Welterbe-Projekt

Welterbe (auf)gespürt und (er)fahren – UK – Pontcysyllte-Aquädukt und Kanal

Wir haben die Welterbestätten in Großbritannien mit dem Zug und Interrail-Ticket besucht und hatten zuletzt in Wales die historische Stadt Conwy mit ihrer mittelalterlichen Burgfestung und die Schiefermine in Blaenau Ffestiniog besichtigt. Auf dem Weg nach England lagen das Pontcysyllte-Aquädukt und die Iron-Bridge.

Das Pontcysyllte-Aquädukt und der Pontcysyllte-Kanal stehen seit 2009 auf der UNESCO-Welterbeliste. Sie sind frühe und herausragende Beispiele für die Innovationen auf dem Gebiet des Ingenieur-, Bau- und Transportwesens während der industriellen Revolution in Großbritannien. Das Ende des 18. Jahrhunderts geplante und 1805 fertiggestellte Aquädukt und war ein bahnbrechendes Meisterwerk des berühmten Bauingenieurs Thomas Telford. Es wurde benötigt, um den Llangollen-Kanal über das Tal des Dee zu führen. Die Konstruktion bestand aus Metallbögen, die von hohen, schlanken Mauerpfeilern getragen wurden. Mit der innovativen Verwendung von Guss- und Schmiedeeisen in der Tragwerksplanung, beeinflusste es das Bauwesen weltweit. Das Pontcysyllte-Aquädukt ist mit 307 m Länge, 3,35 m Breite und 1,60 m Tiefe bis heute das längste und auch höchste Aquädukt in Großbritannien. Die gusseiserne Rinne, die sich 38,5 m über dem Fluss Dee befindet, wird von 19 Brückenpfeilern getragen. Ein Einführungsvideo gibt es hier.

Der nächste Bahnhof ist einige Kilometer entfernt und wir haben Muße, während wir auf den Bus warten, uns etwas umzuschauen.

Ein Blick auf Google-Maps verdeutlicht die Lage des Aquädukts und wir sind gespannt.

Nach einer kleinen Wanderung von der Bushaltestelle stehen wir dann vor der heute nur noch dem Tourismus dienenden imposanten Wasserbrücke. Es ist noch zeitig am Morgen und die Bootsführer machen ihre Boote für die Besucher bereit.

Wir wählen einen Gang über die Brücke und beobachten die durch den schmalen Kanal gleitenden Boote. Hier sieht man, wie lang die Brückenkonstruktion ist. Die speziellen Boote sind der Breite des Kanals genau angepasst.

Einige Paddler bereiten sich vor, ihre eigenen Boote einzusetzen und durch den Kanal zu fahren. Eine spannende Idee.

Ein Blick nach unten macht das ganze Ausmaß des Bauwerkes deutlich. Hier oben am Wasser zu stehen und gleichzeitig auf den Fluss im Tal zu schauen, ist ein doch sehr ungewöhnlicher und zugleich faszinierender Anblick. (Video)

Etwa 100 Stufen führen zum Fuß der großen Brücke, die Höhe lässt sich auch mit einem Weitwinkel- Foto kaum erfassen.

Die riesige und imposante Wasserbrücke überspannt den Fluss im Tal und scheinbar leicht schweben in über 30 m Höhe die Schiffe darüber hinweg, gehen die Besucher oder fahren die Radler auf dem Weg neben dem Kanal entlang. Und das seit über 200 Jahren, das muss man erst einmal verdauen. Es lohnt sich, dieses Bauwerk anschauen und bewundern zu gehen, ob zu Fuß oder auch mit einer Bootstour und im Anschluss ein wenig seinen Gedanken über Technik, Fortschritt und kühne Vordenker nachzuhängen.

Für uns geht es mit vielen Bildern im Kopf weiter zu einem anderen bahnbrechenden Brückenbauwerk, der Iron-Bridge, die sich bereits in England befindet.

Mehr zu unserem Interrail-Trip gibt es in Kürze hier und die gesamte UK-Welterbetour ist hier zusammengefasst.

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