Welterbe-Projekt

Welterbe (auf)gespürt und (er)fahren – F – Schloss und Park von Fontainebleau

Auf meinem Weg aus der Champagne Richtung Paris komme ich durch ländliche und Waldgebiete. An jedem Waldweg stehen Autos, es ist Pilzsaison und unsere Nachbarn widmen dem Einkauf bzw. der Beschaffung ihrer Speisezutaten viel Aufmerksamkeit und Zeit.

In Fontainbleau kann ich den Sonnenuntergang im Park erleben und damit schon vor meinem Schlossbesuch am nächsten Morgen die Athmosphäre des Ensembles und die besten Blicke auf die Schlösser genießen.


Schloss und Park von Fontainbleau stehen seit 1981 auf der UNESCO-Welterbeliste. Das von Louis VI. im 12. Jahrhundert erbaute und von insgesamt 29 französischen Königen über 600 Jahre genutzte Jagdschloss von Fontainebleau liegt in einem ausgedehnten Wald auf der Ile-de-France. Ab dem 16. Jahrhundert und der Herrschaft von François I. und bis ins 19. Jahrhundert hinein wurde das Schlossensemble, das heute aus fünf unregelmäßig angeordneten Innenhöfen und umgebenden Gebäuden besteht, umgebaut, erweitert und verschönert. François I. berief namhafte italienische Künstler an den Hof und schuf ideale Bedingungen für ein aktives künstlerisches Milieu, das Renaissance- und französische Kunsttraditionen verband und internationalen Ruf und Einfluss erlangte. In den folgenden Jahrhunderten wurden Schloss und Gärten mit künstlerischen Ergänzungen bereichert und waren immer wieder mit wichtigen historischen Ereignissen verbunden, die sich hier ereigneten. Einen Überblick über die Geschichte des Schlossensembles gibt dieses Video.


Am Morgen kämpft sich die Sonne verhalten durch die Wolken und ich mache einen einsamen Spaziergang durch den noch stillen Schlosspark. Es ist herbstlich kühl, doch die Fontänen laufen bereits und die Gärtner haben wahre Kunstwerke an Herbstblumenfarbenpracht geschaffen. Die Enten und die großen Karpfen freuen sich über mein altes Knäckebrot, das ich ihnen gerne gebe, denn ich bin ja jetzt im Baguette-Wunderland. Die Gärten sind bestimmten Themen gewidmet, alle frei zugänglich und laden mit Bänken unter den imposanten alten Bäumen zum Betrachten und Verweilen ein.

Pünktlich zur Schlossöffnung trete ich durch das goldene Tor und stehe ich im Innenhof. Eine Schlossanlage wie im Bilderbuch, überall Details, die man erst beim zweiten Blick erkennt, Verzierungen, Gold, Skulpturen. Einige Schulklassen sind zur Besichtigung gekommen und posieren auf der Freitreppe für ein Klassenfoto.

Der erste Teil des Rundgangs durch das Schloss führt durch das Napoleonmuseum und ich erfahre auf Bildern und Tafeln viel Interessantes nicht nur über Feldzüge und Besitztümer, sondern auch über seine Familie.

Die königlichen Räume präsentieren sich hinter dunklen Vorhängen zum Schutz der schönen Einrichtung, Gemälde, Wandteppiche und Goldverzierungen gegen die Sonne.

Wirklich beeindruckend sind die mit Stuck, Gemälden und Holzschnitzereien geschmückte Galerie von François I. mit Blick auf den Schlossgarten und der Ballsaal. Die Schüler sitzen auf dem Parkett und lauschen den Erläuterungen ihrer Lehrer. 

Ich bin jetzt schon lange unterwegs und immer noch nicht am Ende. Den Abschluss bilden die Bibliothek und die Schlosskapelle und ich verlasse, den Kopf wirklich randvoll mit Bildern und Details, das Schloss.

Resümee

Fontainbleau besuchen – auf jeden Fall! Die gesamte Schlossanlage in ihren Parks ist eine Augenweide. Schon alleine die Stimmung in den Parks zu genießen, die Spiegelseen, die Skulpturen und die Fontänen anzuschauen oder einfach nur auf den Bänken zu sitzen und die Wasservögel zu beobachen, das alleine ist einen Ausflug nach Fontainbleau wert. Im Schloss selbst könnte man den ganzen Tag unterwegs sein, schauen, staunen, lesen und den Geschichten lauschen, ohne danach wirklich alles gesehen zu haben.

Ich trinke einen Kaffee und begebe mich relativ zügig auf die Fahrt durch Paris, um wenigstens den größten Stau zu vermeiden.

Die gesamte Tour go-west ist hier beschrieben und hier gibt es den Überblick über die besuchten Welterbe. Hier gehts zu meinem Welterbe-Projekt und hier zum ursprünglichen Umbau des Dacia-Dokker als Minicamper. Dobbys angepasste Einrichtung und Ausstattung hat sich auch im Novemberwetter bewährt. Alle Details dazu findet ihr hier. Meine Übernachtungsplätze habe ich wieder auf park4night gesucht und unter 5Reisende bewertet. Die App Toiletten Scout hat sich größtenteils nicht als hilfreich erwiesen.

Hier geht es zu den Geschichte(n)-Orte in Europa Impressionen, Karten und Vorschläge für eure Tour zum Download

Schreibe eine Antwort