Welterbe-Projekt

Welterbe (auf)gespürt und (er)fahren – PL – Jahrhunderthalle in Wrocław

Die Jahrhunderthalle (ehemals Volkshalle) in Wrocław, gebaut für Versammlungen und als Auditorium für Theateraufführungen, Ausstellungen und Sport, wurde vom Architekten Max Berg entworfen und 1911-1913 erbaut. Sie ist ein herausragendes Beispiel der frühen Moderne und des innovativen Einsatzes von Stahlbetonkonstruktionen. Die Halle hat einen symmetrischen viereckigen Grundriss mit einem riesigen kreisförmigen zentralen Raum, der von einer gerippten Kuppel mit einer Laterne überspannt wird. Zum Zeitpunkt ihrer Errichtung war sie die größte je gebaute Stahlbetonkuppel der Welt und bot Platz für bis zu 10.000 Personen. Sie stellt damit einen bedeutenden Punkt in der Geschichte der modernen Architektur dar. Die Halle steht im Schnittpunkt der Hauptachsen des Messegeländes, das sich im südlichen Teil des Szczytnicki-Parks (aus dem 19. Jahrhundert) befindet. Max Berg und Hans Poelzig gestalteten in den Jahren 1912 – 1925 ihre unmittelbare Umgebung, bestehend aus dem Forum, der Kolonnade, dem Vier-Kuppel-Pavillon und der Pergola um den Teich. Im Szczytnicki-Park befinden sich der Japanische Garten und eine hierher verlegte Holzkirche aus dem 18. Jahrhundert. Die Jahrhunderthalle steht seit 2006 auf der UNESCO-Welterbeliste.

Ich komme am frühen Morgen nach einer Fahrt durch den Stau der, wie mir aus den wenigen Blicken auf die historischen und auch futuristischen Gebäude scheint, sehr interessanten Großstadt, am Szczytnicki-Park in Wrocław an. Noch sind es 3-4° C, aber die Sonne kommt hervor und lässt auf den Tag hoffen. Zunächst durchquere ich den romantischen großen Park mit dem altem Baumbestand. Nur einige Jogger und Hundebesitzer sind schon unterwegs.

Als ich am Teich mit der großen Fontäne (der mit ihren 300 handgefertigten Düsen größten Fontäne Polens) vor der Jahrhunderthalle ankomme, beginnen Musik und Wassershow und ich kann das ganze Ensemble zunächst in Muße von hier aus betrachten.

Das Visitor-Center öffnet und ich gehe zuerst auf die Zuschauertribüne in der Halle. Gerade wird unten die Technik für ein Konzert aufgebaut. Direkt hier neben oder zwischen den Stahlbetonträgern zu stehen, macht die Größe und Mächtigkeit des Bauwerkes doch viel deutlicher als der Eindruck von außen. Das Licht, lese ich später, scheint durch 600 Fenster.

In dem kleinen, aber sehr feinen Museum neben dem Eingangsbereich gibt es technische Informationen zur Konstruktion und zum Bau, Modelle, Zahlen und Fakten, Luftaufnahmen und eine 3-D-Animation rund um die Halle und bis auf die Spitze der fast 100 m hohen Nadel.

Mit einer Runde durch das Ensemble der umgebenden Bauten und einer begeisternden Wasser-Musikshow schließe ich meinen Rundgang ab. Hier ist mein kleines Video.

Mein angedachter Spaziergang durch den Japanischen Garten fällt einem aufziehenden Graupelschauer zum Opfer und ich begebe mich auf auf die stundenlange Fahrt zur Blei-Silber-Zink-Mine in Tarnowskie Góry.

Resümee

Das gesamte Ensemble rund um die Jahrhunderthalle hat mich sehr positiv überrascht, ich hatte so viel Verschiedenes zu sehen nicht erwartet. Ein Besuch der Halle ist beeindruckend und das Museum liefert interessante Einblicke. Der Park bietet viele Stunden Entspannung, der Japanische Garten scheint sehenswert zu sein. Beeindruckend ist die Fontäne mit ihren musikalischen Wasserspielen und ich bin etwas traurig, dies nicht am Abend mit bunter Beleuchtung erlebt zu haben. Und nicht zuletzt – Wrocław, auch als Stadt, ist nach meinen kurzen Eindrücken, ebenfalls ganz sicher einen Besuch wert.

Die gesamte Tour go-east ist hier beschrieben. Hier gehts zu meinem Welterbe-Projekt. Der Umbau meines Dacia Dokker als Minicamper ist hier detailliert nachzulesen. Dobbys nach und nach angepasste Einrichtung und Ausstattung hat sich auch in diesem kalten und nassen Frühjahr bewährt. Meine Übernachtungsplätze habe ich wieder auf park4night gesucht und unter 5Reisende bewertet.

Hier geht es zu den Geschichte(n)-Orte in Europa Impressionen, Karten und Vorschläge für eure Tour zum Download

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