Welterbe-Projekt

Welterbe (auf)gespürt und (er)fahren – CZ – Kutná Hora

Historisches Stadtzentrum mit der St.-Barbara-Kirche von Kutná Hora und Liebfrauenkathedrale in Sedlec

Durch die Entdeckung reicher Silbererzadern Ende des 13. Jahrhunderts entwickelte sich Kutná Hora im 14. Jahrhundert zu einer königlichen Stadt mit gotischen und barocken Gebäuden und Denkmälern, die ihren Wohlstand symbolisierten. Die Kirche der Heiligen Barbara in Kutná Hora ist ein gotisches Juwel. Der Innenraum ist mit Fresken geschmückt, die das weltliche Leben der mittelalterlichen Bergbaustadt darstellen. Die ehemalige Zisterzienser-Kathedrale Unserer Lieben Frau von Sedlec nordöstlich des historischen Zentrums wurde Anfang des 18. Jahrhunderts im Barockstil restauriert. Diese Konzeption der Barockgotik sowie auch die Barbara-Kirche hatten großen Einfluss auf die Architektur Mitteleuropas. Die beiden Kirchen zusammen mit dem gut erhaltenen mittelalterlichen Stadtzentrum mit seinen schönen Privathäusern stehen seit 1995 auf der UNESCO-Welterbeliste. Das Einführungsvideo ist hier.

Ich komme von meinem Ausflug aufs Land zum Gestüt Kladruby nad Labem schon nach einer halben Stunde Fahrt in Kutná Hora an. Zunächst besuche ich in Sedlec die alte Klosterkathedrale Mariä Himmelfahrt oder mit dem langen Namen Unserer Lieben Frau und Johannes der Täufer, die zum ersten Zisterzienserkloster in Tschechien gehörte. Die Kirche hat von außen eine recht ungewöhnliche Gestaltung.

Ich trete ein und bin mehr als überrascht. Der äußere gerade Stil setzt sich auch innen fort, doch die hellgelbe Farbe und die klaren Fenster lassen sie viel freundlicher und lichter erscheinen.

Im Inneren wurde die Kirche im Laufe ihrer wechselvollen Geschichte im Barockstil restauriert und die bunten und reich geschmückten Bilder geben der Karthedrale dadurch ein völlig anderes Bild, als man von außen erwarten würde.

Unsere Liebe Frau hält einen Wünsche-Topf für die Besucher der Kirche bereit.

Ich habe mir am Infoschalter des Ortes ein Kombiticket für die Sehenswürdigkeiten in Kutná Hora und Sedlec gekauft. Das hat man hier gut gelöst und vermeidet dadurch Schlangen am Eingang der Kirchen. (Video)

Deshalb steuere ich auch die Knochenkapelle in Sedlec an. Sie scheint das Highlight des Ortes für die meisten Touristen zu sein. Die etwas makabere Dekoration hatten seinerzeit die Mönche begonnen. Ich kenne solche Kapellen aus Portugal. Fotos sind in der Kapelle nicht erlaubt, doch oberhalb gibt es eine kleine, sehr alte romantische Kirche, von der man einen Blick in die Kapelle hat. Außerdem prangen ausreichend Fotos auf den Plakaten am Eingang.

Ich fahre nach Kutná Hora und parke unweit des historischen Zentrums.

Es ist ebenso bunt wie auf dem nebenstehenden Plan und gut ausgeschildert.

Rund um dem Markt stehen schöne und verzierte Bürgerhäuser, auf einem zweiten Platz sehe ich eine Pestsäule, auf einem dritten einen historischen Brunnen. Arkaden, Stuck und Wandgemälde, bunt zusammengewürfelt und liebenswert. Einzig der Verkehr und die parkenden Autos stören das Bild, aber für die moderne Zeit waren die alten Städte nicht konzipiert. Und es ist gut, dass in den historischen Häusern Leben und Treiben herrscht, auch wenn das zugehörige Auto den Blick verstellt. Im Schloss kann man das Böhmische Silbermuseum besuchen.

Schon der Weg zur Kathedrale ist ein Blickfang.

Ich trete ein und bin erst einmal sprachlos.

Der wunderbare Altar mit dem letzten Abendmal, die Buntglasfenster und vor allen Dingen die Wandmalereien ziehen meine Blicke auf sich.

84 Stufen führen auf die Empore. Von hier oben aus kann ich die Bemalung der Decke und die überlebensgroßen Figuren bewundern. Der Blick nach unten macht noch einmal die enorme Höhe dieser Kirche spürbar.

Man kann über den Kirchhof und auf die Verzierungen an den Türmen und Türmchen schauen.

Ein Blick zurück über die Weinstöcke entlang des Weges zur Kathedrale, dann beende ich meinen schönen Rundgang durch Kutná Hora. (Video)

Resümee

Kutná Hora und Sedlec halten für ihre Besucher viele Sehenswürdigkeiten bereit. Zwei sehr verschiedenartige und wundervolle Kathedralen, eine Knochenkapelle, eine bunte Altstadt mit schönen Häusern aus verschiedenen Epochen, interessante Museen, romantische Wege entlang der Stadtmauer und nicht zuletzt einen Blick von der Kathedrale ins Umland – Kutná Hora sollte man auf einer Rundreise durch Tschechien unbedingt einplanen.

Die gesamte Tour go-east ist hier beschrieben. Hier gehts zu meinem Welterbe-Projekt. Der Umbau meines Dacia Dokker als Minicamper ist hier detailliert nachzulesen. Dobbys nach und nach angepasste Einrichtung und Ausstattung hat sich auch in diesem kalten und nassen Frühjahr bewährt. Meine Übernachtungsplätze habe ich wieder auf park4night gesucht und unter 5Reisende bewertet.

Hier geht es zu den Geschichte(n)-Orte in Europa Impressionen, Karten und Vorschläge für eure Tour zum Download

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