Welterbe-Projekt

Welterbe (auf)gespürt und (er)fahren – F – Kathedrale von Chartres

Ich starte in Versailles noch im Regen, doch als ich in Chartres ankomme, hat es glücklicherweise aufgehört. Von meinem Parkplatz an der Stadtmauer kann ich schon die Türme der Kathedrale sehen.

Die Kathedrale Notre-Dame de Chartres steht seit 1979 auf der UNESCO-Welterbeliste. 1145 begonnen und nach dem Brand von 1194 über einen Zeitraum von nur 26 Jahren wieder aufgebaut und fertiggestellt, markiert sie den Höhepunkt der französischen Gotik und hatte großen Einfluss auf die Kunst des mittelalterlichen Christentums. Das große Kirchenschiff mit den Skulpturen aus der Mitte des 12. Jahrhunderts und die prächtigen Buntglasfenster aus dem 12. und 13. Jahrhundert wurden seltsamer- und glücklicherweise vor den Verwüstungen der Menschheit und der Zeit bewahrt und machen Chartres zu einem der am besten erhaltenen Beispiele gotischer Kunst. Hier ist das Einführungsvideo.

Ich laufe über den Fluss in der Mitte der Altstadt und durch die engen Gassen bis zur Kathedrale auf dem gegenüberliegenden Berg. Das Portal ist reich geschmückt mit Figuren, das überrascht mich nicht so sehr, denn ich habe in den letzten Tagen bereits drei berühmte gotische Kathedralen besichtigt.

Die großen bunten Glasfenster sind beeindruckend, besonders mit dem Wissen, dass sie seit mehr als 800 Jahren ihre Geschichten erzählen und das Innere der Kathedrale in farbiges Licht tauchen.

Mein Blick aber wird noch mehr angezogen von der Wand um den Chor. Auch wenn diese aus dem 16. Jahrhundert datiert und nicht zum Welterbe gehört, ist sie für mich das Highlight der Kathedrale. Auf 100 m Länge und 6 m Höhe wird in detailreichen Skulpturenszenen die Geschichte von Christus erzählt. Ich will die Maße gar nicht glauben und schreite die Länge ab. (Details dazu in diesem Artikel)

Die Kathedrale beherbergt darüber hinaus noch eine Marienstatue aus dunklem Holz und in der Chorwand eine schöne astronomische Uhr.

Ich hatte mich gefragt, wie sich diese kleine Stadt so eine beeindruckende und reich geschmückte Kathedrale leisten konnte und mein Bummel durch das alte Zentrum belehrt mich, mindestens heutzutage, eines Besseren – rund um den Markt pulsiert der Handel, es werden französische Spezialitäten angeboten, Restaurants werben mit Feinstem aus der Region.

Resümee

Die Kathedrale von Chartres überragt imposant das historische Stadtzentrum. Ihre Portale sind reich verziert mit Skulpturen und ihre großen und weitestgehend originalen Glasfenster dominieren das Innere. Nicht Teil des Welterbes, aber beeindruckend durch ihre Größe und Schönheit ist die Chorwand mit den vielen Figurenszenen und der astronomischen Uhr. Der Ort Chartres hat darüber hinaus ein sehenswertes historisches Zentrum, in dem sich ein Bummel rund um den Marktplatz durch die Gassen und die Markthalle unbedingt lohnt. (Video)

Bei der Weiterfahrt in Richtung Le Havre bemerke ich am Stau dann die heutige Größe der Stadt. Bis an mein nächstes Ziel komme ich heute nicht mehr, dafür finde ich aber einen wunderbaren Übernachtungsplatz an einer Brücke über die Seine und schlafe hier beim Rauschen des Flusses und dem leisem Tuten der Schiffe im Nebel. (Video)

Die gesamte Tour go-west ist hier beschrieben und hier gibt es den Überblick über die besuchten Welterbe. Hier gehts zu meinem Welterbe-Projekt und hier zum ursprünglichen Umbau des Dacia-Dokker als Minicamper. Dobbys angepasste Einrichtung und Ausstattung hat sich auch im Novemberwetter bewährt. Alle Details dazu findet ihr hier. Meine Übernachtungsplätze habe ich wieder auf park4night gesucht und unter 5Reisende bewertet. Die App Toiletten Scout hat sich größtenteils nicht als hilfreich erwiesen..

Hier geht es zu den Geschichte(n)-Orte in Europa Impressionen, Karten und Vorschläge für eure Tour zum Download

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