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Island – einmal um die Insel

in den Westfjorden

Kostenfaktor: € € € €

Erlebnisfaktor: 😎 😎 😎 😎 😎

Island ist meine große Liebe – Wie sehr oder ob man es überhaupt liebt, entscheidet sich gleich in der ersten Stunde nach der Ankunft, wenn man über die Lavafelder durch die schneidend klare Luft fährt, den  Blick auf die ersten Rauchsäulen,  die Silhouette  von Reykjavik und in der Ferne die gletscherbedeckten Vulkane . Und wenn man es liebt, dann fliegt man öfter hin – ob kürzer oder länger, mit PKW, 4×4 oder mit dem Bus – immer kann man Neues entdecken oder sich über Bekanntes in anderem Lichte freuen. Kommt mit uns ins Land der Elfen, der Geysire und riesigen Wasserfälle, der Papageientaucher und des Einstiegs zum Mittelpunkt der Erde.

Für heute nehme ich euch mit auf unsere Inselumrundung – mehr als 3000 km sind es, wenn man sich die Westfjorde und den hohen Norden gönnt, in drei Wochen jedoch entspannt zu erfahren.

Interessantes über Land und Leute

Island ist die größte Vulkaninsel der Welt und der zweitgrößte Insel- und zugleich am dünnsten besiedelte Staat Europas. Von den knapp  350.000 Einwohnern leben 60% in der Hauptstadt Reykjavik. Die Insel ist etwa 500 km lang und 350 km breit und reicht fast bis zum Polarkreis. Der Lebensstandard der Einwohner ist hoch, man merkt es an den Preisen. Island liegt auf dem Mittelatlantischen Rücken, die Kontinentalspalte verläuft diagonal durch die Insel und ist Ursache des aktiven Vulkanismus (siehe unser Blog – Reykjavik und Kontinentalspalte). Das zentrale Hochland ist nahezu unbewohnt und Europas größte Gletscher bedecken einen Teil der Insel. Island wurde im Mittelalter von den Wickingern entdeckt und nach mehreren Anläufen allen Unbilden zum Trotz zunächst in der Rauchbucht – heute Reykjavik – besiedelt. Die Geschichte der Insel ist auch heute noch bei einem Besuch der Altmännerschlucht im Thingvellir hautnah  spürbar. Auch die alten Bräuche werden lebendig gehalten – so gibt es eine Elfenministerin. In Island sind die Winter durch warme Meeresströmungen recht mild, die Sommer kühl. Da die Luft völlig klar ist, scheint die Sonne trotzdem heiß. In den langen dunklen Wintern lesen die Isländer viel – ihr werdet es in den Gesprächen mit ihnen erleben können. Die reichlich vorhandene Geothermalenergie wird zum Heizen der Straßen im Winter, für  warmen Schwimmbäder und Hot Pots genutzt – besonders schön ist es darin im Spätherbst bei Nordlicht.   Fischfang und Landwirtschaft (Islandponys, wollige Schafe, beheizte Gewächshäuser (Apfelsinen),  Skyr) begegnen euch überall,  energieintensive Industrie (Aluminiumverhüttung) ist eine Haupteinnahmequelle.

Anreise und Übernachtung

Flüge nach Island müssen nicht teuer sein – die Insel wird von von den Billigairlines Icelandair und Wow-Air angeflogen, schaut am besten direkt auf deren Seiten.

Tipp: Hier lohnt sich zeitiges Suchen oder flexibel sein. Ein Vergleich der möglichen Abflughäfen kann viel Geld sparen.

Ab Berlin fliegt ihr (mit Wow) in der Hauptreisezeit Juli 2018 für knapp 400€, Ende August/ Anfang September kostet es 160€. Von Frankfurt sind es im Juli 300€ und von Düsseldorf nur 160€ (schaut wegen der Anreise auch in Fabians Bus-Blog und meinen über die Billig-Airlines). Hinweis – ihr dürft keine Lebensmittel einführen.

Vom Flughafen Keflavik aus fährt der Flybus in die Hauptstadt – Tipp: diesen könnt ihr gleich mit dem Flugticket zubuchen. Von Reykjavik aus kommt man mit den großen Buslinien einmal um die Insel und auf zwei Strecken durch’s Hochland – dafür gibt es recht günstige Island-Buspässe . Die Möglichkeiten damit sind fast unbegrenzt – ihr könnt ein Ticket für die Umrundung buchen (Richtung festlegen) und werdet am Platz eurer Wahl aus dem Bus gelassen und zum vereinbarten Termin auch wieder abgeholt – so ist Island eben. Spezielle Busse fahren auch ins Hochland, wer keinen Jeep mietet, sollte das nutzen. Ein Auto kann man über booking.com. Eine Übernachtung für zwei Personen ist in der Hochsaison ab 50 bis 70€ bekommen. Habt ihr die Laugavegur-Wanderung geplant, bucht die Übernachtungen unbedingt vor – Auskunft gibt der Lonely Planet. Es gibt wenige Restaurants, ihr werdet also als Selbstversorger unterwegs sein, bucht günstigerweise eine Unterkunft mit Kochgelegenheit und schaut euch die Karte der Supermärkte an – z.B. Bonus.

Jetzt bin ich aber ins Erzählen gekommen, dabei möchtet ihr doch nun endlich die Reiseeindrücke sehen, hier sind sie:

Von Reykjavik aus führt die erste Tour ins Goldene Dreieck, ein Muss, egal, wie lange man Urlaub hat:

Auf der Halbinsel Snæfellsnes befindet sich der sagenhafte Gletschervulkan Snæfellsjökull (1446 m hoch) – der Einstieg zum Mittelpunkt der Erde in Jules Vernes Roman. Eine Rundfahrt auf der Halbinsel ist voller verschiedenster Eindrücke.

Die Überfahrt mit der Fähre Baldur auf die Westfjorde ist ein Erlebnis.

Die Westfjorde zeigen sich rau und  ursprünglich, die Stille nimmt gefangen. Wenn sich die Morgennebel über dem Wasser heben, geben sie den Blick frei auf eine friedvolle Landschaft. Die Puffin-Felsen von Latrabjarg lassen das Herz höher schlagen und  am donnernden Dynjandi-Wasserfall müsst ihr unbedingt Rast machen.

Entlang der Nordküste könnt ihr auf der Halbinsel Vatnsnes Robben beobachten, an schwarzen Eismeerstränden voller Treibholz aus Sibirien rasten, das alte Haus des Hexers oder den Museumshof Glaumbaer besuchen und kommt schließlich zur schönen Hauptstadt des Nordens – Akureyri.

Der Norden hat rund um den Myvatn-See einige Highlights zu bieten – den beeindruckenden Godafoss-Wasserfall, den großen See mit seinen Kratern, dem Lava-Irrgarten Dimmuborgir, dem Krafla-Gebiet und den atemberaubenden Solfatarenfeldern von Namaskard.

Über den großen Gletscherfluss Jökulsa kommt ihr auf der Fahrt nach Norden am riesigen Dettifoss-Wasserfall vorbei zum Canyon Asbyrgi. Bis zum nördlichsten Teil von Island geht es über Hochebenen, Buckelwiesen, vorbei an Bauerngehöften in den kleinen Hafenort Hraunhafnartangi, dessen Leuchtturm fast am nördlichen Polarkreis liegt.

In den Osten fahrt ihr über die steile Passstraße Hellisheidi (655m), in Husey erwartet euch ein idyllischer Reiterhof an einem Robben-Gletscherfluss mit wunderbaren Reit- und Wanderwegen.

Wir haben die Insel 3/4 umrundet, der Süden hält jedoch noch viele Highlights für uns bereit: Wir passieren die Gletscher mit den breiten Flüssen und der Skeiðarársandur, gönnen uns eine Fahrt mit dem Amphibienboot auf der Gletscherlagune und einen Besuch der Vogelfelsen und schwarzen Klippen von Vik.

Zwei Ausflüge nach Landmannalaugar und  Þórsmörk( mit dem Hochland-Bus) an die Anfangs- und Endstation des Laugavegur führen ins Hochland-Paradies und lassen den Wunsch wachsen, diesen Weg einmal in seiner ganzen Länge und Einmaligkeit zu gehen.

Habe ich euch interessieren können – dann plant  euren nächsten Ausflug in den Norden … und was man mit weniger Zeit organisieren und erleben kann, könnt ihr in  unseren anderen Island-Beiträgen lesen.

Þórsmörk

Wer mehr erfahren möchte: Hier ist unser Island-Tagebuch Dazu ein Tipp: mit dem Kindle Cloud Reader könnt ihr das E-Book auf jedem Gerät lesen.

Ausführliche Beschreibungen aller Möglichkeiten auf Island findet ihr im  Lonely Planet

… und last but not least ist hier ein Musikvideo, das einige Stationen und Eindrücke unserer Reise wiedergibt: Bon Iver – Holocene

Und hier noch ein Tipp zur sportlichen und virtuellen Vorbereitung der Island-Umrundung: https://www.theconqueror.events/ringroad/

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