Welterbe-Projekt

Welterbe (auf)gespürt und (er)fahren – LV – Historisches Zentrum von Riga

Während meine morgendliche Fahrt zum Schloss Rundāle durch schöne Landschaft und leere Straßen sehr entspannt war, macht die Einfahrt nach Riga im Berufsverkehr das wieder wett. Dafür ist mein anvisierter Parkplatz etwas oberhalb der Stadt recht leer und ich warte in Ruhe den Durchzug einer schwarzen Wolkenfront ab, bevor ich meinen Roller nehme und ins historische Zentrum fahre.

Riga wurde 1201 als Hafenstadt gegründet und entwickelte sich vom 13. bis 15. Jahrhundert zu einer der wichtigsten Hansestädte in Osteuropa. Seit 1997 steht sein historisches Zentrum aus Altstadt und Neustadt auf der UNESCO-Welterbeliste. Dazu gehören der mittelalterliche Kern, die Jugendstil-Boulevards aus dem 19. Jahrhundert auf beiden Seiten des Stadtkanals und die ehemaligen Vorstadtviertel mit ihrer Holzarchitektur des 18. und 19. Jahrhundert. Obwohl viele historische Gebäude im Zentrum durch Feuer und Kriege zerstört wurden, spiegelt Rigas mittelalterlicher Kern den Wohlstand dieser Zeit wider. Im 19. Jahrhundert erlebte die Stadt eine rasante industrielle Entwicklung. In dieser Zeit wurden die Vororte rund um die mittelalterliche Stadt zunächst mit imposanten Holzbauten im neoklassizistischen Stil und später mit Steinbauten im Jugendstil angelegt. In den frühen 1900er Jahren wurde Riga die europäische Stadt mit der höchsten Konzentration an Jugendstilarchitektur und verfügt mit etwa 350 Häusern heute über die schönste Sammlung von Jugendstilgebäuden in Europa.

Rigas Innenstadt ist so bunt und vielgestaltig , wie ich sie in Erinnerung hatte (Link). Ich komme über die große Brücke, sehe die schöne Skyline mit den Kirchtürmen und dann stehe ich auf dem Platz vor dem wunderschönen bunten und reich verzierten Schwarzhäupterhaus.

Diese Stadt war schon immer bedeutsam und nicht arm, man sieht und spürt es an jeder Ecke. Auch heute steckt sie voller Leben und das kommt nicht nur von den recht vielen Touristen. Auf jedem Platz sind Stände und Freisitze vor den Restaurants aufgebaut. Ich gehe durch die Straßen und Kopfsteinpflaster-Gassen und fange die feierabendliche Atmosphäre ein.

Jedes Haus ist individuell, ich sehe Zeugen vieler Jahrhunderte, Kirchen, alte Backsteintürme und Mauern, Speicherhäuser und bunt und schön verziert Repräsentationhäuser der Kaufleute. Hier ist ein kleines Video.

Ich freue mich, das Katzenhaus und die drei Schwestern wieder zu finden.

Das Wetter weiß nicht so richtig, was es mit sich anfangen soll und als ich im Jugendstilzentrum ankomme (zum Glück hab ich den Roller), regnet es sogar ein bisschen. Aber auch vor den grauen Wolken sind die Jugendstilhäuser umwerfend schön, auch zum zweiten Mal.  

Ich sehe wunderbare Details an jedem Haus, entdecke Bekanntes und finde Neues, das ist wahrscheinlich auch beim zehnten Besuch immer noch so.

Hier ist mein kleines Video.

Trotz der Stunde Zeitverschiebung wird es auch hier langsam dunkel und ich rollere in der sinkenden Sonne über die Brücke zurück zum Auto. Auch bei meinem zweiten Besuch hat mich Riga begeistert.

Resümee

Wer sich einmal in den Norden begibt, der sollte diese Stadt auf keinen Fall auslassen. Rigas Zentrum ist voll einmaliger historischer Zeugnissen und modernen Lebens. Überall gibt es urige Restaurants und interessante Museen laden zum Besuch. Und wer sich für Jugendstil begeistern kann, der findet nicht nur rund um die Alberta Iela, sondern in der gesamten Stadt, mehr Schätze, als man sich träumen lassen kann.

Die gesamte Tour go-north 2.0 ist hier beschrieben und hier gibt es den Überblick über die besuchten Welterbe. Hier gehts zu meinem Welterbe-Projekt und hier zum ursprünglichen Umbau des Dacia-Dokker als Minicamper. Dobbys angepasste Einrichtung und Ausstattung hat sich auch im Novemberwetter bewährt. Alle Details dazu findet ihr hier. Meine Übernachtungsplätze habe ich wieder auf park4night gesucht und unter 5Reisende bewertet.

Hier geht es zu den Geschichte(n)-Orte in Europa Impressionen, Karten und Vorschläge für eure Tour zum Download

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