Welterbe-Projekt

Welterbe (auf)gespürt und (er)fahren – B – Historisches Zentrum von Brügge

Historische Puppenstubenstadt unter grauem Himmel


Die Altstadt von Brügge steht seit 2000 auf der UNESCO-Welterbeliste. Brügge war im Mittelalter Handelsmetropole und Kulturzentrum. Die Altstadt hat ihre historische Struktur im Laufe der Jahrhunderte bewahrt und ist damit ein herausragendes Beispiel für ein architektonisches Ensemble, das Wirtschaft und Kultur im mittelalterlichen Europa veranschaulicht. Von den Stadtmauern aus dem 12. Jahrhundert sind vier Tore, die Wälle und einer der Wasserwehrtürme erhalten. Auch das mittelalterliche Straßenbild mit Hauptstraßen, die zu den wichtigen öffentlichen Plätzen führen und das Kanalnetz, das einst für den Handelsverkehr eine wichtige Rolle für die Entwicklung der Stadt spielte, sind weitestgehend bewahrt geblieben. Die Häuser im historischen Zentrum sind durch die für Nordeuropa und das Baltikum charakteristische Backsteingotik bestimmt. Brügge als reiche Stadt besaß ein großes Hospital und war Zentrum der Kunstförderung, Künstler wie Jan van Eyk schufen hier. Zur Einstimmung gibt es dieses kleine Video.

Ich habe mich am frühen Morgen mit einer Fahrt über die Delta-Werke von Holland verabschiedet und bin durch den Westerschelde-Tunnel und durchs belgische Hinterland und kleine Dörfer nach Brügge gekommen.

Ich parke kostenlos und zeitlich unbegrenzt am Kanal und kann mich deshalb gemütlich auf meinen Stadtbummel begeben. Zwar nieselt es leicht, aber darauf bin ich mit Regenjacke vorbereitet.

Das erste, was ich sehe, ist ein großes Schiff, das auf dem Kanal durch eine schmale Hebebrücke am Stadttor fährt.

Die kleine Stadt sieht wirklich aus, als wäre es eine Puppenstube, ich bin schon auf den ersten Metern begeistert.

Die Magdalenenkirche scheint eine experimentelle Kirche zu sein, für die Besucher ist eine kleine Cafeteria aufgebaut.


Das Zentrum ist quasi historisch original erhalten, was noch nicht perfekt ist, daran wird gerade gearbeitet. Ich versuche, möglichst viele Gassen zu durchstreifen und kann mich nicht satt sehen. Hier ist alles aus hellem roten oder gelben Backstein, das macht so einen netten gemütlichen Eindruck.

Ich komme in den idyllischen alten Garten des Beginenhofes, der mich mit Stille umfängt und in ein anderes Jahrhundert entführt. Doch davon später mehr im Beginenhof-Blog.

Viele der Häuser sind verziert oder mit Erkern geschmückt, die Stadt war mal reich. Die bunten Fenster machen die Häuser individuell, viele haben wunderschöne Backsteinornamentverzierungen.

Später stehe ich am großen Hospital. Hier kommt man nur mit Voranmeldung rein, aber die Stadt hat genügend anderes zu bieten. (hier ist mein kleines Video)


Diese Stadt überrascht an jeder Ecke, überall sind schöne Details zu bewundern. Alles ist gut ausgeschildert, an jeder Ecke gibt es Hinweise oder Stadtpläne, so dass die Orientierung nicht schwerfällt.



Wo ich auch gehe und stehe, eins ist toller als das andere. Schließlich komme ich auf den Markt, die Glocken vom Belfried läuten gerade, was soll ich dem noch hinzufügen. (hier geht es in den nächsten Tagen zum Blog über die Belfriede und hier ist mein kleines Video)


Trotz der Modernisierungen und der Geschäfte wirkt hier alles noch völlig historisch authentisch, das ist wirklich gut gelungen.


Ich habe auf meinen Touren ja schon einige historische Innenstädte gesehen, die Welterbe sind, aber Brügge ist für mich bisher die schönste.

Ich nutze die Zeit, bis es richtig zu regnen beginnt, um die Gassen und die Ecken zu durchstreifen, es ist wunderschön. Es gibt ein Stadtmuseum, das muss auf meinen nächsten Besuch warten, aber den gibt es auf jeden Fall.

Resümee

Eine Mittelalter-Handelsstadt par Excellence – das ist Brügge. Offenen Mundes kann man hier bestaunen, was die Architektur der damaligen Zeit hervorgebracht hat. Wer wie ich das erste Mal auf einem belgischen Groten Markt, begleitet vom Glockenspiel des Belfried, steht, der wird sicher genau so begeistert sein wie ich. Ich habe nur Bruchteile des Stadtzentrums gesehen, aber dieses Welterbe ist mindestens einen Besuch wert. Sicher ist es auch bald wieder möglich, die Ausstellung im Hospital, Museum und Kunstsammlungen spontan zu besuchen.


Tipp: Die gesamte Benelux-Tour ist hier beschrieben, die besuchten Ziele in diesem Blog. Mein Welterbeprojekt habe ich hier vorgestellt. Alles über den Ausbau meines Minicampers ist hier nachzulesen, die aktuellen Komplettierungen habe ich hier beschrieben. Die Übernachtungsplatzsuche mit der App park4night habe ich getestet und kann sie empfehlen.

Hier geht es zu den Geschichte(n)-Orte in Europa Impressionen, Karten und Vorschläge für eure Tour zum Download

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