Welterbe-Projekt

Welterbe (auf)gespürt und (er)fahren – back from the south

Nach fast sechs Wochen on the road bin ich zurück am heimischen Schreibtisch, den Kopf, die Speicherkarten und das Tagebuch voller Bilder und Erlebnisse.

Dobby und ich waren fast 9.200 km unterwegs, haben dafür 15 Mal getankt (bei den jetzigen Preisen knapp 1050€), eine Vignette für die Schweiz gekauft und dort zwei Auto-Tunnelzüge sowie von Italien aus die Fähre nach Sizilen benutzt (zusammen etwa 180€). Ich bin mit dem berühmten rhätischen Bernina-Zug von Livorno nach Sankt Moritz, mit der Seilbahn zum Aletsch-Gletscher sowie zum Ätna gefahren, mit dem Traghetto von Mestre nach Venedig und mit dem cable car auf den Monte Titano nach San Marino (insgesamt ca. 150€). Last but not least sind knapp 550€ für Eintrittsgelder oder Spenden in den Museen und Kirchen angefallen.

Übernachtet habe ich, bis auf Venedig, ausschließlich kostenlos auf erlaubten Stellplätzen (park4night). Einen wunderbaren Halbzeit-Zwischenstopp mit Pizza und örtlichem Rotwein sowie zur Körper- und Wäschepflege habe ich bei einer alten Freundin aus einem früheren Urlaub in Sizilien eingelegt (Sizilien-Urlaub) – einen lieben Dank an dieser Stelle an Bea aus Rodi Milici (Link).

Mitgebracht habe ich außer Fotos und Erinnerungen einige Flaschen guten Weines aus Barolo und San Gimignano, Limoncello aus Amalfi und Prosecco aus Cison di Valmarino.

Ich habe auf meiner Runde bei Weitem nicht nur gutes Wetter gehabt, kurz vor Cinque Terre lag auf den Bergen tiefer Schnee. Meine geplante Überfahrt mit der Fähre von Sizilien nach Malta ist einem heftigen Sturm zum Opfer gefallen und der Ausflug auf die äolischen Inseln dem Regen (hier kann ich trotzdem von einer früheren Rundreise und einem Aufsteig auf den Stromboli berichten). Aber ich habe aus allem sprichwörtlich das Beste gemacht – eine Stadt voller bunter Regenschirme oder das helle Grün der jungen Prosecco-Weintriebe vor dem grauen Himmel hatten durchaus ihren Reiz. Bis auf einige Ausnahmen habe ich alle Stätten auch wie geplant besichtigen können, nur im Museum des letzten Abendmahls in Mailand war durch Corona-Beschränkungen kein Spontanbesuch möglich, das Kloster selbst hat nur wenige Stunden am Wochenende geöffnet, die Kathedrale in Pienza war wegen Restaurierungsarbeiten geschlossen und die Tektonikarena Sardona ist im zeitigen Frühjahr einfach noch nicht zugänglich. In einigen Welterbestätten waren Innenaufnahmen nicht erlaubt und ich habe die jeweilige Verwaltung um einige Fotos für den Blog gebeten.

Die größten Strecken bin ich in Italien und Sizilien gefahren, eine Herausforderung weit über steile und enge Straßen und heftige Serpentinen hinaus. Im Verkehr regiert das Recht des Unverfrorenen, wer zuerst dem anderen in die Spur fährt, hat gewonnen. Das gilt auch beim rückwärts einparken oder ausrangieren. Fußgänger verhalten sich ebenso. Angetrieben und befeuert wird der persönliche Eifer durch das Hupen der hinter einem stehenden Autos. Geparkt wird grundsätzlich, wo es einem passt, in Rom habe ich ein parkendes Auto ohne Fahrer vor einer Ampel stehen sehen. Kreisverkehre habe u.U. zusätzlich Ampeln oder andersweitige Vorfahrtregeln. Überholen ohne Gegenverkehr, Vorfahrt beachten oder Blinker setzen sind nur für Weicheier. Auf zwei Spuren können gut und gerne drei bis vier Autos nebeneinander fahren und in eine 50 cm Lücke passt locker ein SUV. Gebremst wird der Fahreifer nur durch eine enorme Blitzerdichte, in einem Ort habe ich sieben gezählt, zusätzlich zu den extremen Bodenwellen an den Zebrastreifen.

Spaß beiseite – trotz alledem sind wir wohlbehlaten und erholt zurück und ich habe nun enorme Lust, ausführlich von meiner Reise zu berichten.

Meine Tour hatte ich hier vorbereitet und zusammengestellt. Auf meiner Rundfahrt lagen die folgenden Welterbestätten, die ich teilweise thematisch oder auch regional in Blogs zusammenfassen und nach und nach auf die Tabelle verlinken werde.

Deutschland

Schweiz

Italien

Eine Bemerkung zur Vollständigkeit der Liste – auch in Italien und der Schweiz gibt es Bausteine der multinationalen Welterbe der Alten Buchenwälder und Buchenurwälder oder der prähistorische Pfahlbauten, in der Schweiz Villen von Le Courboisier und der Monte San Giorgio ist grenzübergreifend. Ich habe bei seriellen Welterben versucht, in einem der Länder einen oder mehrere beispielgebende Orte zu besuchen, eine Ausnahme bilden nur die Bedeutenden Kurstädte Europas mit ihren doch sehr unterschiedlichen Vertretern.

Dobbys Ausstattung hat sich auf dieser langen Reise auch bei Sturm, Schnee und Regenfällen bewährt und ich habe auf Bergen, am Meer oder auch mitten in Rom gut darin gewohnt und geschlafen. (alles dazu unten im Tipp)

Ich hoffe, ihr begleitet mich nicht nur wie bisher unterwegs auf Instagram (@dobbystories), sondern stöbert auch in meinen bald folgenden Reiseberichten.

Tipp:

Mein Welterbeprojekt habe ich hier vorgestellt. Alles über den Ausbau meines Minicampers ist hier nachzulesen, die Komplettierungen mit Solar und Bordbatterie habe ich hier dokumentiert. Während ich wochenlang unterwegs war, habe ich einige Veränderungen geplant – die aktuelle Einrichtung ist hier zu sehen und weitere nützliche Ausstattungen stehen hier.

Die Übernachtungsplatzsuche mit der App park4night habe ich getestet, besitze wegen der Schweiz die Offline-Version und kann sie empfehlen. Jeden besuchten Platz habe ich auch bewertet (5Reisende). Nützlich ist es auf jeden Fall, unterwegs auch eine App für öffentliche Toiletten zu haben (z.B. für weltweite Suche Toiletten Scout).

Hier geht es zu den Geschichte(n)-Orte in Europa Impressionen, Karten und Vorschläge für eure Tour zum Download

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