Welterbe-Projekt

Welterbe (auf)gespürt und (er)fahren – D, NL – Grenzen des Römischen Reiches – Der Niedergermanische Limes

Es ist Herbst geworden, die großen Reisen sind beendet, jetzt kommt die Nacharbeit zu Hause. Ich nutze das schöne Wetter und besuche den Römerpark in Xanten, einen Hauptort des letzten Welterbes, das mir in Deutschland noch fehlt.

Der niedergermanische Limes steht seit 2021 auf der UNESCO-Welterbeliste. Er verlief 400 km entlang des linken Flussufers des Niederrheins ab südlich von Bonn bis zur Nordseeküste in den Niederlanden. Er schützte ab dem späten 1. Jahrhundert v. Chr. über mehr als 450 Jahre die römischen Provinz Germania Inferior vor den Germanen und bestand aus militärischen Anlagen, zugehörigen zivilen Bauten und der Infrastruktur. Die noch heute sichtbaren Überreste veranschaulichen die innovativen Leistungen der römischer Militäringenieure in der dynamischen Landschaft eines Tieflandflusses, darunter auch die Anlagen für das erforderliche Wassermanagement. Durch die Feuchtigkeit des Untergrundes blieben Holz und andere organische Überreste hervorragend erhalten und ermöglichen beispiellose Einblicke in den Militär- und Schiffbau, die Logistik und die Versorgung des römischen Imperiums.

Karte der Römischen Grenzanlagen am Niedergermanischen Limes

Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Niedergermanischer_Limes#/media/Datei:Limes1.png

Ich bin nicht mit Dobby unterwegs, sondern fahre mit dem Deutschlandticket wesentlich gemütlicher durch das Ruhrgebiet. Die Landschaft wird immer flacher und Xanten begrüßt mich nordisch backsteingemütlich.

Am Dom St. Viktor stoße ich bereits auf die Spuren der Römer, denn hier soll sich das Grab dieses römischen Legionärs, der als christlicher Märtyrer starb, befunden haben. Auch der Jakobsweg führt hier entlang.

Ein großes Freigelände mit Museum beherbergt die Zeugnisse der alten Römerstadt. Hier sind Ruinen und Ausgrabungsstätten, wie die Festungsmauer mit den Türmen, ein Amphitheater und der Tempel, aber auch Werkstätten, Wohnhäuser, Wasserversorgung u.v.m. zu sehen. Unterstützt durch die vielen Informationen und Illustrationen an den einzelnen Stationen macht das Erkunden Spaß.

Im Römerpark befinden sich neben dem große modernen Museum ein Welterbepavillon sowie einige weitere Gebäude und Werkstätten, wie z.B. die Werft und die Bautechnikausstellung. Das Museum bietet anhand der Fundstücke Informationen über die Geschichte und Einblicke in das Leben in der Stadt. Hier findet man multimedialen Stoff für mehrere höchst interessante und erbauliche Besuchsstunden. Hier ist mein kleines Video.

Auf dem Freigelände gibt es ausreichend Bänke und auch Spielplätze, um eine Picknickpause einzulegen.

Einen Besuch am Limes in Xanten kann ich unbedingt empfehlen. Hier gibt es am Ort der Ausgrabungsstätte modern präsentierte Informationen über die Geschichte, Technik und Bauwesen, Schifffahrt und Handel sowie das Leben und Arbeiten in der Römerstadt. Der Römerpark lädt zum Verweilen ein und wer genug Neues erfahren hat, kann sich bei einem Bummel durch das hübsche historische Stadtzentrum in einem der Restaurants erholen und die Bilder Revue passieren lassen.

Hier geht es zu den Geschichte(n)-Orte in Europa Impressionen, Karten und Vorschläge für eure Tour zum Download

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