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Ein Sommer in Island – Zwei Tage Stopover auf den Färöer

Ich habe meinen Traum und gemacht und in diesem Sommer fast drei Monate zwischen Feuer und Eis verbracht. Mit meinem Minicamper Dobby bin ich 10.000 km auf Island unterwegs gewesen. Als ich im Juni auf der Insel angekommen war, hatte sich der Winter gerade verabschiedet, ganz Island war mit einem blauen Meer von Lupinen bedeckt und auf den Weiden tollten kleine Lämmchen. Anfang September schließlich hatte bereits der Herbst Einzug gehalten, die Tage waren spürbar kürzer, die Wiesen voller Heuballen, die Schäfchen herangewachsen und die Lupinen verblüht. Eine gute Zeit, Abschied zu nehmen.

Die Überfahrt mit der Smyril Line von Hirtshals nach Seydisfjördur dauert zwei Tage und zwei Nächte und ist eine kleine Kreuzfahrt. Das Schiff hat neben Restaurants und Bars eine Bibliothek, Gym und Sauna und Kino sowie früh und abends ein tolles AI-Buffett.

Die Hinreise war stürmisch-nebelig und ich war recht froh, beim Stopp auf den Färöer mit Starkregen nicht von Bord zu müssen.

Auf der Rückfahrt bei besserem Wetter hatte ich mir nicht nur eine Kabine, Menüs und einen Einkauf im Duty free, sondern auch einen Stopover auf den Färöern gegönnt.

Dort war ich bereits einmal in einem längeren Urlaub, so dass ich mich bei diesem Besuch auf die Insel Streymoy beschränkt und in aller Ruhe die schöne Hauptstadt durchstreift habe.

Die hübsche bunte Hauptstadt der Färöer begrüsst die Ankömmlinge mit der alten Festung Skansin gleich neben dem Hafen.

Rings um Hafen und Altstadt kann man nur kurzzeitparken, aber ein wenig weiter vor dem Havgrim Seaside Hotel gibt es einen kostenlosen Schotterplatz am Meer, auf dem man unbegrenzt stehen kann und zumindest in der Nachsaison einen guten Platz für die Nacht findet.

Im Hafen liegen die Fischerboote und die Frachtschiffe und Fähren verbinden die Inseln mit dem Rest der Welt. Bunte Häuser und Cafés säumen das Ufer und man kann die Hand kaum vom Fotoapparat lassen.

Schon vom Hafen aus sieht man die Halbinsel Tinganes. Das historische Viertel ist einer der ältesten parlamentarischen Versammlungsorte der Welt . Die engen Gassen mit den grasbedeckten Holzhäusern zeugen von der jahrhundertealten Geschichte der Färöer. Bereits im 9. Jahrhundert versammelten sich hier die Wikinger zum Thing und noch heute befindet sich die färöische Regierung in den roten Holzhäusern am Hafen. Beim Spaziergang durch Tinganes erlebt man den geschichtsträchtigen Charme hautnah und der Blick von hier auf das Meer und die umliegenden Hügel unterstreicht die raue, ungezähmte Schönheit der Inseln.

Am Rand von Tinganes steht die Havnar Kirkja, der Dom von Tórshavn. Sie ist eine der ältesten Kirchen der Färöer und ein markantes Wahrzeichen der Stadt. Mit ihrer schlichten weißen Fassade und den schönen Holzarbeiten mit traditionellen färöischen Elementen im Inneren strahlt sie eine besonders stimmungsvolle Atmosphäre aus.

Auch das Zentrum von Tórshavn ist romantisch und bunt, ein ausgedehnter Spaziergang lohnt sich, die Boutiquen laden zum Stöbern und Restaurants und Cafés zum Verweilen.

Nördlich des Zentrums kann man eine schöne Wanderung zum Svartafoss Waterfall unternehmen.

Meine erste Tour auf Streymoy führte mich zum wohl berühmtesten Dorf der Färöer, Kirkjubøur, mit der Ruine des Magnusdoms von etwa 1300, der benachbarte Olavskirche aus dem 13. Jahrhundert und dem ältesten auf den Färöern erhaltenen Hof aus der Wikingerzeit, dem Königshof von Kirkjubøur, der aus dem 11. Jahrhundert stammt und das älteste bewohnte Holzhaus ist.

Wenn man ein paar Tage Zeit hat, sollte man unbedingt einen Ausflug in dieses geschichtsträchtige Dorf einplanen. Es fährt auch ein Bus aus Tórshavn hierher. Und natürlich sind die tierischen Bewohner am Straßenrand allgegenwärtig.

Auch in die Geschichte, aber gekoppelt mit einer landschaftlich wunderbaren Anfahrt, führt ein Besuch von Saksun. Das malerische Dorf an der Nordwestküste ist umgeben von steilen Bergen und liegt an einer idyllischen Lagune. Die traditionellen grasgedeckten Häuser sind teils als Freilichtmuseum eingerichtet und die kleine Kirche aus dem 19. Jahrhundert steht fotogen vor der Lagune.

Den kleinen Küstenort an der Westküste erreicht man auf einer spektakulären Fahrt über die Berge. Hierher kamen die frühen Siedler aus dem Westen, die Westmänner. Der Ort war ein wichtiger Fischereihafen und ist heute bekannt für seine Bootstouren zu den spektakulären Vogelfelsen.

Auch die anderen hübschen kleinen Dorfkirchen sind einen Stopp und Blick hinein oder zumindestens durch die Fenster wert.

Entlang der Fjorde und über die Berge zu fahren ist sehr angenehm, überall gibt es fantastische Ausblicke, bizarre Felsen, hohe Wasserfälle, bunte Dörfer und Häfen.

Ein Stopover während einer Überfahrt nach Island ist eine wunderbare Ergänzung der Island-Rundreise, denn diese Inselgruppe ist in keiner Weise vergleichbar mit Island, aber ebenfalls spektakulär und man könnte sich nach der Schnuppertour auf Streymoy überlegen, einen Urlaub hier zu verbringen.

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