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Äthiopien – Timkat-Fest, Simien Mountains, Danakil-Wüste, Dallol und Vulkan Erta Ale

Dallol

Habt ihr schon mal über eine Rundreise in Äthiopien nachgedacht? Wenn nicht, dann solltet ihr uns jetzt dorthin folgen und es spätestens nach unserem Bericht tun. Ihr könnt in Äthiopien spektakuläre Landschaften, die ihr nirgendwo anders so hautnah zu sehen bekommt, erleben, traumhafte Berglandschaften durchwandern und seltene Tiere treffen, Kulturschätze der Menschheit bewundern und eine unheimlich tolle Gastfreundschaft genießen – Zeit für eine Kaffeezeremonie mit euch nimmt sich jeder immer.  Äthiopien ist ein bitterarmes Land, das seht ihr rechts und links des Weges, doch die Menschen sind stolz und schön und neben der afrikanischen Gelassenheit verstehen sie, den Moment zu leben. Wenn ihr die Gelegenheit habt, im Januar (jeweils 19. Januar) dorthin zu fliegen, dann nehmt unbedingt am Timkat-Fest in der alten Kaiserstadt Gondar teil. Ich hatte die Glück, drei Wochen gemeinsam mit Laura (ihr Bericht über arbeiten und leben in Äthiopien folgt) das Land zu durchstreifen. Wir haben uns auf die Naturwunder konzentriert, so dass in diesem Blog z.B. die UNESCO-Welterbestätten wie die Felsenkirchen von Lalibela und die Ruinen von Aksum fehlen (diese sind einen weiteren Besuch wert!).

Vorab eine kurze Bemerkung zu meinen Afrika-Berichten:  Ich schreibe rein aus meiner Sicht als Touristin und über meine ganz persönlichen Eindrücke und Erlebnisse  unseres Streifzugs   –  deshalb gibt es hier auch keinen allgemeinen Abschnitt über Land und Leute. Die Fotos in diesem Beitrag stammen von Laura und mir.

Kostenfaktor:  € € €  € 

Erlebnisfaktor: 😎 😎 😎 😎 😎

Anreise und Übernachtung:

Flüge nach Addis Abeba sind mit der Ethiopian Airlines recht erschwinglich – von Frankfurt oder Berlin etwa 500€ hin und zurück ( gecheckt für Januar 2019, über Skyscanner). Tipp: Wenn ihr die großen Flüge mit der äthiopischen Fluggesellschaft habt, bekommt ihr auf eure Inlandsflüge satte Rabatte (auch, wenn ihr diese erst vor Ort bucht).

Wichtig: Ihr benötigt ein Einreisevisum. Das bekommt man bei der Botschaft in Berlin – ihr müsst euren Pass dort hinschicken (oder  einen Termin ausmachen und selbst hinfahren) – plant ausreichend Zeit ein!

Wie in den meisten Ländern in Afrika benötigt ihr einen Reise-Organisator vor Ort, der sich für euch um die die Hotels, die Touren, den Transport und eure Begleiter kümmert. Laura, die in Gondar gelebt und gearbeitet hat, hat für uns Johannes ausgewählt, der nicht nur unsere Rundreise erfolgreich organisiert hat, sondern im Nachgang auch die von Freunden – deshalb hier mit den besten Empfehlungen der Kontakt:

Yohannes Worku  →  simienmountaintrekking@gmail.com

Die Übernachtungen in den Hotels sind einfach, aber gut, das Essen reichlich, lecker und für uns preiswert, der Kaffee und die frischen Säfte an jeder Ecke ein Muss und Genuss. Unterwegs auf den Touren wird es spartanischer, ihr werdet auch im Zelt oder unter freiem Himmel schlafen – nehmt dafür am besten, wie auf anderen Trekkingtouren auch,  euren Schlafsack, Händedesinfektion und Wasser-aufbereitungstabletten mit. Genug der Vorrede –  jetzt kommen die Fotos:

Gondar

Wir starten wegen des Timkat-Festes in der alten Kaiserstadt Gondar (hier ein sehr authentischer Bericht von der Partner-Uni Leipzig)

Zum jährlichen Timkat kommen Besucher aus dem ganzen Land, schon Wochen vorher wird das rare Wasser im großen Taufbecken gesammelt, die Friseure flechten tagelang die traditionellen Frisuren, auf dem Markt werden weiße Tücher ellenweise abgemessen und Gewänder genäht  und die ganze Stadt bebt förmlich vor Vorfreude und Aufregung.  Die Spannung steigt in der Nacht vor der Weihe des Wassers, die Priester singen im Morgengrauen. Dann endlich kommt die Sonne und es ist soweit, das Wasser wird geweiht und die Männer springen in das Becken, die Frauen am Rande bekommen mit vollen Händen auch ihren Teil vom Glück ab.  An diesem Fest teilnehmen zu können, ist ein bleibendes Erlebnis.

Simien Mountains

Der Simien Mountains Nationalpark (seit 1978 UNESCO Weltnaturerbe) im Norden des Landes  beinhaltet neben seiner spektakulären Landschaft in Höhenlagen von 1900m bis 4500m (Ras Daschän als höchster Berg Äthiopiens 4533m) endemische und vom Aussterben bedrohte Pflanzen- und Tierarten – den Erzraben, den Äthiopischen Steinbock, den Äthiopischen Wolf und den Blutbrustpavian. Von Debark aus könnt ihr, begleitet von Guide, Koch und Wildhütern,  mehrtägige  Trekkingtouren durch den Park unternehmen. Die Wanderung ist abwechslungsreich, sie führt zu Felsspitzen mit atemberaubenden Blicken in die tiefen Schluchten, durch bemooste Wälder und über karge Hochebenen und mit etwas Glück bekommt ihr die oben aufgeführten Tiere vor die Linse. Wer am letzten Tag noch so gut drauf ist wie wir, kann den zweithöchsten Berg, den Mount Bwahit (4430m) besteigen und die Aussicht über den Nationalpark genießen.

Danakil-Wüste – Dallol und Erta Ale

Das absolute Highlight für mich ist die Tour in das Gebiet der Afar an der Grenze zu Eritrea. Von Mekele, dem alten Salz-Handelszentrum, aus geht es mit Jeeps und der gesamten Ausrüstung für die kommenden Tage Richtung Hamed Ela, dem Dorf der Afar am Rande der Danakil-Senke mit der riesigen Salzwüste 110m unter dem Meeresspiegel.  Was ihr auf dieser Tour zu sehen bekommt, verschlägt euch den Atem – Dallol ist eines der beeindruckendsten Geothermalgebiete der Welt, so nah kommt ihr nirgendwo wieder heran. Zwischen den hohen Salzbergen werdet ihr euch in den Wilden Westen versetzt vorkommen, im warmen Salzsee zu schweben ist ein Erlebnis. Die unsäglich schwere Arbeit der Afar mit ihren Kamelen beim Salzbruch zu sehen wird euch Respekt abverlangen. Und damit nicht genug – das Beste kommt zum Schluss – der Aufstieg auf den Vulkan Erta Ale (613m) und eine Nacht an seinem  Feuerkessel. Im Unterschied zum Nyiragongo steht ihr hier direkt neben der feurigen Lava.

Ich kann nur aus unserer Erfahrung sagen – traut euch, besucht die wunderbaren Menschen und erlebt unvergessliche Abenteuer!

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