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Hinweise zum Reisen in touristisch weniger erschlossenen Ländern

Eins unserer Ziele für diesen Blog ist, euch Hinweise zum selbstorganisierten Urlaub zu geben. Dazu gehört natürlich auch das Reisen in touristisch weniger gut  erschlossenen Ländern. Daher hier ein paar Anregungen zu Themen, die man bedenken muss, oder auch zu Dingen, die man organisieren sollte.

Erster und vielleicht wichtigster Punkt, der mehrere Monate vor der Abreise erledigt werden muss, sind Impfungen. Für einen ersten Überblick über die notwendigen Impfungen und allgemeine Hinweise zum gewünschten Reiseland empfehle ich die Website des Deutschen Auswärtigen Amtes (Link). Unter der Rubrik Außen- und Europapolitik > Länderinformationen könnt ihr jedes Land finden. Impfinformation sind unter Land > Reise- und Sicherheitshinweise verborgen (hier zum Beispiel für Ägypten). Weitere Informationen bietet unter anderem auch das Robert Koch Institut (Robert Koch Institut). Ich möchte allerdings wirklich klar darauf hinweisen, dass keine Website einen Besuch beim Facharzt ersetzen kann. Institute für Tropenmedizin haben in der Regel alle relevanten Impfstoffe vorrätig und können in allen größeren Städten gefunden werden. In Berlin empfiehlt sich zum Beispiel das Helios Klinikum Berlin Buch (Link).

Dieser Tage sollte jeder schon den gelben internationalen Impfausweis besitzen. Sollte das nicht der Fall sein, dann ist wirklich dringend ein Besuch des Hausarztes angeraten. Für Reisen außerhalb Europas, besonders aber in Afrika, ist der Impfausweis grundsätzlich einzupacken und viele Grenzen können ohne aktuelle Gelbfieberimpfung nicht überschritten werden.

Da wir grade über Grenzen reden, bitte darauf achten, dass der Reisepass immer noch mindestens sechs Monate gültig ist. Sowohl Pass, als auch Impfausweis sind sehr wichtige Dokumente und ich empfehle grundsätzlich Kopien anzufertigen und in verschiedenen Gepäckstücken zu verteilen. Im Allgemeinen sollten diese Dokumente in der Unterkunft hinterlegt  und nicht als Original herumgetragen werden. Sie sollten vor allem nicht bei den Verleihern von Motorrollern oder ähnlichem gelassen werden – das kann zu Streitfällen führen, wenn der Leihgegenstand zurückgegeben wird.

Reisen abseits des Massentourismus erlauben auch neue Kulturen und neue Menschen kennenzulernen. Ich bitte aber zu bedenken, dass ihr in diesem Fall die Ausländer seid und die Bewohner des Landes mit absolutem Respekt zu behandeln habt. Leider sehe ich viel zu oft Touristen mit europäischen Erwartungen, die sich nicht die Zeit nehmen, die lokalen Gegebenheiten zu verstehen. Besonders in den Bereichen Religion, Ernährung, Hygiene und Polizei kann es dabei zu Problemen kommen. Ich rate daher dazu, sich immer eine der folgenden Fragen zu stellen:

  • Wie würde ich mich in Deutschland verhalten, wenn ich in einer Sprache, die ich nicht verstehe, angesprochen werde?
  • Was würde ich davon halten, wenn meine gesellschaftlichen und religiösen Ansichten von Besuchern kritisiert werden?
  • Was halte ich davon, wenn ich oder meine Familie ohne vorherige Einwilligung fotografiert werden?
  • Als Deutscher in Deutschland, erwarte ich da nicht auch, dass die deutsche Polizei mich im Streitfall mit Ausländern unterstützt? Das selbe gilt für die Bewohner anderer Länder und deren (eventuell korrupte) Polizei.
  • Meine Nachbarn und ich halten zusammen. Ist es nicht logisch, dass die Bevölkerung des besuchten Landes sich genauso verhält?

Sollte es doch mal zum Streit kommen, ist die Deeskalation die oberste Priorität, selbst wenn man bestohlen, attackiert oder nach Schmiergeld gefragt wird. Geht es um Aussage gegen Aussage, kann man sich nicht immer auf die lokalen Gesetzeshüter verlassen, besonders, wenn man nicht die lokale Sprache spricht. Monetäre Verluste sind Verletzungen oder Ärger mit der Polizei immer vorzuziehen!

Wer sich in die wirklich gefährlicheren Ecken der Welt wagt (zum Beispiel Mali, Pakistan oder ähnliches), sollte sich überlegen, sich für die elektronische Erfassung von Deutschen im Ausland (Elefand) zu registrieren. Diese unterstützt die deutschen Auslandsvertretungen und ist ein kostenloser Service des deutschen Auswärtigen Amtes. Im Krisenfall werdet ihr damit via Email, Whatsapp oder ähnlichem informiert.

Bitte lasst euch aber nicht vom Reisen in abgelegenere Länder abhalten. Die Fälle, von den man in den Nachrichten hört, sind in den allermeisten Fällen auf schlechte Planung und fehlenden “gesunden Menschenverstand” zurückzuführen. Mit etwas Vorbereitung gibt es wirklich traumhafte Ecken dieser Welt zu entdecken.

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