Welterbe-Projekt

Welterbe (auf)gespürt und (er)fahren – D – der Dom zu Speyer

Wir zeitreisen zwischen Lorsch und Maulbronn in die Romanik und besuchen die berühmteste Kirche der Welt aus dieser Zeit – den Dom zu Speyer. Es ist Sonntag Morgen und die Straßen und Parkplätze noch leer. Wir müssen auf das Ende des Gottesdienstes warten, bis wir in den Dom dürfen und nutzen die Zeit für einen Bummel durch die Maximilianstraße bis zum historischen Tor Altpörtel.

Der Dom zu Speyer steht aufgrund seiner Proportionen sowie seiner geschichtlichen Bedeutung seit 1981 auf der UNESCO-Welterbeliste. Er ist die größte romanische Kirche der Welt und wurde von Konrad II. ab 1030 als Kaiserdom errichtet und ab 1077 von Heinrich IV. überkuppelt. Der Dom war fast dreihundert Jahre lang die Haus- und Grabeskirche der deutschen Kaiser. Die wichtigsten Informationen gibt es in diesem Film.

Im Informationszentrum des Domes bekommen wir zu den Eintrittskarten für die Krypta und den Turm sehr informative Flyer über die verschiedenen Abschnitte. Zunächst starten wir noch ein paar Versuche, wenigstens einen Teil der riesigen Fassaden aufs Foto zu bekommen. Der Dom ist 134 Meter lang und 55 Meter breit.

Der Eingangsbogen wird von den Schutzpatronen bewacht und wir treten in die mit Skulpturen geschmückte Vorhalle.

Durch das schwere Portal in der sechs Meter dicken Wand kommen wir in das Mittelschiff. Die Sonne scheint durch die klaren Fenster und der Raum wird durch die gewaltigen Säulen und großen Bögen dominiert. Als Schmuck dienen die Wandbilder zwischen den Bögen, die die Geschichte Marias darstellen. Am Eingang zum Chor steht eine schöne Figur der Schutzpatronin des Doms. Aus  dem Flyer lernt man eine Menge über die Architektur, so zum Beispiel, dass zwölf Bögen (nach den zwölf Aposteln) sechs große Gewölbe (nach den Schöpfungstagen) entstehen lassen.

Nun steht der Besuch der Krypta an. Die Krypta ist einerseits eine Kirche unter dem Dom, andererseits die Grabstätte der Kaiser und einiger Bischöfe. Im Flyer ist sehr interessant beschrieben, wer hier und an welcher Stelle begraben liegt  und was das besondere an den Personen war, das ist für uns die eigentliche Zeitreise in die Geschichte, in der wir uns hier befinden. Wer hätte gewusst, dass Barbarossas Frau und Tochter hier begraben sind, während er doch über dreitausend Kilometer entfernt in der Türkei ertrunken sein soll. Gewaltig, welche Strecken damals zurück gelegt wurden. (Barbarossa ist mir selbst besonders präsent, weil in meiner Heimat am Kyffhäuser auf seine Rückkehr gewartet wird.)

Als nächstes steigen wir hoch, zunächst fast einhundert Stufen bis zum Kaisersaal. Von hier haben wir einen guten Blick ins Mittelschiff und auf die Wandbilder. Nach einer kleinen Wartepause (durch die Einhaltung der Corona-Abstandsregeln dürfen nur sechs Personen gleichzeitig auf den Turm) steigen wir noch zweihundert Stufen auf den Turm. Die Aussicht über die Dächer und Zinnen hinweg auf die Stadt und den Rhein ist fantastisch und wir genießen sie fast alleine und unverstellt, bevor wir uns wieder mit Dobby auf die weitere Reise begeben.

Blick vom Turm

Resumee: Der Dom zu Speyer ist eine Reise in die Zeit der Mittelalter-Kaiser. Der riesige Dom mit seiner geschichtsträchtigen Krypta und der Aussicht vom Turm, der idyllische umgebende Park und die hübsche Altstadt, die ganz nebenbei auch einige Museen aufzuweisen hat, garantieren einen interessanten und abwechslungsreichen Besuchstag.

 

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