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Damit noch Geld zum Urlaub bleibt – Tipps und mehr – Ideen sind gefragt

Bahnfahren mit dem 9€-Ticket – da geht doch noch mehr – sparsam und nachhaltig in eigener/in unser aller Sache

Energie und Ressourcen zu sparen ist nur nicht nur eine Frage des ökonomischen Zwangs der jetzigen Zeit, sondern auch eine der Vernunft. Nur so können wir unsere Umwelt schützen und nachhaltig wirtschaften und als positiven Nebeneffekt nicht nur den eigenen Geldbeutel entlasten, sondern auch dem Kriegstreiber den Gewinn schmälern. Energie- und ressourcensparend zu wirtschaften hat verschiedene Vorteile, die für jeden Einzelnen und uns alle auf der Hand liegen.

Seit ich in Rente bin und meine Reise- und Entdeckerzeit beginnen konnte, ist die Welt nicht mehr, wie sie war. Es hat mit Corona angefangen und nun der Krieg in der Ukraine und seine für jeden spürbaren Folgen. Wir haben während der Corona-Maßnahmen immer versucht, das Beste aus der Situation zu machen, waren in den 5 km um die Wohnung unterwegs, haben in der Lockdown-Suppen– und Morgenlandküche gekocht, eine Veggie-Woche eingelegt und Kreatives gegen den allgemeinen Frust ausprobiert. Deshalb heißt es auch jetzt – raus aus der Komfortzone und Schluss mit dem Gejammer auf hohem Niveau.

Natürlich habe ich das 9€-Ticket gekauft und Dobby steht auf seinem Platz. Ich war damit in meiner Lieblings-Heimatstadt Halle zum Wissenschafts-Kunst-Festival Silbersalz (übrigens eine klare Empfehlung meinerseits für das nächste Jahr – hochkarätig und leider viel zu wenige Besucher). 400 km Regionalbahn fahren ist nicht unbedingt so, wie man es sich wünschen würde, aber durchaus machbar mit einem unterhaltsamen Buch, ausreichend zu trinken und dem geeigneten Equipment, um auch in der jedes Mal geschrumpften Umsteigezeit einen Sprint zum nächsten Bahnsteig einlegen zu können.

Langer Rede kurzer Sinn, 9€-Ticket alleine reicht nicht aus. In Anlehnung an das Motto der Jugend aus dem Februar/März – Pulli statt Putin – habe ich gemeinsam mit Linda einige Ideen zusammengetragen – hoffentlich kommen auch von euch in den Kommentaren welche dazu! Ich denke, jeder hat für sich schon einige Tricks entdeckt und vielleicht können wir mit etwas Schwarmintelligenz unser Geld sparen und unsere Ressourcen schützen – schon vor dem nächsten Winter.

Ich möchte gerne eine Diskussion beginnen und Ideen sammeln – bitte schreibt Kommentare und auch auf Instagram: @dobbystories !

Ich werfe deshalb mal lose ein paar Gedanken* in den Ring:

*nicht alle Fragen sind eindeutig mit Ja oder Nein eindeutig zu beantworten, deshalb gibt es dahinter einen Link zur ausführlicheren Diskussion des Themas:

Küche

  1. Trink-Wasser in Deutschland ist von hervorragender Qualität und deshalb aus dem Hahn der ideale Durstlöscher. Wer’s pur nicht so mag, veredelt mit einem Hauch Sirup (wir haben aktuell selbst gemachten aus Holunderblüten) oder sprudelt es selbst – spart Transport und Verpackung. Und im Sommer, wenn es warm aus der Leitung kommt, das Wasser am besten im Kühlschrank vorkühlen.
  2. Vorkochen – Meal-Prep auf neudeutsch, ist eine gute Variante, um die oftmals viel günstigeren Familienpackungen und das Kilo Möhren/ Kartoffeln aus dem Supermarkt auch aufbrauchen zu können. (Nicht jeder kann zum Ökobauern gehen, weil er entweder keinen um die Ecke hat, nicht zu Fuß oder mit dem Rad hinkommt oder der Preis zu hoch ist.)
  3. Wir besitzen übrigens alle die gleichen Frischhaltedosen – damit ist beim Familien-Kochen reihum (s.o.) immer ein Ringtausch möglich.
  4. Das vorgekochte Essen ist auch 2-3 Tage im Kühlschrank gut haltbar, ohne es gleich einzufrieren – siehe Link
  5. Den Backofen vorzuheizen, wie es immer auf der Verpackung steht, ist bei fast allen Speisen nicht notwendig, das spart viel Energie. Die Erklärung gibt es in diesem Link.
  6. Brot selber backen – Brotbackautomaten sind günstiger als der Backofen, Brötchen aufbacken in der Mikrowelle mit Backofenfunktion ebenfalls.
  7. Ein Wasserkessel ist nachhaltiger als ein Wasserkocher und auf einem Induktionsfeld geht es genau so schnell – Link
  8. Zum Aufbewahren, Mitnehmen oder Einfrieren von frischen Speisen oder Resten gibt es neben den gut schließenden Dosen auch wiederverwendbare Silikon-Ziplock-Beutel

Einkauf

  1. Eine echt gute Idee ist die App Too Good To Go. Das spart Geld und ist eine begrüßenswerte Maßnahme gegen die Verschwendung von Lebensmitteln. Es gibt immer eine ziemlich große Menge, deshalb holen wir uns gezielt zum vorkochen oder auch zum verteilen oder frieren Brötchen usw. auch ein. Viele Restaurants, die daran teilnehmen, bieten aber die Möglichkeit, sich selber genau so viel abzupacken, wie man braucht.
  2. Wir haben schon aus dem Ich-bin-noch-gut-Regal gekauft, als es noch nicht salonfähig und schick war, das schont den Geldbeutel und ist gut gegen Lebensmittelverschwendung.
  3. Einheimisches Obst der Jahreszeit entsprechend kaufen (oder auch selbst ernten gehen), wenn es reif ist, dann sind auch Erdbeeren oder ihr Geruch wieder etwas besonderes. Saisonkalender gibt es in Hülle und Fülle.
  4. Natürlich: Wiederverwendbare Brot- oder Gemüsebeutel – dass man die eigenen Einkaufsbeutel mitnehmen sollte, ist ja inzwischen klar.
  5. Für Singlehaushalte sind die großen Abpackungen von Fleisch, Käse und teilweise Gemüse schlicht zu viel, um es rechtzeitig aufzubrauchen – Hello fresh und Dinnerly zeigen, wie man mit viel weniger Fleisch pro Portion auskommt und trotzdem lecker satt wird. (Leider ist das ohne Rabatt auch nicht sparsam für den Geldbeutel und wegen der vielen Verpackung und des Versands nicht gut für die Umwelt – da hift nur Punkt 1.2.)
  6. Und natürlich zum Einkaufen statt mit dem Auto zu Fuß mit einem Rucksack, schneller mit dem Rad und wem das zu kompliziert ist, mit einem Tretroller, das ist zusätzlich noch echt gesund (Link).

Haushalt und Sonstiges

  1. Für die Einkaufs- und sonstige Merkliste kommt eine Idee von Linda – die papierenen Teebeutelverpackungen aufmachen und die Innenseite beschreiben – ideal!
  2. Bleistift, Füller oder Kugelschreiber, hier in diesem Link wird erklärt, was umweltfreundlicher ist.
  3. Im Sommer mal auf den bequemen Trockner verzichten und die Wäsche lufttrocknen, in vielen Häusern gibt es noch einen Trockenboden, und zusätzlich ist Treppensteigen gesund 🙂
  4. Licht aus und Heizung abdrehen klappt ja gut, aber den Uralt-Hinweis, dass Geräte auch im Standby Energie verbrauchen (und – gerade im Sommer interessant – wärme produzieren), muss ich mir selbst auch mehr zu eigen machen. Einige Geräte lohnt es sogar aus der Steckdose zu ziehen, Steckerleisten mit einzelnen Schaltern helfen dabei.
  5. Geschirrspüler sind dem Handspülen überlegen, doch nicht jeder hat Platz oder Geld für einen (Link). Beim Abwaschen mit der Hand kann man aber auch sparen – z.B. Abwaschen in Schüsseln (Link). Da es heutzutage fast immer nur noch ein Spülbecken gibt, hilft eine Faltschüssel, die es mittlerweile auch schon häufig und zum Normalpreis im Angebot gibt. Ich besitze einen Wasserhahn mit Berührungssensor (Link), damit immer die voreingestellte Menge läuft. Es gibt eine Vielzahl von Aufsätzen für den Wasserhahn zum Wassersparen oder auch Duschköpfe, die weniger Wasser verbrauchen.
  6. Fensterputzen ohne Chemie, nur mit Wasser und abreiben mit Zeitungspapier – so hat es meine Oma gemacht und es funktioniert hervorragend.
  7. Feste Seife, nachhaltige Konzentrate, microplastikfreie Zahncreme verwenden die Meisten sowieso, aber Achtung – manche festen Pflegeprodukte verbrauchen in ihrer Herstellung sehr viel Wasser und Energie. Es gibt auch Putzmittel als Konzentrat oder Tablette zum Auflösen in Wasser, Waschkastanien usw.
  8. Sprayaufsärte helfen Öl oder Spülmittel sparsam zu dosieren.
  9. Nachfüllbares umweltfreundliches Deo gibt es von Wild in verschiedenen Duftrichtungen (Link)
  10. Duschen oder baden – der Wasserverbrauch wird hier (Link) verglichen. Wer lieber im Wasser sitzen mag – es gibt auch wassersparende Badezuber zum zusammenklappen. Wer die Möglichkeit hat, kann auch in der Dusche das kalte Wasser auffangen und zum Blumengießen verwenden
  11. Mülltrennung ist immer noch ein Riesenproblem in vielen Häusern. Dabei ist es doch so einfach … Ein Tipp trotzdem noch dazu: Die Größe der Müllbeutel der Größe des Eimers, aber auch der Häufigkeit der Leerung anpassen, um überflüssigen Plastikmüll zu vermeiden.
  12. Klamotten Second Hand sind ja mittlerweile auch en vogue und die besten Läden gibt es in Holland, aber auch in deutsche Städte gibt es Vintage-Events wie z.B. die von Vinokilo (Link).

Ich denke, auch und gerade jetzt ist es wichtig, die Welt zu sehen, um zu begreifen, wie schön, vielfältig und schutzbedürftig sie ist und auch, wie gut es uns trotz alledem geht.

Damit gebe ich die Diskussion frei und bin gespannt auf eure Ideen.

Hier gibt es übrigens eine interessante Zusammenstellung und Übersicht über die Kosten, die durch die Internet-Nutzung anfallen.

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