Welterbe-Projekt

Welterbe (auf)gespürt und (er)fahren – BA – Die Altstadt von Počitelj (Tentativliste)

Auf der Busrundreise im zeitigen Frühjahr legten wir in Počitelj eine Pause ein und hatten Gelegenheit, einige Zeit in diesem interessanten Ort zu verbringen.

Die historische Stadt Počitelj liegt am linken Ufer des Flusses Neretva an der Hauptstraße nach Mostar. Sie steht seit 2007 auf der UNESCO-Tentativliste. Die befestigte Stadt wurde wahrscheinlich 1383 vom bosnischen König Stjepan Tvrtko I. erbaut und war während der Zeit des ungarischen Königs Matthias Corvinus (1463-1471) von großer strategischer Bedeutung. Im osmanischen Zeitraum vom 16. bis zum 18. Jahrhundert entstand ein zweiter befestigter Komplex der Stadt mit den typischen öffentlichen Gebäuden wie Moscheen, Mekteb (muslimische Grundschule), Imaret (Wohltätigkeitsküche), Madrasa (muslimische Oberschule), Hamam, Han (Gasthaus) und Sahat-kula (Glockenturm). Nach der Eroberung und Zerstörung von Gabela durch die Venezianer (1698-1878) wurde die Stadt bis zur Errichtung der österreichisch-ungarischen Herrschaft nochmals kurzzeitig strategisch bedeutsam. Danach wurde Počitelj aufgegeben und die Stadt blieb in ihrer ursprünglichen Form nahezu unverändert erhalten. Während des Krieges von 1992 bis 1996 entstanden jedoch erhebliche Kriegsschäden an den historischen Gebäuden, weshalb Počitelj von World Monuments Watch zu einer der 100 am stärksten gefährdeten Kulturerbestätten der Welt ernannt wurde. Im Jahr 2000 startete die Regierung von Bosnien und Herzegowina ein Programm zu ihrem dauerhaften Schutz.

Wir begannen unseren Rundgang am Glockenturm. Die Neretva ist hier relativ flach, früher gab es eine Furt.

Der Aufstieg zur Burg, die schon von unten gut zu sehen ist, ist steil.

In halber Höhe befindet sich die schöne Moschee.

Auf dem Berg erhebt sich die alte Burg. Von hier aus hat man den besten Blick über die vielfältige Stadt am Hang.

In der alten Karawanserai ist heute ein Restaurant.

Auf einer Rundreise durch Bosnien und Herzegowina sollte man an Počitelj nicht vorbeifahren. Am besten steigt man den Berg zur Burg hinauf und erlebt so den Lauf der Geschichte spürbar. Der Blick von oben lohnt und ebenso, dem Fluss bis zur Brücke in Mostar zu folgen oder auch etwas abseits des Weges dem Wallfahrtsort Medjugorje zu besuchen.

Hier ist mein kleines Video.

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