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USA – Spontan für eine Woche in den Frühling

Zu dritt Anfang März durch drei Bundesstaaten

3000 Meilen mit 150.000 Fuß Höhenunterschied

Habt ihr schon einmal darüber nachgedacht, dem Winter hier nach Kalifornien zu entfliehen? Sicher habt ihr das – und wir können euch nun bestätigen – es lohnt sich :-). Wir hatten die Gelegenheit und haben sie kurzerhand ergriffen – unser Vielreisender hatte zwischen zwei Messen in den USA eine Woche Zeit und wir konnten Resturlaub einsetzen. Also haben wir uns schnell entschlossen, gemeinsam kurz organisiert und wurden reich belohnt – im Frühling blüht die Wüste, Death Valley ist angenehm temperiert, am Lake Tahoe liegt tiefer Schnee und am Grand Canyon grasen die Rentiere. Begleitet uns auf unserer Tour und bekommt Lust, es schnell nachzumachen!

Kostenfaktor: € € € € €

Spaßfaktor: 😎 😎 😎 😎 😎

Anreise und Übernachtung:

Die Flüge haben wir wie immer über Skyscanner gesucht und gebucht – von Düsseldorf bis Los Angeles unter 440€ pro Nase. Wir sind mit 10 kg Handgepäck geflogen, das reicht völlig aus für eine Woche (meine Tipps dazu findet ihr hier). Hotels haben wir über booking.com gebucht – die ersten drei vorab, die anderen spontan am Vorabend – Kostenpunkt für ein schönes Zimmer für drei zwischen 60 und 120$ (es geht aber auch preiswerter). Tipp: Als Vielreisender oder Genius-Bucher (wenn ihr Bewertungen schreibt) bekommt ihr gute Rabatte auf die Zimmerpreise. Das Auto findet ihr über billiger-mietwagen.de, unser Ford Mustang Cabrio hat knapp 50$ pro Tag gekostet, ein weniger exklusives ist für die Hälfte zu haben. Benzin ist preiswert, eine Gallone (3,785l) koste etwa 3,50$. Günstig ist es auf jeden Fall, wenn ihr euch schon zu Hause Uber auf eurem Smartphone einrichtet – ihr braucht die App in den großen Städten. Die Eintrittspreise in die Nationalparks liegen bei 30$ pro Fahrzeug und gelten für eine Woche. Für die Planung haben wir u.a. die ADAC-Reiseinformationen genutzt, auch an dieser Stelle wieder ein großes Lob für die Übersichts-Karten mit den Tipps! Für die genaue Route hatte ich mein Navi mit den entsprechenden USA-Karten dabei. Zur Vorbereitung noch folgender Hinweis: Für die Einreise benötigt ihr euren Pass und die elektronische Einreisegenehmigung ESTA. Wenn eure Pass noch 6 Monate gültig ist, könnt ihr einige Schritte am Automaten erledigen und das Einreiseprocedere geht zügiger. Alles Weitere lest bitte auf der Seite des Auswärtigen Amtes.

Unsere Tour seht ihr hier:

Kalifornien – von Los Angeles nach San Francisco

Vom Flughafen geht es auf dem Highway am Strand des Pazifik nach Norden – vorbei an Malibu, Santa Barbara und Santa Monika, links die Wirkungsstätten von Baywatch und rechts auf den Hängen die Häuser der Schönen und Reichen. Später führt die Straße in Serpentinen durch imposant gewellte Berge. Wir sind erst nachmittags gelandet und übernachten in einem Motel auf halber Strecke. Gut zu Wissen: Auf den großen Straßen gibt es eine Fahrbahn speziell für Fahrgemeinschaften. Es ist ausgeschrieben, ob mindestens zwei oder drei Personen mitfahren müssen und soll animieren das Auto gemeinsam zu nutzen. Am Vormittag erreichen wir San Francisco, der Verkehr ist immens, Parkplätze rar und teuer (das solltet ihr bei der Hotelsuche beachten). Wir wohnen außerhalb am Yachthafen von Berkeley mit Blick auf die Skyline und die Golden Gate (DoubleTree by Hilton /Berkeley Marina). Für einen guten Überblick über die Stadt folgt ihr mit dem Auto am besten den am Rathaus beginnenden blauen-weißen Schildern des 49-Mile Scenic Drive und kommt so durch alle sehenswerten Stadtteile und Plätze. Die Abfahrten von den Hügeln sind wirklich spektakulär, die ganze Stadt ist bunt und quirlig. Ein Stopp auf eine Tasse Kaffee am Hafen mit Blick auf die Golden Gate, ein Besuch der gut gemachten technischen Ausstellung am Besucherzentrum und schließlich ein Gang über die Golden Gate mit Ausblick auf Alcatraz und die Skyline des modernen Stadtzentrums sind das Highlight des Tages. Wenn ihr am Abend authentisch essen gehen möchtet – in Chinatown reiht sich ein Restaurant an das andere (am Wochenende ist Parken frei). Ein wichtiger Hinweis zum Schluss – die Brücken kosten 6$ Maut (das kann sich jedoch ändern) – und ihr müsst wechselweise Bargeld oder Geldkarte dabei haben! Wir haben einen kleinen, aber begeisternden Ausschnitt gesehen – deshalb wird San Francisco unbedingt für eine Städtereise vorgemerkt!

Kalifornien/ Nevada – Lake Tahoe

Die Fahrt in die Berge ist ein willkommenes Kontrastprogramm zum Verkehr in der Stadt. Je höher man kommt, türmen sich am Rand der bestens geräumten Straßen meterhohe Schneewehen. Fahrt unbedingt eine Runde um den großen tiefblauen See, die Ausblicke sind vielfältig und schön. Das Gebiet um den See ist ein beliebtes Wintersport- und Erholungsgebiet, dementsprechend vielfältig ist das Angebot von Hotels und Restaurants – natürlich mit eigenem Casino – wir sind schließlich an der Grenze zu Nevada. Besonders schön ist es, nach dem üppigen Essen 🙂 in der klaren Luft im HotPot bei Vollmond zu entspannen (Lakeside Inn and Casino, Stateline).

Kalifornien – Mono Lake

Wir verlassen den Lake Tahoe Richtung Las Vegas und kommen wieder in den Vorfrühling, die Schneegrenze zieht eine Linie an den Berghängen. Wir fahren an unzähligen großen Farmen und kleinen Orten vorbei. Auf dem Highway begegnen wir immer öfter den riesigen Wohnmobilen mit einem PKW oder Jeep im Schlepp, ungewohnt für uns Deutsche. Unser erstes Ziel ist der Mono Lake, ein beeindruckender alkalischer See, aus dessen Oberfläche skurrile Kalksäulen ragen (sichtbar durch die Wasserspiegelabsenkung durch den Verbrauch von Los Angeles). Am Ufer befindet sich ein großes Vogelbrutgebiet, das Besucherzentrum lädt zum Verweilen ein. Weiter geht es dann durch typisch amerikanische Straßenorte, ein empfehlenswerter Stopp zum Essen ist das mexikanische Restaurant The Petite Pantry in Bishop.

Kalifornien/ Nevada – Death Valley

Death Valley ist natürlich ein/ das Highlight der Tour. Schon die steile Einfahrt ins Tal ist ein Erlebnis. Jetzt im Vorfrühling ist es im Tal wunderbar temperiert, ihr könnt entspannt über die riesigen Sanddünen und den Badwater-Salzsee wandern. Besonders schön ist es wegen der Schatten morgens oder nachmittags, wenn die Sonne alles in gelbes Licht taucht. Devils Cornfield grünt und blüht, der Golden Canyon macht seinem Namen alle Ehre. Ein Tag reicht gerade für einen kleinen Überblick und den Wunsch, noch einmal herzukommen. Wenn ihr Schlafsäcke dabei habt, könnt ihr vielleicht in einem der Campgrounds unterkommen. Wir haben im Atomic Inn in Beatty übernachtet – hier in den Schluchten finden nicht nur die Übungsflüge der Armee statt, sondern sogar Alien-Geschichten haben hier ihr Zuhause, wovon Schilder und Wegweiser zeugen.

Nevada – Las Vegas

Las Vegas – die Spiel- und Show-Oase in der Wüste präsentiert sich wie erwartet in der Sonne glänzend, bunt, schillernd, glamourös, verrückt und erfüllt alle Vorstellungen aus den Filmen. Entlang des Las Vegas Strip reihen sie sich aneinander, die bekannten Namen Bellagio, Luxor und Excalibur usw. In der Woche könnt ihr in den meisten für normale Preise übernachten. Am schönsten ist der Strip von oben gesehen und am Abend. Von der kleinen Hochbahn aus seht ihr die die große Achterbahn des New York New York, hinter dem bunt beleuchteten Eiffelturm des Paris befindet sich ein Riesenrad , vom Hard Rock Café aus überblickt man einen großen Teil des Strip. Besonders schön sind die illuminierten Fontänen des Bellagio, die sich nach Musik bewegen, da fühlt man sich in die Oceans Filme versetzt. Alles, was Rang und Namen hat, tritt hier auf, große Shows gibt es in jedem Hotel, im Hell’s Kitchen kocht Gordon Ramsay. Wem wie mir das Spiel-Gen fehlt, der sollte sich unbedingt eine der Shows ansehen (wir waren bei Cirque du Soleil) – sie sind fantastisch, ideenreich, einfach begeisternd! Noch nie haben wir so mit einer Geschichte in Akrobatik gefasst mitgefiebert.

Arizona – Grand Canyon

Unser letztes großes Reiseziel im letzten Bundesstaat unserer Rundfahrt ist wieder ein Naturphänomen, der Grand Canyon. Aus Las Vegas kommend fahren wir zunächst am Lake Mead vorbei, gestaut durch den Hoover Dam ermöglicht sein Wasser das Leben in Las Vegas. Danach durchqueren wir weite Ebenen, uns fallen die hunderte Meter langen Güterzüge auf. Auf der Zufahrt zum Grand Canyon beginnt der Schnee, der auch den Rand der tiefen Schluchten ziert. Wir fahren zum Visitor Center Grand Canyon Village und wandern den South Rim am Rand des Canyons entlang. Im Schnee auf den Wiesen grasen Rentiere, auf den Bäumen sitzen große, blauschwarze Raben. Der Canyon leuchtet in der Nachmittagssonne rot und golden, was durch den Schnee am Rand noch verstärkt wird – ein wunderbarer Nachmittag. Bei Sonnenuntergang verlassen wir Death Valley und fahren Richtung Los Angeles unserem letzten Urlaubstag entgegen.

Arizone – Lake Havasu

Wir haben im Days Inn in Kingman sehr gut übernachtet und steuern zunächst den Lake Havasu an. Der See ist ein Stausee des Colorado River, nicht nur landschaftlich wunderschön, sondern auch ein beliebtes Naherholungs- und Wassersportgebiet. Die wirkliche Attraktion ist eine echte London-Bridge (der Eigentümer dachte, er würde die Tower-Bridge kaufen, abbauen, liefern und wieder aufbauen lasse – die war es nicht. Dennoch ein wirkliche hübsches Fleckchen), die in einem kleinen englischen Stadtteil zu einer Rast in der Sonne einlädt.

Kalifornien – Yoshua Tree Nationalpark

Das Highlight unseres letzten Tages ist der Besuch des wunderschönen Nationalparks, der wie eine Oase inmitten einer meilenlangen Salzwüste liegt. Der Park beeindruckt mit den bis 12 Meter hohen Yukka-Palmen, bizarren gelben Balsaltformationen und Kakteen. Jetzt im Frühling blühen die Büsche und Bäume und vom höchsten Berg reicht der Blick weit ins Land.

Wir steigen am nächsten Morgen ein bisschen traurig in den Flieger – hinter uns liegt eine erlebnisreiche Woche voller fantastischer Eindrücke, netter Begegnungen , neuer Ideen und Reiseziele, … und wir fassen den festen Vorsatz – das war nicht unser letzter Besuch in den USA!

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