Welterbe-Projekt

Welterbe (auf)gespürt und (er)fahren – CH – Altstadt von Bern

Bern ist mir nicht unbekannt, auf meiner Schweiz-Rundreise mit Fabian und auf der Tour mit Linda in die Toscana habe ich in Bern einige Stunden verbracht. Heute komme ich gegen Abend in dieser wunderbaren Stadt an und gehe noch einmal mit Welterbe-Blick durch ihr Zentrum.

Die Altstadt von Bern mit ihren original erhaltenen Bauwerken aus mehreren Jahrhunderten steht seit 1983 auf der UNESCO-Welterbeliste. Zur Einstimmung gibt es hier ein Video mit interessanten Einblicken und Hintergrundinformationen. Der historische Stadtkern Berns geht auf das 12. Jahrhundert zurück. Auf einem Hügel vom Fluss Aare umschlossen, hat die Altstadt ihre mittelalterliche Struktur mit den breiten Marktstraßen und den schmalen tiefen Häuserzeilen behalten. Im 16. Jahrhundert wurden malerische Brunnen eingerichtet, Türme und Mauern restauriert und das Münster vollendet. Die imposanten Patrizierhäuser aus Kalkstein mit ihren Arkaden stammen aus dem 17. und 18. Jahrhundert. Bern wurde ab 1848 Bundesstadt und in dieser Funktion kontinuierlich modernisiert, ohne die mittelalterliche Struktur zu zerstören.

Heute bei dem schönen Wetter ist jeder Parkplatz entlang des Flusses besetzt und ich stelle Dobby weiter oben ab und laufe zum Fluss hinunter.

Am Bärengraben gehe ich über die Brücke in die Stadt, da sehe ich schon das Welterbe-Schild. Die Sonne scheint und wir bekommen heute eine Sommerzeitstunde geschenkt.

Ich durchstreife die Altstadt in aller Ruhe und schaue mir die Straßen genauer an als beim letzten Mal. Viele der Dächer stehen sehr weit über den Fußweg, fast alle Geschäftshäuser haben Arkaden und von der Straße aus große Klappen zu den Kellerspeichern. Auch die zahlreichen Passagen waren mir beim letzten Besuch noch nicht aufgefallen.

Vor dem Rathaus sind viele Menschen versammelt und Reporter aufgefahren, ich glaube im Radio gehört zu haben, dass heute Bürgermeister-Wahl war.

Das heutige Leben pulsiert vor und hinter den alten Mauern, durch die Kramgasse mit ihren schönen Figurenbrunnen – einen ziert sogar eine Frau- und dem Stadttor fahren Elektrobusse und die Straßenbahn. Es wird auch hier, wie überall, viel gebaut, viele Sehenswürdigkeiten sind von einem Baugerüst verdeckt.

Ich stehe vor dem Bundeshaus, gegenüber ist die schweizerische Nationalbank, die sieht dagegen recht bescheiden aus.

Pünktlich bin ich zurück am Zytglogge-Turm mit seiner berühmten Astronomischen Uhr und drehe mein Instagramfilmchen.

Durch das Finstergässchen laufe ich zum Berner Münster. Den hohen filigranen Turm der Kathedrale habe ich schon von Weitem gesehen. Die Kirche ist immer noch im Bau und geschlossen, aber allein schon das Figurentor ist beeindruckend.

Meine letzten Fotos mache ich von der Münsterplattform im Sonnenuntergang über dem Fluss.

Resümee

Bern ist eine der wundervollen historischen Schweizer Städte, die sich nachhaltig ins Gedächtnis einprägen. Viele der historischen Bauten sind erhalten und gepflegt, in den Straßen spürt man das Flair der vergangenen Jahrhunderte und, obwohl die Straßenbahn den Weg kreuzt und die Geschäfte und Restaurants aktuelle Spezialitäten anbieten, plätschern die Brunnen und schlägt die Aposteluhr wie seit 300 Jahren. Die Altstadt liegt, eingerahmt von der türkisblauen Aare auf ihrem Hügel außerhalb der Zeit und erst, wenn man eine der Brücken passiert hat, kommt man wieder im Verkehr der Gegenwart an. Bern ist eine stolze Bundesstadt und verfügt über repräsentative Bauten wie u.a. das Bundeshaus oder die Schweizer Nationalbank. Und last but not least schrieb Albert Einstein während seiner Berner Zeit seine Relativitätstheorie.

Vorbei am Bärengarten steige ich den Berg wieder hoch zum Auto – die Sonne geht malerisch hinter den Münster unter – welch ein Abschluss für diesen gelungenen Tag.

Hier geht es zu den Geschichte(n)-Orte in Europa Impressionen, Karten und Vorschläge für eure Tour zum Download

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