Welterbe-Projekt

Welterbe (auf)gespürt und (er)fahren – GR – Altstadt von Korfu

Die Insel Korfu liegt in einer strategischen Position am Eingang zur Adria. Ihre Besiedelung und Befestigung begann im 8. Jahrhundert v. Chr., daneben gibt es Zeugen verschiedener Kulturen, z.B. aus der byzantinischen Zeit. Seit dem 15. Jahrhundert dienten die drei von renommierten venezianischen Ingenieuren entworfenen Festungen, darunter die Alte Zitadelle und das Neue Fort, über 400 Jahre lang dazu, die Seehandelsinteressen Venedigs gegen die Osmanen zu verteidigen. Im Laufe der Zeit wurden die Forts mehrmals repariert und teilweise wieder aufgebaut, zuletzt unter britischer Herrschaft im 19. Jahrhundert. Auch die Altstadt besitzt neoklassizistische Wohnhäuser, die aus der venezianischen Zeit und den späteren Jahrhunderten stammen. Korfu ist ein authentisches Beispiel für ein befestigtes Mittelmeerhafenensemble und die Altstadt steht seit 2007 auf der UNESCO-Welterbeliste. Ein Einführungsvideo gibt es hier.

Als ich von Albanien über die griechische Grenze fahre, ist es unheimlich heiß. Da trifft es sich gut, dass mein erstes Ziel auf einer Insel liegt und mir dafür eine Schiffspassage bevorsteht. Ich bin über den kleinen Grenzübergang Qafë Botë gefahren und schon nach kurzer Fahrt gehe ich in Igoumenitsa an Bord der nächsten Fähre. Die Überfahrt dauert anderthalb Stunden, das Wetter ist herrlich. Die Möwen begleiten unser Schiff eine Weile, dann kommen die alte Festung und auch die Stadt in Sicht und ich bin sofort begeistert.

Ich wollte am Hafen parken, doch die Zufahrt ist gesperrt, weil gerade ein Stadtlauf stattfindet. Deshalb stelle ich mein Auto in den Schatten der hohen Festungsmauer und betrete die Stadt recht angemessen durch den langen Tunnel unter der dicken Befestigungsanlage. Von oben grüßen die Markuslöwen und stimmen mich auf meinen Besuch ein.

Ich folge den Einheimischen durch den Tunnel und komme auf der anderen Seite im typischen Leben in den schmalen Gassen an.

Im quirligen Zentrum von Korfu ist schon herbstliche Ruhe eingekehrt, in den Gassen zwischen den Boutiquen ist kein Gedränge mehr und in den Restaurants werden die Tische ohne Hektik eingedeckt.

Ich genieße meinen Rundgang durch die Altstadt. Je näher ich dem Zentrum komme, umso repräsentativer, schöner und gepflegter werden die Häuser und umso bunter das Leben darin.

Immer wieder habe ich den Blick auf die große Festung.

Die großem Plätze mit bunten Blumen und Fontänen sind von wunderschönen Stadtpalästen umrahmt, Arkadengänge säumen die breiteren Straßen. Ein Hauch von Romantik liegt über den Palästen.

Schließlich komme ich zur Festung, die für heute gerade ihre Tore schließt.

Korfu ist eine Stadt voller Atmosphäre, mit viel Grün, wunderschönen Parks und Plätzen.

Der Abend senkt sich langsam über die Stadt, die Restaurants füllen sich und ich bummele durch die Gassen und über die Plätze und versuche, ein wenig von der besonderen Stimmung dieser Stadt einzufangen.

In den letzten Sonnenstrahlen nehme ich Abschied und fahre zu einem kleinen Hafen vor den Toren.

Hier ist mein kleines Video.

Hier verbringe ich den Abend mit Blick auf die Lichter der Stadt.

In der Nacht zieht ein Unwetter über die Insel und am Morgen werde ich vom grellen Blitzlichtgewitter geweckt.

Das Wetter bleibt den ganzen Morgen so und ich entschließe mich deshalb schweren Herzens, die nächste Fähre zum Festland zu nehmen. Ein letzter Blick zurück, dann ist die wunderschöne Festungsstadt am Horizont verschwunden. (Video)

Korfu hat mich sehr begeistert und toppt viele der historischen Innenstädte, die ich bisher besucht habe. Diese Stadt ist in ihrer historischen Substanz voller Leben. Hier ist wirklich jede Gasse, so schmal, wie sie auch sei, bewohnt und bewirtschaftet. Es lohnt auf jeden Fall, auch einmal durch die weniger touristischen Viertel zu gehen und die schönen und romantischen Details zu entdecken. Es gibt an den Plätzen zauberhafte Restaurants und interessante Läden. Ich habe nur Bruchteile dessen gesehen, was man hier entdecken kann und es empfiehlt sich, ausreichend Zeit mitzubringen und auch in das eine oder andere Museum zu schauen.

Ich sitze auf der Fähre, lasse den gestrigen Tag Revue passieren und checke die reichlich fast 400 km lange Strecke zu meinem nächsten Ziel – Olympia.

Hier geht es zu den Geschichte(n)-Orte in Europa Impressionen, Karten und Vorschläge für eure Tour zum Download

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