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Nordzypern – auf Studien-Rundreise zum Schnäppchenpreis

Erlebnis- und Erfahrungsbericht aus dem Norden der geteilten Insel


Von den Billig-Studienreisen* hatte ich hin und wieder in diversen Katalogen gelesen und mir vorgenommen, das irgendwann einmal unvoreingenommen auszuprobieren. Vor einiger Zeit lockte ein Prospekt mit einer Rundreise durch Nordzypern. Im November in die Sonne – warum eigentlich nicht. Durch Corona gab es ja sowieso keine Planungssicherheit und damit keine echten Alternativen. Ich habe Laura als Reisebegleitung überredet und Mitte November saßen wir dann mit einer illustren Gruppe überwiegend älterer Mitreisender im Flieger nach Antalya. Für meinen Erfahrungsbericht möchte ich auf folgende Besonderheiten unserer Reise hinweisen: Die Corona-Zeit hat auch auf Zypern Tourismus, Handel und Landwirtschaft hart getroffen. Viele Hotels und Restaurants hatten lange geschlossen und teilweise auch nicht wieder geöffnet. Mitte/ Ende November waren wir für die Hotels und Händler die letzte große Reisegruppe in diesem Jahr. Auch auf der Sonneninsel wurden die Tage schon wesentlich kürzer und Ausflüge sowie abendliche Unternehmungen außerhalb des Hotels waren deshalb eingeschränkter als in den Sommermonaten.

Zypern

Zypern ist die drittgrößte Insel im Mittelmeer und wegen ihrer südlichen Lage herrscht hier fast das ganze Jahr über Sommer. Die Insel besitzt eine lange, bewegte Geschichte und aufgrund ihrer hervorragenden strategischen Lage zwischen drei Kontinenten war sie im Laufe der Jahrhunderte in der Hand verschiedenster Mächte. Wir stießen deshalb auf unserer interessanten Rundreise auf vielfältige Spuren unterschiedlicher Kulturen (Lesetipp zur Einführung). Bedingt durch die Teilung der Insel in den der EU zugehörigen und touristisch bekannteren Südteil und den von der Türkei bestimmten Norden waren wir im noch relativ unüberlaufenen Gebiet unterwegs und konnten viele der Schönheiten und bedeutsame Orte ungestört und noch fast authentisch genießen.

Flug

Nordzypern wird als Republik nur von der Türkei anerkannt, deshalb wird der Flughafen Ercan von Deutschland aus nicht direkt angeflogen, sondern über einen Zwischenstopp in Antalya. Wir flogen mit der Freebird Airlines. Trotz des sicher preiswerten Fluges konnten wir mit großem Gepäck anreisen. Im Flieger gab es gratis Wasser, Saft und einen Snack, die Preise für die angebotenen Speisen und Getränke waren durchaus moderat. Einreisen kann man mit Ausweis oder Reisepass (eine freie Seite für den Stempel) und einer elektronischen Corona-Einreiseanmeldung (Impfzertifikat oder PCR-Test erforderlich).

Hotels

Wir waren in durchweg sehr guten Hotels untergebracht, in der ersten Woche in zwei verschiedenen, dem Oscar Park Hotel, einem recht familiär geführten, freundlichen kleineren Hotel mit sehr hübschen Suiten, nahe dem historischen Salamis gelegen und im zweiten Teil der Rundreise wohnten wir im Olive Tree Hotel mit Blick auf die Hafenstadt Kyrenia, das uns durch seine weitläufige Anlage, Pool und Sauna, das gute Buffett und die gemütliche Lobby und Bar gefiel. Die Strandwoche konnten wir bei schönstem Wetter im luxuriösen Salamis Bay Conti Hotel bei Famagusta, aufgrund unserer späten Reisezeit ohne viele weitere Hotelgäste, echt genießen.

Hygienekonzept

Die Hotels waren zertifiziert und beschäftigten dazu nur geimpfte und zusätzlich getestete Mitarbeiter. Alle Angestellten trugen grundsätzlich Masken, was auch den Gästen empfohlen wurde. In den besuchten Klöstern, Kirchen und Museen bestand Maskenpflicht. Entsprechend der Einreiseanforderungen waren die Mitglieder unserer Gruppe ebenfalls mindestens doppelt geimpft oder PCR-getestet.

Reisen in der Gruppe

Für Individualtouristen wie uns war eine Gruppenreise eine neue Erfahrung. Ein ganzer Flieger voller Mitreisender, Rundreise mit Bussen, Reiseleitung und in der Rundreisewoche gemeinsame Mahlzeiten, in der Badewoche alle im gleichen Hotel, das war schon erst einmal ungewohnt. Aber – das kann ich für diese Reise abschließend feststellen – auf Studienreise treffen sich doch wohl eher Gleichgesinnte, Interessierte, z.T. Vielgereiste und während der Exkursionen und spätestens in den Hotelrestaurants entspannten sich interessante und anregende Gespräche. Die Hotels waren allesamt weitläufig genug, um auch “Alleinezeit” zu finden, wenn man das wollte. Dennoch traf man sich zum Schluss gerne zu gemeinsamen Unternehmungen vom Badehotel aus und einige Bekanntschaften werden sicher über diese Reise hinaus weiter bestehen.

Ein großes “Aber” trotzdem gleich an dieser Stelle – es muss nicht immer so entspannt und harmonisch sein. Das mussten wir auf einer anderen Rundreise recht leidvoll erfahren. Die Reise-Kultur oder eben auch -Unkultur steht und fällt mit der Gruppe (und da genügt u.U. schon ein Störenfried) und ganz entschieden mit dem Reiseleiter. Bei Problemen kann man von der Zentrale in Deutschland leider keinerlei Unterstützung erwarten.***

Die Rundreise

Im Laufe der Rundreisewoche haben wir, jeweils mit guter Einführung und Erläuterung, alle historisch und kulturell interessanten Orte von Nordzypern besuchen können.


Unsere Reiseleiter sprachen alle deutsch, waren belesen, geschichtsbewandert und vermittelten viele Hintergrundinformationen zu Geschichte und Politik, Kultur, Religion und Philosophie bis hin zur Pflanzen- und Tierwelt. Alle berichteten immer wieder mit viel Herzblut für ihre Heimat vom Leben und Arbeiten auf der Insel. Wir hatten während der Stopps ausreichend Zeit, die angefahrenen Orte auf eigene Faust zu erkunden oder um einen Kaffee oder Snack zu genießen und der Busfahrer sorgte täglich für ausreichend Trinkwasser an Bord. Was auf einer Busreise natürlich fehlt, sind die individuellen Stopps in der Landschaft. Aber in der zweiten Woche bestand die Möglichkeit, den einen oder anderen Ort mit dem Bus, Taxi oder auch Mietwagen noch einmal zu besuchen.

Ich habe im Folgenden die Ziele unserer Streifzüge über die Insel thematisch zusammengestellt. Sie setzen sich zusammen aus den Stationen der geführten Rundreise sowie den zugebuchten bzw. eigenen Ausflügen und Wanderungen. Die Orte tragen jeweils zwei Namen, einen türkischen und einen griechischen.

Städte

Nikosia

Ein Besuch in Nikosia ist ein Highlight. Wer möchte, kann hier in den kleinen Läden in der Karawanserei stöbern und dabei das Flair der Märchen aus 1001 Nacht spüren, daneben die Residenzen im altenglischen Stil bewundern, vor dem Kloster der Derwische stehen oder das unheimliche Ausmaß einer venezianischen Mauer beim Durchschreiten eines der elf Stadttore erleben (stilisiert in kleinen Bodenfliesen dargestellt), im Schatten der großen Kirchen-Moschee bei LaLaStreetFood einen starken türkischen Kaffee trinken (hier gibt es ein kleines Video) oder zu Fuß über die grüne Grenze mitten in der Altstadt gehen.

Famagusta

Famagusta, die ehemals so bedeutende und reiche Hafenstadt, ist heute die zweitgrößte Stadt Nordzyperns. Beeindruckend ist die große und über 3 km lange venezianische Stadtmauer, die vom Hafen aus das historische Zentrum umschließt.

Hier befindet sich neben den Grundmauern des Palastes der Lusignan-Könige die schöne gotische St.-Nikolaus-Kathedrale, heute im Inneren umgewandelt zur Lala-Mustafa-Pascha-Moschee (Teppich und geweißte Wände machen es möglich). Davor steht die 800 Jahre alte Maulbeer-Feige, der Baum des Müßiggangs. Hierunter soll Lawrence Durrell während er sein Werk “Bitter Limonen” verfasste, gesessen und mit dem Muezzin gesprochen haben. Wir stießen auf ein Shakespeare-Denkmal – hier soll sich die Handlung seines Othello abgespielt haben.

Auf unserer Rundreise besuchten wir im Freihafen der Stadt einen Teppichgroßhandel, später statteten wir nach einer ausgedehnten Strandwanderung vom Badehotel aus der Patisserie Petek einen verdienten zweiten Besuch ab.

Kyrenia

Das Wahrzeichen der Hafenstadt Kyrenia im Norden der Insel ist die malerische griechisch-römische und später von den Lusignans und den Venezianern verstärkte Festung. Hier befindet sich heute auch das Museum mit einem 2300 Jahre alten Schiffswrack. Die schmalen Gassen und die Promenade am Hafen sind geprägt von Restaurants, Souvenirläden und Bootsausflugs-Anbietern. Wir hatten das Glück, am Nationalfeiertag pünktlich zur Flugschau auf den Festungsmauern stehen und alles hautnah erleben zu können – hier ist mein Video.

Ausgrabungsstätten

Salamis

Von der bewegten Geschichte, Blüte und dem Niedergang der alten Hafen- und Handelsstadt Salamis mit ihren bis zu hunderttausend Einwohnern erzählen heute noch Überreste von Villen, Basiliken, Tempeln und der Straße zum ehemaligen Hafen. Blickpunkte sind das große Theater und das Amphitheater, die Erholungstempel mit den verschiedenen Thermen, ausgestattet mit Fußbodenheizung, schönen Mosaiken und öffentlichen Latrinen. Wir erfuhren bei unserem Rundgang durch die Ausgrabungsstätte (hier ist mein kleines Video) viel über das Leben in der Stadt, Gastfreundschaft und Handelstätigkeit, Körperkultur und Sport, Baukunst und -Materialien.

Soli (Soloi) und Morphu

Ein weiterer Ausflug führte uns an die Nordwestküste zu den Ausgrabungen der antiken Hafenstadt Soli. In der Umgebung wurde Kupfer abgebaut, was ihren Reichtum begründete, heute fahren wir durch ausgedehnte Zitrusplantagen. Der verlinkte Artikel beschreibt sehr anschaulich die Geschichte der Stadt und ihrer Ausgrabungsstätten. Uns bot sich der Blick auf das römische Theater, den Marktplatz und natürlich die einmaligen Mosaiken der Basilika, die durch eine Überdachung geschützt sind. Dank der guten Beschilderung konnte ich die schönsten Motive in der zur Verfügung stehenden Zeit alle entdecken.

Die Grabbeigabenfunde und Fotos der Ausgrabungen sahen wir auf der nächsten Station im Städtchen Morphu. Man konnte so förmlich spüren, was so eine Entdeckung für Archäologen bedeutet.

Dort konnten wir auch die imposante Kirche Agios Mamas mit ihren bunten Ikonen und schönen Schnitzereien besichtigen und der Geschichte des Schutzheiligen lauschen.

Klöster

Kloster St. Barnabas

Unweit von Salamis liegt das St. Barnabas-Kloster mit der Grabstätte des Apostels.

Im St. Barnabas-Kloster besuchten wir die erste orthodoxe Kirche unserer Rundreise mit ihrer wundervollen Ikonenausstellung. Im Schatten des Innenhofes gab es einen frischgepressten Granatapfel- oder auch Orangensaft, unterwegs hatten wir bereits die voll hängenden Bäume gesehen.

Die kleine Kapelle mit dem Grab des heiligen Barnabas ist ein Wallfahrtsort.

Auf dem Weg von Salamis zum Barnabas-Kloster kamen wir an den Königsgräbern vorbei. Sie waren, sicher unserer späten Reisezeit geschuldet, geschlossen und wir besuchten sie bei einem späteren Spaziergang vom Strandhotel aus. Mehr Informationen dazu gibt es hier.

Kloster St. Andreas

Das Kloster des Apostels Andreas ist bis heute ein bedeutender Wallfahrtsort an der Nordspitze der Halbinsel Karpaz. Umtost von den Wellen des Meeres entspringt unterhalb der Klosterkirche die heilige Andreas-Quelle. Das Kloster wird staatlich gefördert, um die religiöse Vielfalt zu erhalten. Die meisten Kirchen wurden zu Moscheen umgewandelt. Im Süden der Insel gibt es dagegen eine staatlich unterstützte Moschee.

Die Zufahrt zum Kloster vom Golden Beach aus wird von zahmen Wildeseln bewacht, die auch von unserem Fahrer ihren Wegezoll in Form von Mohrrüben einforderten. Früher wurden sie als Arbeitstiere gehalten, nachdem die Maschinen ihre Arbeit übernahmen, frei gelassen, aber weiterhin unterstützt. Über die Jahre haben sie gelernt, die passierenden Autos anzuhalten und erst gegen die Gebühr einer Möhre den Weg frei zu geben.

Kloster Bellapais

Im Bergdorf Beylerbeyi 700 Meter oberhalb Kyrenia befinden sich die Reste des Kreuzritter-Klosters Bellapais, einer der schönsten Klosteranlagen mit phänomenalem Blick auf die Küste. Wir hatten Gelegenheit, die Kirche zu bewundern, durch die Kreuzgänge zu wandeln, den Blick und die Ruhe im Klostergarten zu genießen und im Refektorium einem alten Kirchenlied zu lauschen. Auch das kleine Dorf war einen Rundgang wert, nette Restaurants und eine kleine Ladenstraße freuten sich über Kundschaft.

Kreuzritterburgen

Die Ritterburgen auf der Pentadaktylos-Gebirgskette sind Ziele eines Aufstiegs zu einem atemberaubenden Rundumblick oder auch einer mehr oder minder anspruchsvollen, schönen Wanderung durch die Berge (siehe Rother Wanderführer und komoot).

St. Hilarion

Ehemals Kloster, später Sommerresidenz der Lusignans, erhebt sich die Ruine der Burg Hilarion in 622 m Höhe malerisch auf dem Berggipfel oberhalb Kyrenia. Zur Einstimmung gibt es hier ein kleines Video. Die Burg besteht aus drei Wohnebenen, die man über Zickzackwege und steile Steintreppen erreicht. Neben dem weiten Rundumblick locken die byzantinische Kapelle, verschiedene Wirtschaftsgebäude und vor allen Dingen die Königsgemächer der Lusignans mit dem imposanten gotischen Fenster in die oberen Burgen (Video).

Buffavento

Schwer zu erreichen und auf 954 m Höhe diente Buffavento einst als schwer erreichbare Fluchtburg. Auch wir hatten auf unserer Wanderung vom Pass der Hauptstraße aus (Fahrt mit Taxi) ausreichend Gelegenheit, uns das üppige Hotelfrühstück abzutrainieren.

Hier ist der Tourüberblick von komoot.

Kantara

Kantara ist die dritte der nördlichen Höhenburgen und thront stolz auf ihrem einzelstehenden Berg. Wir können sie mit etwas Glück von unserem Hotel aus sehen und starten die Wanderung mit Bekannten, die einen Wagen für eine Tour in den Norden gemietet haben. Auch die Burg Kantara besteht aus mehreren Ebenen und von oben öffnet sich ein fantastischer Blick zur Küste und in die Inlandsebene. Einen ausführlichen Überblick gibt dieser Artikel.

Hier sind der Tourüberblick von komoot und ein kleines Video.

Landschaft und Strände

Nordzyperns Landschaft ist vielgestaltig. Der Nordteil der Insel besitzt lange und besonders teils unberührte Küstenstreifen. Parallel erstreckt sich die Pentadaktylos-Gebirgskette mit Wanderwegen, den Burgen und einigen Klöstern. Im Westen ist die Landschaft fruchtbar und man fährt durch riesige Plantagen mit Zitrusfrüchten, Granatäpfeln und Wein sowie Erdbeer- und Kartoffelfelder. Wir sehen auf unserer Reise Kaktusfeigen, Pommeranzen, Pfefferbäume, Eukalyptus und Mimosen. Die zentrale und relativ trockene Ebene hinter den Bergen um Nikosia erinnert an Afrika. Wie in vielen Ländern im Süden herrscht leider auch hier das leidige Müllproblem, das den einen oder anderen schönen Blick in die Landschaft trübt.

In einem kleinen Dörfchen in den Bergen unweit Kyrenia steht der Miniaturenpark Minia Kibris mit den wichtigsten historischen Sehenswürdigkeiten Nordzyperns – eine nette Gelegenheit, die Bauwerke einmal in Gänze und aus der Vogelperspektive zu betrachten.

Einen Stopp wert ist der große Stausee Geçitköy Göleti zur Trinkwasserversorgung, der durch eine Rohrleitung unter dem Meer aus dem Taurusgebirge in der Türkei gespeist wird.

Halbinsel Karpaz, Nordküstenstrände und Golden Beach

Die Halbinsel Karpaz ist grün und fruchtbar. Wir machen auf unserer Fahrt im Dörfchen Digkarpaz einen Stopp, gehen über den Markt und besuchen später im Dorf Büyükkonuk die kleine Kirche Agios Afksentios.

Der Nordteil der Halbinsel wurde zum Naturschutzgebiet erklärt und damit die wunderbare Golden Beach vor Bebauung bewahrt. Hier befindet sich ein großes Brutgebiet der Meeresschildkröten. Sie sind natürlich lange geschlüpft und wir legen eine Badepause ein.

Die Halbinsel hält noch mehrere fast unberührte Buchten bereit, eine besuchen wir auf der Busrundreise bei einem kleinen Fischrestaurant.

Eine zweite entdecken wir bei unserem Ausflug nach Kantara direkt neben einer verfallenen Kapelle, mit einsamem Strand und malerischem Felsentor und haben damit unseren Lieblingort auf Zypern gefunden.

Silver Beach bei Famagusta

Direkt an unserem Badehotel in der zweiten Urlaubswoche begann der Silver Beach mit in der Nebensaison total leeren Abschnitten. Nur einige Bade- oder Strandwanderlustige aus unserem Hotel und Kitesurfer aus Famagusta waren anzutreffen. Sonne, weißer Sand und klares Wasser, ich denke, die Bilder und mein kleines Video sprechen für sich. (und hier noch eins)

Verkaufsveranstaltungen

Verkaufsveranstaltungen finanzieren die Schnäppchenreisen. Bei entsprechender Vorbereitung sind sie jedoch mehr Gewinn als Problem. Eines vorab – die Händler auf Zypern sind überall zurückhaltender, als man es etwa aus der Türkei kennt. Die angebotenen Waren – Teppiche, Lederbekleidung und Schmuck, sind durchweg hochpreislich und erlesen und in den angefahrenen Unternehmen wird eine riesige Vielfalt der schönen Dinge dargeboten, die man hierzulande so nicht findet. Dazu kommt ein kleiner Exkurs in die Waren- und Herstellungskunde, den ich persönlich sehr interessant fand. Deshalb – wer einen außergewöhnlichen Teppich kaufen möchte, eine feine neue Lederjacke oder eine goldene Kette mit einem wertvollen Stein – hier wird er es finden und sich bei einem Kaffee oder Tee in aller Ruhe beraten lassen und den Preis verhandeln können. Und wer das nicht vor hat, der kann das klar kommunizieren und einfach in Farben und Materialien schwelgen oder im Schatten im Garten auf die Gruppe warten.

Teppichgroßhandel im Hafen von Famagusta

Schmuck und Lederkleidung

Auch hier wurden schöne, hochwertige und -preisliche Stücke in großer Vielfalt und Fülle präsentiert und alle, die etwas Besonderes kaufen wollten, konnten hier etwas finden.

Badewoche

Unser Strandhotel hatte eigentlich alles, um sich vor Ort beschäftigen zu können – Sauna, Fitness und Pools, Massagen und den ganzen Tag über, wenn man das wollte, lecker Essen und Trinken. Halppension und All-inclusive waren zubuchbar und für das rieisge Aufgebot und die Möglichkeiten preislich völlig in Ordnung. Wir hatten das nicht gebucht, tagsüber stattdessen Wanderungen und Ausflüge unternommen und abends die Sauna mit Abkühlung im Meer genossen. Hier zum Abschluss noch einige Impressionen aus dem Salamis Bay Ressort:

Resümee

Eine Studienreise zum Schnäppchenpreis – unser Test ist durchaus positiv ausgefallen. Sowohl die Besichtigungen und Reiseleitung auf der Rundreise, als auch die Hotels waren als sehr gut zu bewerten. Das Programm und die Begleitung standen der preisintensiveren Studienreisekonkurrenz keineswegs nach. Auch die Reisegruppe hat durchaus positiv überrascht. In der Anschlusswoche hatten wir dank des guten Überblicks über Land und Leute ausreichend Möglichkeiten, weitere Orte auf eigene Faust zu erkunden. Und, wenn ich ehrlich bin – gegen einen sonnigen Strandtag im November ist ja nun wirklich auch nichts einzuwenden. Ich werde auf jeden Fall den Reiseveranstalter und seine Angebote im Auge behalten sicher bei passender Gelegenheit erneut von einer interessanten Preiswert-Rundreise zu berichten haben.

*Kosten

Reiseveranstalter RSD

  • Studienrundreise plus Badewoche im Zweibettzimmer 199€ p.P. (Stammkundenpreis)
  • ggf. Flughafen- und Saisonzuschlag, in unserem Fall 40€
  • Zusatzausflüge an den letzten beiden Tagen der Rundreisewoche 69€ bzw. 49€ (optional)
  • Halbpension in der ersten Woche 139€ (optional/empfehlenswert)
  • Halbpension in der zweiten Woche 139€, All Inclusive plus 99€ (optional)
  • Preise außerhalb des Hotels, z.B. Abendessen mit Getränk 5€ – 8€, türkischer Kaffee mit Wasser und Süßigkeit 1€
  • Mietwagen 25€ pro Tag, Taxi ca. 60€ pro Stunde und Fahrzeug
  • Bootsfahrt mit Essen an Bord ca. 20€
  • Busticket zwischen den Städten ca. 2,50€
  • Eintrittspreise 1€ – 4€

Verständigung, Zahlungsmittel, Telefon

Auf der Insel wird englisch verstanden, viele haben Verwandte in Deutschland und sprechen deshalb auch gut deutsch. Die offizielle Währung sind türkische Lira, doch es kann überall in Euro bezahlt werden und in den meisten Fällen wird auch zum aktuellen Tageskurs umgerechnet. Deshalb empfiehlt es sich, ausreichend Bargeld mitzunehmen. Hotelangestellte tauschen gerne Kleingeld in Scheine. Nordzypern gehört nicht zur EU, deshalb das Handy besser die ganze Zeit im Flugmodus lassen – in allen Restaurants, in einigen Taxis und natürlich in den Hotels gibt es kostenfreies WLAN.

RSD-Studienreisen, an denen wir inzwischen ebenfalls und mit sehr unterschiedlichen Erfahrungen teilgenommen haben:

***Unsere Erfahrung lehrt – Solange bei den RSD-Reisen alles läuft, gibt es wirklich nichts zu bekriteln. Wenn aber eine Beschwerde ansteht, wird man als Kunde alleine gelassen und ist am liebsten noch selber schuld.

  1. ilse

    Hallo …. wir sind gerade von Zypern mit RSD zurückgekommen. Uns hat es gefallen, hat fast alles gut funktioniert. Das Essen im Salamis ist eine 5***** Küche sehr lecker und auch noch schön anzusehen.
    Mit dem Wetter hatten wir Glück – 2 Wochen nur Sonne …
    Wir waren schon zum 7. Mal mit RSD unterwegs – Kroatien können wir auch sehr empfehlen.
    Nicht immer ist alles so gut gelaufen wie auf Zypern
    … und unbedingt den Granatapfelsaft am Kloster Barnabas probieren – macht süchtig

    • H&W

      Sind auch wieder zu Hause. Der A320 – 200 ab Frankfurt war komplett besetzt mit RSD Reisenden.
      Nach dem Flug wurden wir am Flughafen Ercan in 5 Busse aufgeteilt. Im Bus erfuhr man dann welches Hotel angefahren wird. Im späteren Austausch während der “Erholungswoche” mit Mitreisenden, wurden alle zugeteilten Hotels positiv bewertet. Die Rundreise selbst empfanden wir als kurzweilig und Informativ. Inklusive der eingestreuten Verkaufsveranstaltungen. Dies gehört nun mal zum “Geschäftsmodell solcher Reisen”. Die “Erholungswoche” im Salamis Bay Hotel nahe Famagusta war sehr schön. Tolle Anlage. Sensationelles Büffet. Sehr freundliches Personal. Gutes Wetter gehabt und nette Leute kennengelernt.
      Alles in allem Tage, an die man gerne zurückdenkt.
      H&W

  2. Wolfgang Schmidt

    Am 02.04. 24 starten wir ab Frankfurt nach Zypern.
    Unsere erste Reise in dieser Art.
    Freuen uns auf Mitreisende die uns badisch sympathisch wahrnehmen.
    Bertl & Wolfgang aus St. Leon

  3. ilse

    Hallo Conny,
    Danke für Deinen schönen Reisebericht – für uns geht es in 2 Wochen mit RSD nach Zypern.
    Wir waren schon oft mit RSD unterwegs seit fast 15 Jahren und man muss halt immer Kompromisse machen. Der Ein oder Andere “Kotzbrocken” ist halt auch mal dabei.
    Die bei Rundreisen immer in der 1. Reihe sitzen und am Vorabend den Platz auch noch reservieren … die Meckerer schlechthin und die Rücksichtslosen.
    Was uns bewegt ist, dass ja vor allem ältere Menschen mit den “modernen Reisebussen” fahren, jedoch kein WC vorhanden oder aber abgeschlossen ist, das würden wir gerne ändern – stoßen aber bei RSD auf taube Ohren.
    Wir genießen dennoch … hast Du Skandinavien auch schon gemacht, das steht für uns im Juni an. Hab weiterhin viel Spaß, bleib gesund und berichte weiter …
    liebe Grüße aus Bayern Ilse

  4. Nicole & Michael

    Hallo Conny,
    wir sind gerade ein wenig am schmunzeln. Haben Deine wirklich super geschriebenen Reiseberichte gelesen. Unter anderem auch der von Kroatien mit dem RSD Nomaden (ich habe Tränen in den Augen vor Lachen).
    Wir waren gerade in Nordzypern mit RSD und ich glaube dein RSD-Nomade ist auch uns dort begegnet bzw. war in unserer Reisegruppe. Ansehen wollte er sich dort nichts. An der Bar war er jedoch ein guter Gast. Auch ein Schläfchen in der Bar und Toilette hat ihm sehr gefallen. Ich glaube wir reden von der selben Person……… ist ja kaum zu glauben.

    Ps. Rundreise Nordzypern war trotz RSD-Nomaden hervorragend.

    Schöne Grüße Nicole & Michael

    • Kommentar des Beitrags-Autors

      Conny

      Hi ihr Beiden,

      das tut mir aber leid für euch, freue mich, dass es war trotzdem schön war!
      Unserer hieß Hansi, sah aus wie der Weihnachtsmann und trank am liebsten aus dem Koffer…
      Aber sei’s drum, wir lassen uns die Laune nicht verderben und nutzen die Preise, um was zu sehen.
      Meine großen Kinder waren gerade in Lykien, ich fahre im Februar nach Rhodos und im Oktober nach Indien – es kommen also neue Berichte… (und ansonsten bin ich mit meinem Minicamper unterwegs, aber das habt ihr ja sicher gesehen)
      Bis bald und schöne Weihnachten!

      Conny

  5. Marita Fuchs-Keßler

    Vielen Dank für den informativen und sehr schön geschriebenen Reisebericht. Ich werde im November als Alleinreisende (auch nicht mehr ganz jung) die Zypern-Reise machen und hoffe natürlich auf eine schöne Zeit. Da ich normalerweise auch Individualreisende bin, hoffe ich ganz besonders auf eine nette Reisegruppe.
    Dir wünsche ich noch ganz viele wunderschöne Reiseerlebnisse!
    Viele Grüße, Marita

  6. Ulrike Hermes

    Danke für die tollen Informationen. Fahren Ende Februar mit RSD dahin.
    Bin gespannt auf die Unterkünfte. Weiss man ja vorher nicht.

  7. Antje

    Dankeschön für die vielen Information. Diese werden uns sicher helfen, wenn wir im Mai mit RSD Nord-Zypern besuchen.

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