Island verfügt über 3 UNESCO-Welterbestätten, den Þingvellir-Nationalpark, den Vatnajökull-Nationalpark und die Insel Surtsey.
Ich war mit meinem Minicamper Dobby einen ganzen Sommer lang auf Island unterwegs und habe in dieser Zeit natürlich auch einige Punkte der Welterbestätten besucht.
Alles über meinen Aufenthalt mit der Kurzfassung meines Tagebuchs gibt es hier und sowie detaillierte Berichte über die Regionen Osten, Westen, Westfjorde, Norden und Süden.
Þingvellir-Nationalpark
Der Þingvellir-Nationalpark, 49 km östlich von Reykjavík, ist seit 2004 UNESCO-Welterbe. Es ist ein geschichtsträchtige Ort, der der Gründung des Alþing, des ältesten Parlaments der Welt, im Jahr 930 n. Chr., gewidmet ist. Inmitten einer spektakulären Landschaft aus Grabenbrüchen, Lavafeldern und dem See Þingvallavatn spiegeln archäologische Überreste, wie Torfhütten und Wege, die jahrtausendelange Entwicklung von Kultur und Landwirtschaft wider. Die symbolische Verbindung von Recht, Geschichte und Natur macht Þingvellir zu Islands spirituellem Zentrum und bietet mit seinen dramatischen Klippen eine beeindruckende Kulisse für das historische Erbe, das tief in der Identität des Landes verwurzelt ist.
Der Nationalpark Þingvellir ist eines der Highlights jedes Island-Besuches. Hier verläuft die Grabenbruchzone zwischen der eurasischen und amerikanischen tektonischen Platte. Für Island hat er eine besondere Bedeutung, denn in der geschichtsträchtigen Almannagjá-Schlucht wurde am 17. Juni 1944 die Republik Island ausgerufen.
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Es gibt gut ausgeschilderte Wege durch die Schlucht, zur Kontinentalspalte und zum See (wo die berühmten Schnorchel- und Tauchtouren mit sagenhafter Sichtweite durchgeführt werden), viel zu sehen und an Informationen zu lesen, deshalb sollte man unbedingt ausreichend Zeit einplanen. An diesem ganz besonderen Ort kann man hautnah in die Geologie unserer Welt und die Geschichte dieses Landes eintauchen. (Video)
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Vatnajökull-Nationalpark – Dynamische Natur aus Feuer und Eis
Der Vatnajökull-Nationalpark, der fast 14 % Islands umfasst, vereint eine faszinierende Dynamik aus Vulkanismus und Gletscherlandschaften und ist UNESCO-Welterbe seit 2019. Zehn Vulkane, davon acht unter der riesigen Eiskappe des Vatnajökull, prägen diese Region, die durch Gletscherläufe, Sandurebenen, Canyons und Flusssysteme geformt wurde. Die dynamische Interaktion von Magma, Eis und Wasser sowie der beschleunigte Rückzug der Eiskappe durch den Klimawandel machen den Park zu einem bedeutenden Forschungsgebiet von globaler Bedeutung, in dem die Bedingungen auf der frühen Erde sowie auf eisigen Himmelskörpern unseres Sonnensystems simuliert werden können. Die etwa 780.000 ha große Eiskappe im Südosten Islands bildet das Herz des Parks, der zudem durch endemische Fauna und extreme geologische Prozesse besticht. Vulkanzonen und tektonische Aktivität, die durch den Mittelatlantischen Rücken geprägt werden und die Vielfalt der Landschaften, von Basaltgestein und Lavafeldern bis zu subglazialen Seen, machen das Gebiet zu einem außergewöhnlichen Naturwunder.
Entlang der südlichen Ringstraße gibt es mehrere Zugänge zu den Gletscherzungen. Sie sind gut ausgeschildert, haben teils Informationszentren und (meist kostenpflichtige) Parkplätze. Die Wanderung zum Gletscher ist in jedem Fall spektakulär. Solche Möglichkeiten sind: das Glacier Sign – Climate Change Project auf dem Weg zum Sólheimajökull und Skaftafellsstofa.
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Das moderne Vatnajökulsþjóðgarðs Visitor Centre befindet sich in Kirkjubæjarklaustur. Museum und Parkplatz sind hier kostenlos.
Im Norden, im Mývatn Visitor Center erfährt man Interessantes über den Vulkanismus. Hinter dem Museum geht es zu den Pseudokratern am und im See.
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Als Zugang zum Gletscher habe ich den Svínafellsjökull, einen wunderbaren Gletscher mit einem tollen See, gewählt und war in diesem Sommer gleich mehrfach dort. Parken ist hier kostenlos und rings um den See gibt es verschiedene Fotopunkte ohne viele andere Besucher.
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Am gegenüberliegenden Ufer steht eine Gedenktafel für im Gletschereis verschollene Wanderer und man spürt neben dem Knacken des Eises die Naturgewalten hautnah.
Bekannt aus Filmen und Erzählungen ist die berühmte Gletscherlagune Jökulsárlón mit dem schwarzen Strand der Eisdiamenten. Natürlich zieht es ausnahmslos jeden hierher, die Parkplätze sind voll, die Wege, Amphibienfahrzeuge und Kanus auch, aber es lohnt! Wenn die Strömung stimmt, kann man die Eisberge unter der Brücke treiben sehen oder auch die Robben beobachten.
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Ein Spaziergang zur Diamond Beach rundet den Besuch mit phänomenalen Bildern ab.
Surtsey – Ein unberührtes Naturlabor
Surtsey, eine Vulkaninsel vor der Südküste Islands, entstand zwischen 1963 und 1967 durch unterseeische Vulkanusbrüche und wurde von Anfang an gesetzlich geschützt, um als unberührtes Naturlabor zu dienen. Frei von menschlichem Eingreifen bietet die Insel wertvolle Langzeitdaten über die Besiedlung neuen Landes durch Pflanzen und Tiere. Wissenschaftler dokumentieren seit 1964 die natürliche Sukzession, von der Ankunft von Samen über Moos- und Pilzarten bis hin zur Etablierung von Gefäßpflanzen, Vögeln und wirbellosen Tieren. Mit 141 ha Fläche und einer geschützten Meeresumgebung liefert Surtsey einzigartige Erkenntnisse über ökologische Prozesse. Strenge Schutzmaßnahmen, darunter ein Besuchsverbot, gewährleisten den natürlichen Ablauf dieser Entwicklungen und machen die Insel zu einem bedeutenden Ort für die Erforschung biologischer und geologischer Dynamiken. Sie steht seit 2008 auf der UNESCO-Welterbeliste, hier ist eine Fotogalerie.
Ich habe vor einigen Jahren die Westmännerinseln besucht und die neue Insel von Heimey aus sehen können.
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