wird nur im Hellen gefahren. Habt ihr weniger Zeit, gibt es auch Inlandsflüge, aber ihr würdet vieles verschenken, was es unterwegs zu sehen gibt.
Geldautomaten gibt es nur in größeren Orten – sorgt deshalb rechtzeitig für anfallende Eintrittsgelder (durchaus im europäischen Standard) und Übernachtungsgebühren vor.
Jetzt begleitet uns auf unserer Tour durch Madagaskar und lasst euch wie wir überraschen und beeindrucken:
Auf der Reise von Antanarivo nach Süden zum Isalo-Nationalpark ändert sich die Landschaft ernorm – von Reisfeldern, durch Wüsten zu Regenwald und Dschungel. Wenn ihr die Zeit habt, lasst euch das nicht entgehen.
- unterwegs in der zentralen Hochebene – typisches Dorf
- Morgentau auf den Bergen
- kleine Stadt
- Reisfelder
- Bauernhaus
- weiter im Süden
- Zebus
- eine kleine Stadt
Überall wird Reis angebaut – man sieht die verschiedenen Fruchtstände, denn es gibt mehrere Ernten pro Jahr. Die ganze Familie arbeitet mit. Der Stolz eines jeden Bauern ist sein Zebu.
- das Feld wird bestellt
- typischer Transportwagen
- Reisanbau
- Hütejungen
- Zebuherde
Entlang der Staatsstraße und in jedem Dorf werden die Produkte der Gegend angeboten.
- auf dem Markt
- Marktstand
- Obststand
- Aluminiumgeschirr
- Instrumente
- Holzgeschirr für die Küche
- Tücher aus Wildseide, gefärbt mit Naturfarben
- Markt
Das Highlight des Madagaskar-Aufenthaltes ist der Besuch eines Lemuren-Regenwaldes. Wenn man im Morgengrauen unterwegs ist, kann man noch andere interessante oder seltene Tiere beobachten.
- Lemuren
- Chamäleon
Unheimlich beeindruckend sind die riesigen Sandstein-Formationen des Isalo-Nationalparks. Auf einer Wanderung erfährt man von den Rangern Interessantes über die Geschichte, das Leben und die alten Bräuche der Madagassen.
- Isalo- Sandsteinformationen
- Panorama
- Badestelle in der Schlucht
Die Hauptstadt Antanarivo ist ein wahrer Schmelztiegel, der Verkehr ist immens, die Märkte voll, aber die Stadt ist bunt und vom Berg aus ergibt sich ein wundervoller Rundblick.
- Antanarivo
- auf dem Palasthügel
- der ehemalige Königs-Palast
- Blick vom Palast auf die Stadt
Auf der Fahrt nach Osten zur Hafenstadt Taomasina lohnt sich eine Rast an einem der unmittelbar hinter dem Meer liegenden warmen Seen. Die Dörfer auf der Landenge zwischen Meer und Seen werden zweimal pro Woche vom Zug angefahren, eine Straße gibt es nicht.
- am See bei Manambato
- Zug bei Brikaville
Konnte ich eure Neugier wecken, dann traut euch und besucht Madagaskar – es ist unbedingt euren Besuch wert.
Hier gibt es unser Reisetagebuch mit vielen Details und Adressen. Geplant haben wir unsere Reise mit dem Lonely Planet.
Tipp: Mit dem Kindle Cloud Reader kann man die Kindle-E-Books auf allen Geräten lesen.
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