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Dänemark – eine Woche per Pedes von Kopenhagen bis Gedser

Ihr kennt doch sicher den Fernradweg Berlin-Kopenhagen. Viele sind vielleicht schon das Stück in Deutschland gefahren. Für uns verläuft der schönere Teil jenseits der Grenze. Warum? Der Radweg führt teilweise durch herrliche Naturschutzgebiete und selbst im Sommer ist man auf den kleinen Straßen, die die Dörfer verbinden, fast alleine unterwegs, entlang der großen Straßen gibt es breite Radwege. Die Inseln sind sehr unterschiedlich, überall gibt es Interessantes zu sehen. Und darüber hinaus hält unser Nachbarland für die Radfahrer freie Rastplätze vor – gut ausgestattet mit Toilette, Wasser- und Lagerfeuerstelle. Schaut dazu am besten auf unsere kleine Karte.

Lust bekommen? Dann begleitet uns von Trelleborg über Malmö und Kopenhagen bis nach Gedser.

Anreise und Übernachtung:

Ihr könnt nach Kopenhagen mit dem Zug fahren und das Rad mitnehmen – 90 Tage im Voraus sind die Tickets (Europa Spezial) abrufbar und am billigsten (ab 39,90€). Alternativ nehmt ihr ab Rostock die Fähre – wir sind nach Trelleborg übergesetzt und ein Stück in Schweden gefahren. Zurück mit der Fähre ab Gedser. Für die Überfahrt bis Trelleborg müsst ihr mit 20-30€ (je zeitiger ihr bucht, umso besser) rechnen, von Gedser nach Rostock kommt ihr mit dem Rad für 15€ (Ticket im Hafen kaufen / Automat).

In 5 Tagen und 400 Kilometern über 4 Inseln

Unser Ausgangspunkt Rostock ist mindestens einige Stunden Aufenthalt wert, um wenigstens das schöne bunte historische Zentrum durchstreifen, die astronomische Uhr in der Marienkirche oder das Kloster und die alte Stadtmauer besichtigen zu können.

Bis zum Fährhafen sind es einige Kilometer – und mit dem Rad in den riesigen Bauch der Fähre einzufahren ist schon ein Erlebnis.

Schweden ist nicht so radfreundlich wie erwartet, entlang der größeren Straßen darf man nicht fahren und auf den kleineren Wegen quer durch die Felder führt die Strecke zwar durch eine wunderbare Pippi-Bilderbuch-Sommerwelt, ist aber länger als erwartet. Das Ziel entschädigt – wir befinden uns zunächst in einem Naturschutzgebiet am Fuße der beeindruckenden Öresundbrücke.

Malmö schließlich ist wunderhübsch, ein Stadtbummel und ein Stück Mandeltorte am Rande des Lillatork lassen die Anstrengungen der ersten Etappe schnell vergessen. Es gibt zwei Campingplätze am Meer mit Blick auf die Brücke (Sibbarp-Malmö) und mehrere Hostels. Die Preise sind nicht gerade niedrig, übernachten in Malmö ist aber u.U. günstiger als in Kopenhagen.

Über den Öresund geht es mit dem Zug – das ist beeindruckend. Der Zug endet in einem Vorort-Bahnhof. Aber in Kopenhagen ist man ja mit dem Rad goldrichtig und schnell unterwegs. Bucht am besten ein Hostel rechtzeitig vor, sonst hilft es nur, weiter draußen zu suchen. Kopenhagen hat für jeden viel zu bieten, für die Durchreisenden mindestens einen Besuch bei der kleinen Meerjungfrau, den Wachwechsel an der Amalienburg oder einfach nur die zauberhafte Abendstimmung in den Parks und an den Kanälen (für zwei /drei Tage hier mehr).

Seeland: Von Kopenhagen aus fahren wir durch ein großes Naturschutzgebiet, später an der Küste entlang bis Køge, einem niedlichen Städtchen mit kleinen Boutiquen in restaurierten Hinterhöfen und Cafés an einem idyllischen Kanal.

Unsere erste Etappe führt uns bis zu dem Naturcampingplatz auf den geschichts-trächtigen Kreidefelsen von Stevns Klint.

Die Steilküste von Stevns Klint ist UNESCO-Weltnaturerbe. Vielleicht macht ihr eine Wanderung an den Kreidefelsen. Unsere zweite Etappe führt uns an der alten Kirche von Højerup vorbei, deren Chor bereits ins Meer gestürzt ist – ihr solltet sie also unbedingt besuchen ;-).

Weiter geht es durch Wälder und Weideland. Am kleinen Hafen von Sandvig ist der nächste freie Campingplatz mit Bade- und Lagerfeuerstelle liebevoll ausgestattet.

Unsere nächste Insel ist Møn. Hier erwartet uns eine nicht minder beeindruckende Steilküste – doch sie will hart erkämpft werden, denn diese Insel ist alles andere als flach. Zunächst fahren wir über eine schon weithin sichtbare Brücke. Vorbei geht es am Romantikschloss Liselund (der Park ist leider für Räder gesperrt) und weiter im ständigen Auf und Ab (bis 15%) nach Møns Klint, wo 491 Stufen an den Fuß der rosa Klippen führen.

Vorbei an der weithin sichtbaren Kirche von Fanefjord (berühmt wegen ihrer Fresken) verlassen wir Møn und fahren über den Damm auf Bogø. Hier können wir am Ortsrand von Bogø By im Garten eines Bauernhof-Cafés (Café Stalden) extrem preiswert unser Zelt aufbauen.

Zur Insel Falster setzen wir mit der Fähre über. Es geht durch weite Wälder und Kornfelder. Sehenswert sind die schilfbeplankten Giebel der Häuser von Hesnæs. Je näher wir Gedser kommen, umso touristischer wird es, Ferienhaussiedlungen reihen sich an den Stränden aneinander. Wir genießen die letzten Kilometer im Sonnenschein, bevor wir am späten Nachmittag die Fähre nach Rostock besteigen. In den letzten fünf Tagen sind wir 400 Kilometer Rad gefahren, haben Sonne und gute Luft getankt und ein freundliches Land hautnah erleben können.

Lust auf mehr – hier ist unser ganz persönliches Tagebuch (mit dem Kindle Cloud-Reader auf jedem Gerät lesbar)

unsere Strecke

… Eine andere interessante Radgeschichte findet ihr hier

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