Zum Weihnachtsmarkt nach Valletta? Warum und wie – hier kommt der Reisebericht meines dritten Malta-Anlaufes zu einer ungewöhnlichen Jahreszeit.
Vor einigen Jahren haben wir einen Sommerurlaub auf Malta verbracht und die Insel mit dem Rad erkundet. Damals konnten wir auch noch das Felsentor auf Gozo bestaunen. Auf meiner Welterbetour Go South wollte ich mit meinem Minicamper Dobby von Sizilien aus übersetzen und mir die drei Welterbestätten auf Malta anschauen, doch die Fähren mussten wegen des Sturmes im Hafen bleiben. Doch nun flatterte mir ein Ryanair-Angebot ins Postfach und ich entschloss mich zu einem spontanen Dezember-Besuch in Valletta – und den habe ich rundum nicht bereut!
Natürlich wollte ich in erster Linie Maltas drei Welterbestätten sehen – Aber – In der Weihnachtszeit auf Malta zu sein, hat seinen ganz besonderen Charme. Hier kann man im Dezember eine schier überbordende bunte Weihnachtswelt unter der wärmenden Wintersonne bestaunen und fantastische Sonnenauf- und Untergänge über illuminierten Straßen, Plätzen oder Springbrunnen bewundern. Ich habe meinen Aufenthalt genutzt, um die Hauptstadt nach allen Richtungen zu durchstreifen und ihre Schönheit und ihr Flair in vollen Zügen zu genießen.
Anreise, Übernachtung, Beförderung
Von Deutschland aus fliegt Ryanair nach Valletta. Ich habe zum ersten Mal meinen neuen Kleines-Reisegepäck-Rucksack* benutzt und war extrem zufrieden. Gestartet bin ich in Köln bei Kälte und Regen und vier Stunden später im Sonnenschein in Valletta gelandet.
*Affiliate-Link
Auf Malta von A nach B zu kommen, ist denkbar einfach: Es gibt ein gut ausgebautes und frequentiertes Busnetz, das auch sehr einfach zu händeln ist – jede Fahrt kostet 2€, egal wohin und wie lange (kontaktose Zahlung/ es gibt auch Zeitkarten, die sich für einen längeren Aufenthalt lohnen). Nicht ganz billig sind die Hotels, ich selbst habe aber sehr preiswert in einem Hostel mitten in der Altstadt gewohnt (über booking.com), was für frühmorgendliche Spaziergänge durch die noch stille und abendliche durch die wunderschön dekorierte und bunt beleuchtete Stadt sehr praktisch war.
Valletta
Kaum ist man vom Flughafen auf dem Busbahnhof im Zentrum ausgestiegen, umfängt einen die Zauberwelt – Regenbogen über dem Neptunbrunnen, geschmückte Droschken und der kleine Weihnachtsexpress, duftende Köstlichkeiten an den Marktständen, Musik und goldene Sterne vor den Festungsmauern.
Vallettas historisches Zentrum zieht seine Besucher sofort in seinen Bann. Die schmalen Straßen und besonders die zum Meer hin steil abfallenden Gassen mit ihren ausgetretenen Treppenstufen sind gesäumt von reich verzierten Patrizierhäusern und Palästen. Es macht einfach Spaß, hier entlang zu flanieren. (Video)
Valletta ist voller toller Restaurants und Cafés, die ab dem frühen Morgen ihre Gäste mit allem verwöhnen, was ihr Herz begehrt und den Gaumen erfreut. Viele Restaurants bieten authentische regionale Küche und man kann sich kaum entscheiden zwischen kleinen Kellerbars, Tischen und Plätzen entlang der steilen Gassen oder der Food-Markthalle. Die Preise hier sind echt günstig im Vergleich zu Deutschland. Natürlich locken auch die Stände auf dem Weihnachtsmarkt mit Glühwein, heißer Schokolade und einheimischen Köstlichkeiten und selbst der Innenstadt-Spar hat eine sehr gute Auswahl warmer Speisen und Snacks sowie leckerer Backwaren. (Video)
Weihnachtsmärkte
Valletta bezaubert das ganze Jahr über, aber ganz besonders in der Weihnachtszeit. Alles über die verschiedenen Weihnachtsmärkte ist hier oder auch hier nachzulesen. Alle Straßen sind mit Lichterketten überspannt, geschmückte Weihnachtsbäume und Krippen stehen auf den Plätzen, rings um den Neptunbrunnen und auf dem Platz vor Upper Barrakka gibt es Weihnachtsmärkte mit Glühwein, süßen und herzhaften Leckereien und kleinen Geschenken und Handarbeiten. Jeden Abend sind viele gutgelaunte Einheimische und Touristen durch die Zauberwelt unterwegs. (Video)
Die wohl weltlichste Weihnachtskrippe mit eigener Taverne habe ich in einer kleinen versteckten Kirche entdeckt.
Festung und Hafen
Der wichtigste Ort in Valletta war und ist natürlich der Hafen, früher durch die Festungsmauern gesichert und heute zum Glück nur noch von Handels- und Kreuzfahrtschiffen belagert. (Video)
Mdina
Die sehenswerte Stadt Mdina ist etwa eine Busstunde von Valletta entfernt. Je näher man kommt, umso dichter ist die Straße von Weinfeldern gesäumt.
Mdina liegt auf einem Hügel im Landesinneren und war einst die Residenz des Adels und Hauptstadt der Insel.
Sie ist auch als „die stille Stadt“ bekannt und eine der eindrucksvollsten Sehenswürdigkeiten Maltas. Von ihren massiven Festungsmauern hat man einen weiten Blick bis zum Meer. Durch die verzierten Tore gelangt man ins historische Zentrum. (Video)
Das gesamte Zentrum strahlt in der Wintersonne golden. Besonders beeindruckend sind die engen, verwinkelten Gassen, die historischen Paläste und die prächtigen Kathedrale von St. Paul (an dieser Stelle soll der Apostel Paulus nach seinem Schiffbruch der Legende nach gepredigt haben).
Heute leben im historischen Teil von Mdina nur noch wenige Einwohner und gerade in der absoluten Nebensaison strahlt er eine besondere, fast zeitlose Atmosphäre aus. Ohne den Trubel des modernen Lebens und auch der sommerlichen Touristenströme kann man hier in aller Ruhe in die Vergangenheit eintauchen und den einzigartigen Charme dieses mittelalterlichen Juwels zu genießen.
Wer in Valletta einige Tage Zeit hat – Mdina sollte ganz oben auf der Ausflugsliste stehen!
Welterbestätten (ausführlicher im gesonderten Blogbeitrag)
Während meines Aufenthalts in Valletta habe ich natürlich auch die drei Welterbestätten, das Ħal Saflieni Hypogeum, das befestigte Renaissancezentrumt von Valletta und einige der Megalithentempel auf Malta besucht. Hier geht es zum gesonderten Blogbeitrag.
Das Ħal Saflieni Hypogeum gehört seit 1980 zum UNESCO-Welterbe. Um das Mikroklima stabil zu halten und Schäden zu vermeiden, werden nur wenige Besucher in kleinen Gruppen zur Besichtigung zugelassen. Wer das Hypogeum besichtigen möchte, sollte deshalb frühzeitig Tickets reservieren.
Das Zentrum der 1566 vom Johanniterorden gegründeten maltesischen Hauptstadt Valletta zählt seit 1980 zum UNESCO-Welterbe und gilt als eines der eindrucksvollsten Beispiele für eine befestigte Renaissance-Stadt in Europa. (Video)
Die maltesischen Megalithentempel gehören zu den ältesten freistehenden Bauwerken der Welt und sind seit 1980 UNESCO-Welterbe. Diese prähistorischen Tempelanlagen wurden zwischen 3600 und 2500 v. Chr. errichtet und sind älter als die Pyramiden Ägyptens. (Video)
Abschied und Resümee
Mein Rückflug war am frühen Abend und ich habe den Weg zum Flughafen mit meinem kleinen Rucksack zu Fuß zurückgelegt, schöne Dinge am Wege gesehen und den Sonnenuntergang auf der Aussichtsterrasse des Flughafens genossen.
Mein Resümee nach diesem zweiten Besuch auf der Insel – Malta – immer wieder! Auch, und ganz besonders im Winter!!!
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