Welterbe-Projekt

Welterbe (auf)gespürt und (er)fahren – RO – Dakische Festungen im Orăștie-Gebirge

Die dakischen Festungen im Gebirge von Orăștie stehen wegen ihrer ungewöhnlichen Verschmelzung von militärischen und religiösen Architekturkonzepten und -techniken aus der klassischen Welt und der späten europäischen Eisenzeit seit 1999 auf der UNESCO-Welterbeliste. Die Festungsanlagen wurden vom 1. Jahrhundert v. Chr. bis zum 1. Jahrhundert n. Chr. zur Verteidigung gegen die Römer errichtet und zeugen vom hohen kulturellen und sozioökonomische Niveau der Daker. Zum Welterbe gehören die sechs Festungen in Sarmizegetusa (einstige Hauptstadt des Dakerreichs), Costești-Cetățuie, Costești-Blidaru, Luncani-Piatra Roșie, Bănița und Căpâlna. Hier ist das interessante Einführungsvideo.

Costești-Cetățuie

Es ist heiß geworden und die Fahrt in die Berge zieht sich wie Gummi. Im letzten größeren Ort vor meinem ersten Ziel ist die Welterbestätte ausgeschildert, danach muss ich mich auf Google Maps verlassen, bis am Waldrand wieder einige Hinweise stehen. Die Anfahrt über eine einspurige Schotterpiste steil den Berg hinauf ist recht rustikal und die letzten 200 m gehe ich sicherheitshalber zu Fuß. 

Von der Größe der ehemaligen Festung zeugen noch die Grundmauern und die aufgestellten Pläne.

Der für mich interessantere Teil der Ausgrabungsstätte befindet sich im oberen Teil, wo sich der ehemalige Wehrturm befand. Hier sind die Reste der 3 m dicken Mauern erhalten, an denen man ihre Bauweise aus drei Schichten von Steinen erkennen kann.


Costești-Blidaru

Im Dörfchen scheint alles auf Besucher der Daker-Festungen eingestellt, es gibt einen Campingplatz und Restaurants. Ich folge den ausgeschilderten Wegen eine Weile durch den Wald hinauf. Doch sie werden immer schmaler und die Spur verliert sich, so dass ich wieder umwende. Vielleicht gäbe es einen Wanderweg. Auf der Weiterfahrt am Fluss entlang entdecke ich einen weiteren Zugang zu Fuß, doch da gibt es unten keinen Parkplatz. Auf alle Fälle ist hier aber eine wunderschöne Wandergegend, ganz unabhängig von den Daker-Spuren, merke ich mir vor.

Sarmizegetusa

Sarmizegetusa war ehamals die Hauptstadt des Dakerreichs.

Die Stätte ist schon weithin ausgeschildert und ich fahre eine Stunde durch ein spektakuläres Bergpanorama, bevor ich schließlich auf den großen Parkplatz einbiege.

Den Besucher erwartet ein sehr großes Gelände und schon bald entdecke ich verzierte Säulen, Tempel, Wohn- und Handwerkergebäude. In der Stadt haben einst 20 bis 30.000 Menschen gewohnt.

Ich durchstreife und umrunde das Gelände, gleich neben den Tempeln wächst Mais und ein Bauer hat sein Gehöft eingezäunt.

Direkt neben der äußeren Mauer hat eine Sanierungsfirma ihr Baumaterial gelagert.

Trotz eines Hotels und großer Restaurants scheint der ganze kleine Ort ein bisschen aus der Zeit gefallen.

In einem Haus auf der anderen Straßenseite ist das Museum untergebracht und ich besuche zum Abschluss die kleine, aber wirklich interessante Ausstellung im Vorgarten.

Resümee

Alle, die sich für die antike Geschichte interessieren, sind bei den Dakischen Festungen im Orăștie-Gebirge richtig. Ich kann mich nur wiederholen – ich habe größte Achtung vor dem, was die Archäologen den alten Mauern an Informationen entnehmen und lese immer mit Interesse die Beschreibungen. Die Festungen im Wald aufzuspüren, ist ein kleines Abenteuer. Aber auch wer tolle Natur erleben und durchwandern möchte, findet hier schöne Urlaubsorte mit wunderbarer Umgebung.

Hier ist mein kleines Video.

Hier geht es zu den Geschichte(n)-Orte in Europa Impressionen, Karten und Vorschläge für eure Tour zum Download

Die gesamte Tour go-south 2.0 ist hier beschrieben. Hier gehts zu meinem Welterbe-Projekt. Der Umbau meines Dacia Dokker als Minicamper ist hier detailliert nachzulesen. Dobbys nach und nach angepasste Einrichtung und Ausstattung hat sich auch in diesem megaheißen Sommer bewährt. Meine Übernachtungsplätze habe ich wieder auf park4night gesucht und unter 5Reisende bewertet.

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