Welterbe-Projekt

Welterbe (auf)gespürt und (er)fahren – BG – Biosphärenreservat Srebarna

Das Biosphärenreservat Srebarna mit einer Fläche von über 600 Hektar schützt das Feuchtgebiet um einen an die Donau angrenzenden Süßwassersee. Es beherbergt eine Vielfalt an Pflanzen- und Tierarten und ist ein wichtiger Brut-, Rast- und Überwinterungsstandort für eine Vielzahl von Vögeln. Hier befindet sich die Brutstätte von fast 100 Vogelarten, von denen viele selten oder weltweit vom Aussterben bedroht sind. Weiteren 80 Zugvogelarten bietet es saisonalen Lebensraum. Seit 1983 steht das Naturschutzgebiet Srebarna auf der UNESCO-Welterbeliste und ist wegen seiner reichen Vogelpopulation von internationaler Bedeutung. Hier befindet sich die einzige Kolonie des Krauskopfpelikans in Bulgarien sowie die größten Brutpopulationen von vier weiteren weltweit bedrohten Arten: Zwergscharbe, Eisenente, Seeadler und Wachtelkönig. Die weltweit bedrohte Zwergscharbe und Rothalsgans überwintern im Reservat.

Nach meinem Besuch der Felsenkirche bei Iwanowo fahre ich zum Vogelschutzgebiet bei Srebarna parallel zur Donau entlang durch Felder, Obstplantagen und ausgedehnte Wälder. Das kleine Dörfchen Srebarna liegt am Rande des großen Sees. Ich parke am Welterbezentrum, das ein naturwissenschaftliches Museum mit vielen Tierexponaten, herrlichen Landschaftsaufnahmen, Filmen und Informationen rund um die hier lebenden Vögel beherbergt. An den Fenstern stehen Fernrohre zur Beobachtung des Sees und des anderen Ufers.

Rings um den See führt ein Wanderweg, den ich einschlage, um der flirrenden Hitze ein wenig zu entgehen. Ich bin alleine unterwegs und höre die Vögel rufen, sonst ist nur Stille um mich herum. Der Weg ist gut ausgebaut und und mit vielen Informationstafeln ausgestattet. An vorbereiteten Picknickplätzen (mit Tischen, Mülleimern und sogar Toiletten) gibt es Hochsitze für die Beobachtung der Vögel auf dem See. Wege und Stege führen den Hang hinauf oder auch hinunter ans Wasser.

Trotzdem macht alles gerade einen recht verwunschenen Eindruck und ich frage mich, wo die Sommerurlauber sind.

Dieser Ort hätte sie in jedem Fall verdient. Nach einer spannenden 3-4 km langen Wanderung muss ich an einer Baustelle umkehren, gerade rechtzeitig, um vor Einbruch der Dunkelheit wieder am Auto zu sein. Auch bin ich fototechnisch für Vogelbeobachtungen nicht ausgestattet, genieße aber, sie über den See in ihr Nachtquartier fliegen zu sehen.

Natürlich gönne ich mir, am See zu übernachten. Leider hält sich die Hitze hier besonders, bei Einbruch der Dunkelheit sind es immer noch 38°C.

Am Morgen stehe ich rechtzeitig auf und kann mit meiner Tasse Kaffee vor mir den gesamten Sonnenaufgang über dem See verfolgen. Hier ist mein Video.

Resümee

Für Naturliebhaber ist Srebarna ein wirkliches Kleinod, das man sich nicht entgehen lassen sollte. Das Museum ist spannend, eine Wanderung um den See traumhaft. Man sollte ein Fernglas dabei haben und geeignetes Schuhwerk tragen, um die Beobachtungspunkte nutzen zu können. Und auch die weitere Umgebung von Srebarna hält entlang der Donau und in den Wäldern schöne Orte bereit.

Für mich halten die nächsten Stationen wieder geschichtsträchtige Orte bereit, ich fahre zur alten Thrakerstadt und dem Königsgrab nach Sweschtari.

Die gesamte Tour go-south 2.0 ist hier beschrieben. Hier gehts zu meinem Welterbe-Projekt. Der Umbau meines Dacia Dokker als Minicamper ist hier detailliert nachzulesen. Dobbys nach und nach angepasste Einrichtung und Ausstattung hat sich auch in diesem megaheißen Sommer bewährt. Meine Übernachtungsplätze habe ich wieder auf park4night gesucht und unter 5Reisende bewertet.

Hier geht es zu den Geschichte(n)-Orte in Europa Impressionen, Karten und Vorschläge für eure Tour zum Download


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