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Malta – mit dem Rad erkundet

Valletta

Kostenfaktor:  € € € € € 
Erlebnisfaktor:   😎 😎 😎 😎 😐

Eine Woche Zeit und Lust auf  schönes Wetter, Bewegung und interessante Orte? Dann kann ich euch Malta wärmstens empfehlen – wir haben es im August 2016 mit dem Rad durchstreift.

Interessantes über Land und Leute: 

Malta ist ein kleiner Felseninselstaat und durch seine strategische Lage im Mittelmeer sehr geschichtsträchtig. Die Hauptinsel Malta ist 28 km lang und 13 km breit und mit etwa 400.000 Einwohnern eines der dichtbesiedeltsten Länder der Welt. Malta ist der kleinste Mitgliedsstaat der EU, man spricht Englisch und zahlt mit Euro, für die Einreise genügt Personalausweis. Es herrscht subtropisches Meerklima und daher ist ein Urlaub ganzjährig möglich.

Anreise und Übernachtung:

Wir sind mit Ryanair ab Berlin geflogen (aktuell reichlich 100€) und vom Flughafen Valletta mit Maltatransfer (vorbuchen) in unser Quartier gefahren.

Zur Vorbereitung schaut mal in meinen Beitrag zum Thema Handgepäck.

Unser Appartement mit Halbpension (HP sollte man buchen, Malta ist keine Billiginsel) haben wir gebucht bei Ab-in-den-Urlaub – eigene Anreise (Sommer 2018 für 20-30€ p.P. und Nacht)

Malta ist keine Badeinsel mit Hotels am Strand, dazu ist sie zu felsig – aber das ist ja gerade das Schöne. Man könnte sich ein Auto mieten, doch der Verkehr ist immens, Parkplätze rar. Busse wären die Alternative – oder eben – ein Fahrrad:

Bei genauem Hinsehen findet man erstaunlich viele Fahrradverleiher vergleichen und handeln lohnt sich (wir haben für drei Räder für eine Woche ca. 100€ bezahlt). Treffen tut man aber dennoch kaum Radler auf der Straße.

Mit dem Fahrrad hat man den Vorteil, vieles zu entdecken, was dem Auge mit dem Auto verborgen bleibt. Neben den vielen Eidechsen oder unserem Heiligen am Berg  sind es z.B. die Obsthändlerwagen entlang der Straße, die tolle Früchte und auch schon geschälte Kaktusfeigen feilbieten.

Die Sonne scheint unerbittlich, nicht immer hat man das Glück der Mittagswölkchen. Schattenplätze sind rar, Wasserflaschen am Fahrrad oder am besten ein Trinkrucksack mit mindestens 3 Liter Wasser sind ein Muss.

Eigentlich muss man auf jeder Tour zweimal über ein Berg in der Mitte, laut Höhenprofil soll er 200 m hoch sein, gefühlt sind es mindestens 500 m. Das ist für uns als Flachlandfahrer eine echte Herausforderung, wer im Gebirge zu Hause ist, hat damit sicher weniger Probleme.

Mein absoluter Favorit ist Mdina. Die ehemalige Hauptstadt im Mittelpunkt der Insel throhnt auf dem Berggipfel, umsäumt von Weinbergen, Hibiskus und Rhododendren. Die Festung mit ihren 250 Einwohnern innerhalb der dicken Mauern ist wunderschön, mit engen Gassen, schmucken kleinen Kunst-Läden, historisch und gepflegt.

Der Verkehr auf der Insel ist immens, dennoch kann man relativ unerschrocken fahren, die Fahrer sind aufmerksam. An den Kreisverkehren gibt es Fußgängerüberwege und entlang der großen Ausfallstraßen sind mehr oder minder Fahrradspuren vorgesehen – falls nicht, hilft es, auf dem Fußweg zu fahren.

Natürlich radeln wir auch nach Valletta, das ist ein Muss. Valletta, die Haupt- und Hafenstadt, ist modern und groß. Dass sie 2018 eine der Kulturhauptstädte Europas ist, spricht für sich.

Wir haben nur einige Stunden Zeit und besuchen die historische Festung mit ihren schmalen steilen Gassenschluchten, überspannt mit Kronleuchtern an blanken Drähten, bunten hölzernen Erkern an den Häusern. Hier oben locken wunderschöne Parks, umsäumt von dicken Mauern, zum Verweilen. Von hier hat man einen tollen Blick auf den Hafen, in dem die Luxusliner vor Anker liegen.

Dem Charme und dem historischen Flair dieses Ortes kann man sich nicht entziehen. Wenn ihr Glück habt, seht ihr dann auch noch den Schuss der  Mittagskanone.

Radrouten findet man bei aufmerksamen googeln drei, die sind auch teilweise ausgeschildert. Radbegeisterte Malteser haben darüber hinaus Strecken abgefahren und aufgezeichnet, die man mit dem Rad nutzen kann und auf denen man die Schnellstraßen umgeht. (Die Links findet ihr am Ende.)

Die frühere Geschichte ist auf Malta gegenwärtig, ein Ausflug zu den Megalithentempeln von Ħaġar Qim (Unesco-Weltkulturerbe) zeigt das sehr anschaulich. Zur Belohnung für die lange Radtour gibt es auch ein Bad in der blauen Grotte (eine Bootstour mit einem der Fischerboote vom kleinen Hafen empfehlen wir auf jeden Fall).

Last but not least – die Überfahrt auf die kleine Schwesterinsel Gozo. Auch auf Gozo könnte man mit dem Rad übersetzen. Für unseren Tagesausflug buchen wir, um in der kurzen Zeit viel zu sehen,  ein Komplettpaket mit Rundfahrt und Badestop – auch hier lohnt ein ausführlicher Preisvergleich entlang der Hafenstraße.

Wir konnten das blaue Fenster vor seinem Einsturz noch bewundern. Aber auch ohne dieses – Gozo ist wunderschön und verdient eigentlich mehr als einen Tag.

Und überhaupt gibt es noch viel mehr zu sehen und erfahren – wir fliegen bestimmt mal wieder hin – vielleicht treffen wir uns ja!

Links:

  • die drei offiziellen ausgeschilderten Radrouten findet man hier:

airmalta – Radsport

  • privatgetestete Radstrecken mit Übersichtskarten:

bikemap.net

routeyou.com

… und wenn ihr mehr von unserer Tour auf Malta lesen möchtet:

unser Tagebuch ist auf amazon zu finden

(Tip – Kindle Bücher lassen sich mit der Kindle-App auf dem Tablet oder mit dem Cloud Reader auf jedem Computer lesen)

  • eine andere schöne Radtour findet ihr hier

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