Welterbe-Projekt

Welterbe (auf)gespürt und (er)fahren – UK – Burgen und Stadtbefestigungen König Edwards I. in Gwynedd

Wir haben die Welterbestätten in Großbritannien mit dem Zug und einem Interrail-Ticket besucht. An der Küste von Wales standen die Festungsburgen Edwards I. auf dem Plan und wir hatten das Glück, dass die Stadt Conwy mit ihrer Burg über einen Bahnhof und ein hübsches Hostel oben auf dem Berg verfügt und damit für uns gut erreichbar war. So hatten wir auch die Gelegenheit für einen stimmungsvollen Abendspaziergang auf der alten Stadtmauer.

Die vier Burgen in Beaumaris, Conwy, Caernarfon und Harlech sowie die dazugehörigen befestigten Städte Conwy und Caernarfon in Nordwales sind die schönsten Beispiele militärischer Architektur des späten 13. und frühen 14. Jahrhunderts in Europa. Sie stehen seit 1986 auf der UNESCO-Welterbeliste. König Edward I. von England (1272–1307) beauftragte ihren Bau, um die Bevölkerung zu unterwerfen und eine englische Kolonie zu errichten. Entworfen und geleitet wurde der Bau von James of St George (ca. 1230-1309), dem Chefarchitekten König Edwards und dem größten Militärarchitekten seiner Zeit. Zusammen mit den umgebenden befestigten Städten gehören die vier Burgen zu den wichtigsten Zeugnissen der mittelalterlichen Geschichte. Hier gibt es ein Einführungsvideo.

Wir waren am Bahnhof Llandudno Junction auf der anderen Seite des Flusses ausgestiegen und sahen schon von der Brücke aus, wie die Burg malerisch und Respekt einflößend am anderen Ufer liegt. Gerade war Ebbe und die Boote lagen fast auf dem Trockenen.

Conwy zeigte sich als ein hübsches Städtchen, das auf seinen Straßen und Plätzen selbst viel Mittelalterliches bewahrt hat. Ein schöner bunter Marktplatz, ein historisches Rathaus und eine alte Kirche, doch am meisten beeindrucktwaren wir davon, dass die Stadtmauer ganz selbstverständlich in die Bebauung des Ortes eingebunden ist und direkt hinter den Häusern steht oder die Gärten umschließt.

Das Schönste, was man in Conwy – außer dem Besuch der Burg natürlich – machen kann, ist ein (Abend-)Spaziergang auf der Stadtmauer, die den gesamten Ort bis zum Hafen umschließt .

Die Burgmauer selbst ist abends geschlossen, aber tagsüber kann man das Gelände hier oben umrunden. Im Inneren gibt es auch ein Museum.

Architektonisch gut passend, führt eine neuere Fußgängerbrücke über den Fluss, die die Gewaltigkeit der Burg noch unterstreicht. Ein toller Fotospot ist sie außerdem.

Wir haben in vielen tausend Schritten die alte Festungsstadt durchwandert und auf der Mauer umrundet und werden mit einem fantastischen Sonnenuntergang belohnt. Langsam gehen die Lichter an und die Tiere zur Ruhe und über den Dächern, weithin sichtbar, wacht die alte Burg. Hier ist unser kleines Video.

An der Küste von Wales findet man beeindruckende Zeugnisse aus dem Mittelalter, die das Leben bis heute beeinflussen, ein Beispiel ist Conwy. Dieses kleine romantische Städtchen mit seiner imposanten Burg und seiner wunderschönen Umgebung ist unbedingt einen Besuch wert. Es ist nicht nur ein Ziel für einen Rundgang durch die Mittelalter-Geschichte oder aber einen schönen Strandurlaub, sondern auch ein Ausgangspunkt für Fahrten entlang der Küste (auch mit dem Zug) und ins Hinterland. Dorthin führte uns unsere nächste und sehr interessante Tour – zu den berühmten Schiefersteinbrüchen nach Blaenau Ffestiniog. Wer mit dem eigenen Fahrzeug unterwegs ist, hat auch die Möglichkeit, von hier aus die anderen Schlösser und Burgen King Edwards zu besuchen.

Mehr zu unserem Interrail-Trip gibt es in Kürze hier und die gesamte UK-Welterbetour ist hier zusammengefasst.

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