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Ein Sommer zwischen Feuer und Eis – meine Insider-Tipps für Islands Süden

Ich war mit meinem Minicamper Dobby einen ganzen Sommer lang auf Island unterwegs und habe in dieser Zeit fast jede Ecke erkundet (hier geht es zum Tagebuch). Meine Erfahrungen, Tipps und Karten habe ich für euch nach Regionen zusammengestellt. Außer in diesem Beitrag findet ihr hier die folgenden Übersichten:

–> Osten, Westen, Westfjorde, Norden und Hochland ohne und mit 4×4 sowie meine besten Tipps (auch zum Download).

Über die Vorbereitung meiner Reise habe ich hier berichtet (auch Fähre, Campingkarte – alle im folgenden genannten Campingplätze nehmen an der Kartenaktion teil- und meine Minicamper-Ausstattung). Meine Ziele abseits der allgemein bekannten und besuchten Big Five habe ich teilweise meinem Wanderführer entnommen, im Vorfeld die besten Beobachtungspunkte für Puffins und die kostenlosen Hot Pots gegoogelt sowie aufmerksam die auf Google Maps verzeichneten besonderen Punkte, Ausblicke und möglichen Sehenswürdigkeiten ausgesucht. Meine Fotos, Berichte und Tipps habe ich in den folgenden Blogbeiträgen aufbereitet. Die daraus zusammengefassten Regionen- und Themenkarten könnt ihr für euer Island-Abenteuer am Ende downloaden.

Noch mehr Beiträge und Videos sind zu sehen auf Instagram @dobbystories sowie @5reisende.

Gelandet in Keflavik verdient Islands bunte, weltoffene und kulturvolle Hauptstadt einen ausgedehnten Besuch. Richtung Osten liegen zunächst einige beeindruckende Geothermalgebiete, Lavafelder und erloschene Vulkane, Wasserfälle und weitere interessante Ziele – mehr dazu im Blogbeitrag über Islands Westen.

Das kleine historische Dorf mit seinen Torfdachhäusern aus dem 18. Jahrhundert liegt etwa 11 km von der Hauptstraße entfernt und ist über eine Piste zwischen den Pferdekoppeln erreichbar.

Wer möchte, kann eine Führung durch eines der Häuser buchen oder in historischer Umgebung einen Kaffee trinken.

Unmittelbar am Abzweig der Straße 250 von der Ringstraße befindet sich der Touristenmagnet Seljalansfoss – ein Wasserfall, hinter dem man entlang gehen kann. Demzufolge ist in den Sommermonaten anstehen für die Fotos angesagt und ich habe ihn bei dieser Fahrt ausgelassen (wir waren dort bei der Rundfahrt vor vielen Jahren).

Ein lustiges Fotomotiv gibt es am Parkplatz gleich an der Ringstraße.

Zum Nauthúsagil führt die Straße, später Piste 250, die dann in die Hochlandpiste nach Landmannalaugar übergeht (nach dem Parkplatz ist sie nur noch für 4×4-Fahrzeuge erlaubt und befahrbar – mehr im speziellen Beitrag). Im Hintergrund sieht man die Berge des Hochlands. Für alle, die es interessiert – kurz nach Beginn der Piste steht ein Flugzeugwrack, das besichtigt werden kann. Eine Wanderung führt durch den mehr oder minder Wasser führenden eiskalten Bach durch die Klamm zum Wasserfall. Wer sich traut, kann den ersten kleineren Wasserfall erklimmen und am Ende der Klamm den großen Wasserfall erreichen. Geeignetes Schuhwerk ist hier vonnöten.

Gegenüber der Ringstraße führt die Straße 254 nach Landeyjahöfn, dem Hafen für die Fähre auf die Westmännerinseln. Heimaey habe ich auf dieser Rundfahrt nicht besucht, einen ausführlicheren Bericht gibt es jedoch hier und die Insel ist für alle mit ausreichend Zeit im Gepäck oder auch die, die nur den Süden erkunden möchten, eine absolute Empfehlung.

Entlang der Ringstraße gibt es eine ganze Reihe sehenswerter historischer Häuser mit bewachsenen Torfdächern. Eines sollte man sich unbedingt näher anschauen.

Das erste und fast unscheinbare befindet sich an einem Parkplatz (Sauðhúsvöllur Kofinn)

Sehr interessant ist ein Besuch der Rutshellir Caves.

Am benachbarten Parkplatz gibt es ein Streetfoot-Restaurant. Schon am nächsten Abzweig sind auf einem privaten Hof die Drangurinn-Häuser in den Felsen gebaut. Man kann sie auf eigene Gefahr besichtigen.

Von der Ringstraße führt die kleine Dorfstraße Skálavegur (246) zu den Gehöften, die direkt im Schutz der Berge stehen.

Der Íráfoss stürzt hinter einen steinernen Wand ins Tal. Hier lohnt sich ein Fotostopp.

Hinter einer kleinen Ferienhaussiedlung beginnt die tolle Wanderung entlang eines steilen Flusstales mit spektakulären Ausblicken in den Midskalagil Canyon. Parken kann man an der kleinen Ásólfsskálakirkja.

Hier geht es zu Islands ältestem heißen Naturpool, der 1923 zum Trainings-Schwimmbad ausgebaut wurde. Nach einer längeren Wanderung kann man hier kostenlos baden, nicht sehr heiß, wie ich fand, und mit vielen Algen, aber allemal ein besonderes Erlebnis in imposanter Umgebung zwischen Wasserfällen und steilen Hängen. Die Anfahrt erfolgt über die Straße 242, später gut fahrbare Piste.

Von der Ringstraße gelangt man über die schmale Zufahrt nach Skógar zum Parkplatz am Skógafoss. Wenn man soviel Glück hat wie wir, erlebt man ihn mit einem Doppelregenbogen.

Aber auch ohne diesen ist er beeindruckend. Man sollte auf jeden Fall die 467 stufige Treppe neben dem Wasserfall hochsteigen und sehen, wie die Wassermassen über die Kante 60 m in die Tiefe stürzen. Hier beginnt die Fimmvorduhals -Wanderung, der 22 km lange Fußweg nach Landmannalaugar. Schon die ersten Kilometer lohnen sich, denn alle paar hundert Meter stürzt der Fluss über einen Wasserfall zu Tal und jeder unterscheidet sich vom nächsten. Wer viel Zeit, gute Kondition und schöneres Wetter als ich hat, sollte mindestens bis zur Brücke am Pass wandern (Karte und Hinweise am Parkplatz erhältlich).

Auf der Weiterfahrt nach Vík können Interessierte zum Sólheimasandur Flugzeugwrack am Strand wandern, der kostenpflichtige Parkplatz ist ausgeschildert.

Der Besuch des Kap Dyrhólaey (Abzweig Straße 218) ist bei jedem Wetter und zu jeder Jahreszeit ein Erlebnis, selbst bei Sturm. Wegen des Schutzes der Papageientaucherkolonie ist der Zugang vom 1. Mai bis 25. Juni gesperrt. Deshalb ist es natürlich besonders schön, wenn man außerhalb der Brutzeit hierher kommen kann. Ich jedenfalls könnte sie stundenlang beobachten.

Fahrerisch ist es ein kleines Abenteuer, die schmalen Serpentinen zum Leuchtturm hochzufahren. Von hier aus hat man einen tollen Blick auf die Klippen und das Felsentor. Vom Parkplatz an der Puffinkolonie steht man fast am Felsen Arnardrangur auf dem schwarzen Strand Reynisfjara.

Zum schwarzen Strand Reynisfjara führt die Straße 215, vorbei an einer kleinen Kirche mit Blick auf das Kap Dyrhólaey.

Neben dem Strand gibt es einen bewirtschafteten kostenpflichtigen Parkplatz. Man sollte etwas außerhalb der Stoßzeiten kommen, um dem Andrang an den berühmten Reynisdrangar Basaltklippen zu entgehen. Um Enttäuschungen vorzubeugen – schwarz wie in den bekannten Videos sind sie nur, wenn sie nass sind – aber auch hell sind sie sehr beeindruckend! Und was die meisten im Selfie-Rausch übersehen – oben auf den Klippen leben viele Puffins. Daneben stehen imposante Felsen im Meer, die man am besten vom Reynisfjall Observation Deck fotografieren kann.

Der schwarze Strand lockt zum Verweilen oder einer Wanderung – aber Achtung, die Sturm- und Wellen-Warnflaggen sind ernst gemeint!

Vom Ort Vík aus kommt man zur Vik Black Sand Beach und sieht Reynisdrangar von der Rückseite. Hier kann man ebenfalls am Strand entlang wandern. Im Ort selbst kann man gut einkaufen, ein Restaurant besuchen und tanken.

Weiter geht es auf der Straße 1 nach Osten. Sie führt durch die weiten Sander und das große und beeindruckende Lavafeld Eldhraun. Lange Brücken zeugen von den Gletscherläufen der vergangenen Jahre, die die Straße immer wieder wegspülten. Einige Parkplätze (*) locken zum Stopp und zum erkunden. Linker Hand sieht man die Gletscher und es gibt schon in diesem Abschnitt der Ringstraße verschiedene Zugänge und Informationszentren (mehr später hier***). Daneben möchte ich das spektakuläre Flusstal Fjaðrárgljúfur und Kirkjubaerklaustur mit seinem Info-Zentrum, dem alten Kloster und einem schönen Campingplatz erwähnen.

Die Strecke nach Osten ist lang und fühlt sich auch so an. Das erste Mal bin ich hier in einem Sandsturm gefahren, ein wahrhaft beeindruckendes Erlebnis.

Doch es gibt entlang des Weges einige lohnenswerte Stopps. Hier sind sie:

Schon einige Kilometer von Vík entfernt beginnt der Gletscher-Nationalpark und man hat einen schönen Blick auf den Mýrdalsjökull.

Einen Panoramablick auf viele Minikrater hat man vom Parkplatz Álftaversgígar View point.

Am Parkplatz Laufskálavarða lohnt ein Spaziergang ins Lavafeld. Hier hat man auch einen phänomenalen Blick auf die Gletscher.

Weiter geht es durch den Katla-Geopark mit seinen endlosen Moosflächen.

Ein Abstecher auf der Piste nach Skál lohnt sich auf jeden Fall. Hier steht man völlig alleine im Lavafeld zwischen blühenden Moosen und strudelnden Flüssen im schwarzem Sand.

Am Park- und Rastplatz Gönguleið um Eldhraun solltet ihr unbedingt anhalten! Hier gibt es eine spektakuläre Runde mitten durch die Lavaformationen und einen Rundblick durch das riesige Lavafeld Eldhraun – das größte Lavafeld der Welt!

Kein Geheimtipp mehr, aber ein wahres Must See ist das Flusstal Fjaðrárgljúfur. Man erreicht den kostenpflichtigen Parkplatz (Picknickplatz und WC vorhanden) über die Straße 206. Von dort beginnt eine schöne Wanderung zu zwei Viewpoints.

Das Dörfchen Kirkjubæjarklaustur hält einige Überraschungen bereit. Am Ortseingang befindet sich das schöne Welterbe-Informationszentrum, das man unbedingt besuchen sollte (mehr hier***).

Ich habe mehrere stimmungsvolle Abende, Nächte und Morgenstunden im Camp Tjaldsvæðið Kleifar verbracht (einfach rustikal, sehr preiswert auch ohne Campingkarte und mit einem Wasserfall). Der kleine Ort hat ein schönes Schwimmbad, wo man mit Blick auf einen großen Wasserfall im Hotpot wunderbar relaxen kann.

Gleich an der Zufahrt zum Camp ist eine vulkanische Sehenswürdigkeit zu bestaunen, der Kirkjugólf, ein natürlich entstandener “Kirchboden”, der sich zudem nahe des alten Klosters befindet, das dem Dorf seinen Namen gab.

Die Grundmauern des alten Klosters stehen unweit des Schwimmbades in der Dorfmitte.

In diesem Abschnitt der Ringstraße liegen die Zufahrten zu den Gletschern, die bekannte Gletscherlagune und Zeugen der Naturgewalten . Hier gibt es ebenfalls einige interessante Orte** entlang der Straße, die ich im Folgenden beschreiben werde:

Fast gegenüber neben der Straße befindet sich ein ebenfalls wundervoller Ort für eine kleine Wanderung an einem Fluss entlang. Der Fossálar ist ein sehr kleiner, aber fotogener Wasserfall.

Kurz vor dem Abzweig nach Dalshöfdi quert die Straße einen Gletscherfluss.

Am Kálfafell Parking sollte man unbedingt anhalten und einen kleinen Spaziergang zum Fluss und in eine fast surreale Landschaft unternehmen.

Einen tollen Fotostopp gibt es einige Kilometer weiter am Lómagnúpur Scenic Spot. Neben einem imposanten Felsen hat man hier bereits einen guten Blick auf die Gletscher.

Einen Tisch mit Gletscherblick gibt es am Parkplatz Picnic Table.

Wenig später hat man einen tollen Blick auf zwei Gletscherzungen.

Interessantes und Beeindruckendes über die Kraft der Naturgewalten erfährt man am Skeiðará Bridge Monument – unbedingt anhalten!

Nach der Gletscherlagune Jökulsárlón ist der Tour entlang der Südküste fast nichts mehr hinzuzufügen.

Ein toller Spot zum relaxen sind die Hoffell Hot Tubs (Eintritt, Handtücher incl.+Blick zum Gletscher)

Wer genug Zeit im Süden hat, sollte unbedingt dem kleinen Hafenörtchen Höfn einen Besuch abstatten.

Last but not least – die Südküste ist geprägt durch ihre Gletscher. Es gibt mehrere Zugänge zu den Gletscherzungen, die von der Ringstraße ausgeschildert sind. Einige haben Informationszentren und die Parkplätze sind meist kostenpflichtig, doch die Wanderung zum Gletscher ist in jedem Fall spektakulär. Solche Möglichkeiten sind: das Glacier Sign – Climate Change Project auf dem Weg zum Sólheimajökull und das Besucherzentrum Skaftafellsstofa.

Ein schönes kleines Informationszentrum rings um die Gletscher, das Vatnajökulsþjóðgarðs Visitor Centre, befindet sich in Kirkjubæjarklaustur. Es ist ganz modern und sehr informativ. Neben der Ausstellung laufen beeindruckende Filme. Alles ist kostenlos, auch der Parkplatz. –>An dieser Stelle auch nochmal ein Hinweis auf das schöne Vulkanismus-Informationszentrum im Norden, das Mývatn Visitor Center (siehe Beitrag Islands Norden).

Doch nun auf zum Gletscher! Ich liebe ich den Svínafellsjökull, einen wunderbaren Gletscher mit einem tollen See. In diesem Sommer war ich gleich mehrfach hier.

Vom kostenlosen Parkplatz führt ein imposanter Wanderweg zum Gletschersee.

Rings um den See gibt es verschiedene Fotopunkte, alle ohne viele andere Besucher. Es lohnt, alle anzusehen!

Bei jedem Besuch zeigt sich der Gletschersee im neuen Gewand.

Am gegenüberliegenden Ufer steht übrigens eine Gedenktafel für im Gletschereis verschollene Wanderer und man spürt neben dem Knacken des Eises die Naturgewalten hautnah.

Wer kennt sie nicht aus Filmen und Erzählungen – die berühmte Gletscherlagune mit dem schwarzen Strand der Eisdiamenten? Natürlich zieht es ausnahmslos jeden hierher, die (kostenpflichtigen) Parkplätze sind voll, die Wege, Amphibienfahrzeuge und Kanus auch, aber es lohnt! Ich denke, am schönsten ist es hier morgens oder abends bei Sonnenuntergang, aber egal zu welcher Tageszeit – ein Must See. Und wenn die Strömung stimmt, kann man die Eisberge unter der Brücke treiben sehen oder auch die Robben beobachten.

Vergesst nicht, zur Diamond Beach hinunter zu gehen, einfach nur zu träumen und die Bilder mit nach Hause zu nehmen.

Die Südküste geht über in die wahnsinnig schönen, stillen und einsamen Ostfjorde und mein Bericht in den über Islands Osten.

Für die Reiseplanung und unterwegs gibt es hier die Karte mit Kurzbeschreibung als PDF zum Download.

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