Die neolithischen Feuersteinminen von Spiennes südlich von Mons stehen seit 2000 als größte und früheste Konzentration antiker Minen in Nordwesteuropa auf der UNESCO-Welterbeliste. Vom Ende des 5. Jahrtausends bis Mitte des 3. Jahrtausends vor Christus wurde in Spiennes Feuerstein unter Tage abgebaut. Einige Schächte waren bis 16 m tief und über 1 m im Durchmesser. Die Minen waren über viele Jahrhunderte lang in Betrieb und veranschaulichen die Entwicklung der Bergbautechniken und Verarbeitung des Feuersteins zu Äxten und Klingen. Hier gibt es ein Video.
Ich habe meinen Startblog für die Tour hochgeladen und Dobby ist gepackt. Meine Karte ist gespickt von gelben Sternchen an den Orten, die ich besuchen werde. Langsam erfasst mich die Unruhe, die ich immer vor dem Start habe. Meine Sachen sind gecheckt, Erfahrung habe ich ja auch mittlerweile. Und so begebe ich mich am Nachmittag auf die Autobahn gen Südwesten. Dabei habe ich ausreichend Zeit, über meine ersten Stationen nachzudenken – die Region Nord-Pas du Calais ist voll davon – über hundert Sehenswürdigkeiten hat alleine das Kohle-Revier, von den vielen Belfrieden, die jeden Marktplatz zieren, ganz zu schweigen. Doch davor liegt noch das letzte Welterbe Belgiens, das mir auf der Benelux-Tour verwehrt geblieben war. Auch jetzt sind verkürzte Winteröffnungszeiten und ich muss in der Gegend übernachten. Am Rand von Mons entdecke ich ein verwunschenes Schloss und eine kleine Kirche und mache die ersten Fotos meiner Tour.
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Mein Besuch in der Ausstellung ist nur ein halber Erfolg, Führungen in die Minen gibt es nur an ausgewählten Tagen und mit vorheriger Anmeldung. Doch die Ausstellung ist informativ und ich lerne viel über die zeitliche Einordnung, Feuersteinabbau und -Verarbeitung und das Leben der Menschen zu damaliger Zeit.
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Im Außenbereich wird über die Forschung in Spiennes berichtet.
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Die Umgebung von Mons hält aber noch einen weiteren interessanten Ort bereit – das Haus in Cuesmes, in dem Van Gogh einige Zeit verbrachte und das heute neben vielen Informationen über das Leben im Kohlerevier zu dieser Zeit eine Ausstellung beherbergt. Auch das Bild der Kartoffelesser ist hier entstanden.
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Resümee
Wer vorhat, die Minen zu besichtigen, sollte sich auf jeden Fall zu einer Tour anmelden. Zusammen mit den Informationen im Museum, der romantischen und interessanten Umgebung und eventuell noch einem Besuch im belgischen oder auch dem Kohlerevier der Sch’tis und der Heimat der Belfriede lohnt die Fahrt an die belgisch-französische Grenze in jedem Fall.
Die gesamte Tour go-west ist hier beschrieben und hier gibt es den Überblick über die besuchten Welterbe. Hier gehts zu meinem Welterbe-Projekt und hier zum ursprünglichen Umbau des Dacia-Dokker als Minicamper. Dobbys angepasste Einrichtung und Ausstattung hat sich auch im Novemberwetter bewährt. Alle Details dazu findet ihr hier. Meine Übernachtungsplätze habe ich wieder auf park4night gesucht und unter 5Reisende bewertet. Die App Toiletten Scout hat sich größtenteils nicht als hilfreich erwiesen.
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