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Der Teutoburger Wald – zwischen Geschichte und Moderne die Natur genießen

Die Idee entstand, weil ich auf meinen Fahrten von Leipzig ins Emsland und von dort nach Düsseldorf immer wieder Hinweisschilder sah, dass ich mich in der Nähe des Teutoburger Waldes befand – das hatte ich im Geschichtsunterricht doch gelernt, wie war das gleich mit der Schlacht am Teutoburger Wald? In der Varusschlacht im 9. Jahrhunder n.Chr. erlitten drei römische Legionen unter Publius Quinctilius Varus eine vernichtende Niederlage gegen die Germanen – diese wurden von Arminius („Hermann“) angeführt und nutzten den ihren Vorteil das Gebiet zu kennen aus. Zu Ehren des Cheruskerfürsten wurde dann im 19. Jahrhundert das Hermannsdenkmal erbaut. Diese Kolossalstatue kannte ich aus einem tollen Roman: Mara und der Feuerbringer (ein Kinderbuch, bei dem sich alle Erwachsenen unserer Familie gekringelt haben vor Lachen). Da wollte ich schon lange mal hin. Weiter las ich, dass auf der Waldbühne unterhalb des Denkmals mehrmals jährlich Veranstaltungen wie Comedy oder Konzerte aufgeführt werden. Im Sommer gibt es das Mondscheinkino, welches mit 999 Plätzen das größte Freiluftkino Ostwestfalens ist.

Das klang nach einem tollen Plan, aber wie das mit tollen Plänen manchmal so ist, kam zunächst immer etwas dazwischen. Letztes Wochenende ergriff ich nun die Chance zweier noch nicht verplanter Tage und machte mich auf den Weg.

Der Naturpark Teutoburger Wald wurde 1965 gegründet und 2008 erweitert. Mit einer Fläche von 2711 km2 ist er der zweitgrößte Naturpark in NRW. Auch das Eggegebirge zählt mit hierunter. Mit dem Namen der Urlaubsregion Teutoburger Wald wird ein weitaus größeres Gebiet zusammen gefasst und man macht sich den bekannten Namen zunutze.

Einer der bekanntetesten Wanderwege ist der Hermannsweg – ein 156 km langer Fernwanderweg zumeist über den Hauptkamm. Er ist als Qualitätswanderweg zertifiziert und steht weit oben auf meiner To-Do-Liste.

Ich nahm mir zum Kennenlernen der Region zunächst ein paar kleine Wanderungen.

Zunächst ging es zum Hermannsdenkmal. Wer gut zu Fuß ist, kann über den Hermannsweg oder den Eggeweg zu Fuß den Berg erklimmen. Wer weniger Zeit oder Lust zum wandern hat, kann oben auf dem Parkplatz ist für drei Euro (Stand Juli 2018) den ganzen Tag parken. Je nach Dauer des Aufenthaltes ist es also günstig oder eben teuer. Von dort aus sind es nur ein paar Meter auf asphaltierter Straße bis zum Monument. Für einen Eintritt von einigen Euro kann man die Aussichtsplattform besteigen und die Aussicht über den umliegenden Wald genießen. Vom Parkplatz aus gibt es einen etwa fünf Kilometer langen Rundweg – er führt durch den Wald einmal um das Denkmal und ist gut ausgeschildert. Für den Nachmittag und bei 30°C reichte das mir und meinem Hund Emma.

Untergekommen waren wir in einem alten Anwesen in der Nähe von Bad Oyenhausen. Man kann auf Airbnb zahlreiche Ferienwohnungen und Zimmer in allen Preiskategorien finden. Am Abend bemühten wir eine  Wanderrouten-Seite im Internet. Dort ergaben sich die unterschiedlichsten Möglichkeiten für längere und kürzere Touren. Uns gefiel der Patensteig – eine Tour im Extertal an drei Wasserfällen entlang. Mit knapp sieben Kilometern dem Wetter angepasst. Am Parkplatz gab es kostenlos Flyer und Karten, die weitere Wanderungen im Extertal anpriesen, sowie eine Wasserstelle für die Vierbeinigen begleiter. Perfekt ausgeschildert mit witzigen bunten Schildern, wohl ein Projekt einer Schulklasse. Leider waren die Wasserfälle maximal Rinnsäle. Die zahlreichen Infotafeln erklärten immer wieder, dass das die Folge des Klimawandels sei – für dieses Jahr schiebe ich es auf den langen trockenen Sommer. Die Bilder lassen darauf schließen, dass es zu regnerischen Zeiten noch schöner sein muss. Trotzdem hat die Tour mir und besonders Emma, die viele Spuren suchen und in Bäche springen konnte, viel Spaß gemacht. Die Wälder strahlen eine unheimliche Ruhe aus und die aufgestellten Tafeln geben mit viel Liebe gestaltet Auskunft über die altertümlichen Überbleibsel. Ein wirklich toll gemachter Weg. 800 Meter vom Startpunkt entfernt ist ein weiterer Wasserfall, den wir auch noch mitnahmen.

Für den Nachmittag war der Uffopfad geplant, das mussten wir allerdings mit Blick auf das Navi und ferienbeginnbedingt vielen Staus ausfallen lassen – naja ein Grund dieses wunderschöne Fleckchen Erde bald mal wieder zu besuchen.

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