Welterbe-Projekt

Welterbe (auf)gespürt und (er)fahren – BG – Thrakisches Grab von Sweschtari

Das Thrakergrab aus dem 3. Jahrhundert v. Chr., das 1982 in der Nähe des Dorfes Sweschtari entdeckt wurde, ist ein äußerst seltenes und sehr gut erhaltenes Denkmal der thrakischen Grabarchitektur. Es ist einzigartig in seiner architektonischen Ausstattung und dem besonderen Charakter der Bestattungsriten, die bei der Ausgrabung geborgen wurden. Seine Skulpturen und Malereien enthalten Elemente lokaler, vom Hellenismus inspirierter Kunst. Die zehn weiblichen Figuren in den Hochreliefs an den Wänden der zentralen Kammer sind die einzigen Beispiele dieser Art, die bisher in den thrakischen Ländern gefunden wurden. Die Verzierung der Lünette im Gewölbe mit ihren original erhaltenen ausdrucksstarken Farben aus Ocker-, Braun-, Blau-, Rot- und Lila-Tönen unterstreicht den betörenden Charme der Komposition. Das Thakergrab von Sweschtari steht seit 1985 auf der UNESCO-Welterbeliste. Es ist Teil des archäologischen Reservats Sborianovo, das mehr als 40 thrakische Grabhügel, verschiedene Heiligtümer, antike und mittelalterliche Dörfer, Gebäude, eine Festung, ein Mausoleum und ein Minarett aus der osmanischen Zeit umfasst.

Nach meinem Sonnenaufgangs-Frühstück am Srebarna-See fahre ich gemütlich durch kleine Dörfer und zwischen den Feldern entlang über Land. In Sweschtari ist das Welterbe ausgeschildert und ich parke noch vor der Öffnungszeit neben dem Info-Center.

Hier steht eine Karte und ich unternehme einen Spaziergang zu den großen Hügeln, die sich auf der Wiese erheben.


Im Gelände gibt es, wie die Beschreibung vermuten ließ, mehrere Gräber und andere archäologische Fundstellen.

Bevor die Führung zum Königsgrab startet, besuche ich die Ausstellung im Welterbe-Center. Sie informiert über den Fund des Grabes und seine Ausgrabung und Interpretation, die Geschichte der Thraker und das umgebende archäologische Gebiet. Hier erfahre ich auch, dass hier ganz aktuell ein großer Goldschatz geborgen werden konnte. In aller Ruhe kann ich mir die zehn Figuren im Relief mit ihren unterschiedlichen Gesichtern anschauen.

Dann kommt das Highlight des Besuchs, die Führung in die Grabstätte.

Wir treten in kleiner Gruppe und mit begrenztem Zeitfenster in die heute unterirdische Grabstätte. Sie war durch ein Erdbeben verschüttet und dadurch konserviert worden. Diese Bedingungen werden nun künstlich erhalten. Neben und vor der Kammer mit den Gräbern des Königs und seiner jungen Frau befinden sich die großen Opferräume. Die gesamte Konstruktion wurde lediglich durch vier Haken gehalten und einzig das Tor, das die Toten, die der Mythologie zufolge zu Göttern wurden, von der irdischen und sterblichen Welt trennt, wurde durch das Erdbeben beschädigt. Alles andere ist original und unsere kleine Gruppe steht tief beeindruckt davor.

Ich habe das Museum um einige Fotos gebeten und werde sie an dieser Stelle einfügen.

Nach der Besichtigung setze ich mich mit einem Kaffee auf den Picknickplatz vor dem Museum und lasse die Bilder und Eindrücke Revue passieren, bevor ich, den Empfehlungen unserer Begleiterin folgend, noch einen Abstecher in das Ausgrabungsgebiet unternehme. Es geht recht abenteuerlich durch den Wald und ich rette eine Schildkröte von der Straße. Dann komme ich an der Stadtmauer vorbei.

Interessanter als diese ist die kleine Quelle, zu der ich einen Kilometer weiter im Wald mehr als 200 Stufen hinuntersteige. Das Bächlein, das sich hier durch das Tal schlängelt, war einst ein mit der Donau verbundener Fluss, was im Nachgang die Lage der Stadt und der Königsstätte erklärt. Hier war einst und ist noch heute ein spiritueller Ort, zunächst der Thraker, später wurde über dem Tempel eine kleine Kirche errichtet. Heute ist sie mit bunten Tüchern geschmückt.

Resümee

Das Thrakisches Grab von Sweschtari sollte man besucht haben, und zwar nicht nur, wenn man sich besonders für Geschichte interessiert. Es ist ein Ort mit besonderer Atmosphäre, an dem man den Hauch der Jahrtausende förmlich spürt. Verbunden mit einem Besuch im Museum und einer Wanderung in der benachbarten Ausgrabungsstätte kann man hier einen interessanten Tag verbringen, der neben wunderbaren Eindrücken und Bildern viel Stoff zum nachdenken bietet.

Die gesamte Tour go-south 2.0 ist hier beschrieben. Hier gehts zu meinem Welterbe-Projekt. Der Umbau meines Dacia Dokker als Minicamper ist hier detailliert nachzulesen. Dobbys nach und nach angepasste Einrichtung und Ausstattung hat sich auch in diesem megaheißen Sommer bewährt. Meine Übernachtungsplätze habe ich wieder auf park4night gesucht und unter 5Reisende bewertet.

Hier geht es zu den Geschichte(n)-Orte in Europa Impressionen, Karten und Vorschläge für eure Tour zum Download

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