Welterbe-Projekt

Welterbe (auf)gespürt und (er)fahren – F – Kathedrale von Bourges

Die zwischen Ende des 12. bis Ende des 13. Jahrhunderts erbaute Kathedrale St. Etienne von Bourges steht seit 1992 auf der UNESCO-Welterbeliste. Sie gehört zu den großen Meisterwerken der Gotik in Frankreich und wird bis heute wegen ihrer Größe, Schönheit ihrer Architektur und Harmonie ihrer Gestaltung bewundert. Bemerkenswert sind neben dem Relief des Jüngsten Gerichts über dem Portal ihre Buntglasfenster. Bourges war eine der ersten christlichen Gemeinden Galliens und die Kathedrale zeugt von der Macht des Christentums im mittelalterlichen Frankreich. Sie wurde dem ersten christlichen Märtyrer, Saint Etienne, geweiht. Die Skulpturen an den Türen und Fassaden und der gemeißelte Lettner sind herausragende Beispiele gotischer Kunst, die Glasfenster sind Meisterwerke des 14., 15. und 16. Jahrhunderts. Hier gibt es das Einführungsvideo.

Ich komme am Spätnachmittag in Bourges an und stehe staunend und ehrfürchtig vor der riesigen Kathedrale. Wie die anderen Besucher versuche ich einen weit entfernten Platz zu finden, um sie auch nur annähernd auf ein Foto zu bekommen.

Die Öffnungszeiten sind bereits auf Wintersaison umgestellt und die Kathedrale für heute bereits geschlossen. Die sinkende Sonne taucht den Sandstein in goldenes Licht.

Es hat fast die ganze Nacht geregnet, so dass ich nicht nach der beleuchteten Kathedrale schauen konnte. Am Morgen ist es glücklicherweise wieder trocken.

Direkt neben der Kathedrale steht das futuristische Rathaus – typisch Frankreich eben, hier steht alles beieinander und passt doch irgendwie gut zusammen.

Die Straßen sind sonntäglich leer, nur die ständig emsige Müllabfuhr ist schon unterwegs und posiert für ein lustiges Foto.

Die Ausmaße des Bauwerks sind wirklich riesig, sie übertrifft alle Kathedralen, die ich bisher gesehen habe und das waren selbst in Frankreich schon einige. Da ich heute morgen ganz alleine hier stehe, kann ich in Ruhe die wunderschönen Skulpturenszenen um die Tore betrachten. Das Jüngste Gericht am Haupttor verrät so Einiges über die damaligen Vorstellungen.

Während ich an der Kathedrale entlang gehe, mache ich mir so meine Gedanken, wie die Baumeister damals die Statik eines so riesigen Gebäudes berechnet haben, das Stein auf Stein gebaut wurde, ohne Stahl, Beton und auch Computer, das ist schon bemerkenswert.

Pünktlich wird geöffnet und ich trete ein. Die Größe des Raumes war von außen zu erahnen, doch darin zu stehen ist schon fast atemberaubend. Hier wird das Ausmaß der Macht der Kirche im alten Frankreich förmlich nachfühlbar.

Mich interessiert, wie viele Menschen hier wohl Platz gefunden haben und ich gehe die Stuhlreihen ab – im Mittelschiff schätze ich alleine etwa tausend Sitzplätze.

So beeindruckend wie die Skulpturenszenen an den Fassaden sind die Fenster. In einer Fülle von Farben erzählen sie ihre Geschichten und tauchen die gesamte Kathedrale in buntes Licht.

Die Fenster sind mit prächtigen Ornamenten umrahmt und ich bleibe immer wieder stehen, um die ganze Szenerie zu erfassen.

Jetzt wird nach und nach das Licht eingeschaltet und die Kathedrale bekommt zum Abschied einen warmen goldenen Schein.

Resümee

Die Kathedrale von Bourges ist die größte, die ich mir bisher angeschaut habe. Das wird besonders spürbar, wenn man im riesigen Mittelschiff steht oder durch die seitlichen Abteilungen wandelt. Das wirklich Besondere und Faszinierende sind jedoch die Fenster, die in drei bis vier Etagen in allen Farben und Ornamenten erstrahlen, Geschichten erzählen und die Kathedrale in buntes Licht tauchen. Mich hat diese Kathedrale sehr beeindruckt. Die abendliche Lichtshow ist für mich leider im starken regen untergegangen. Für die Besucher der Stadt hat Bourges rings um die Kathedrale auch noch eine hübsche historische Altstadt zu bieten.

Ich habe hier gefühlt die meisten Videoszenen gedreht, schon alleine, um die Größe erfassen zu können.

Meine Tour führt mich jetzt weiter nach Westen und ich hoffe, den Abend am Meer zu verbringen.

Die gesamte Tour go-west ist hier beschrieben und hier gibt es den Überblick über die besuchten Welterbe. Hier gehts zu meinem Welterbe-Projekt und hier zum ursprünglichen Umbau des Dacia-Dokker als Minicamper. Dobbys angepasste Einrichtung und Ausstattung hat sich auch im Novemberwetter bewährt. Alle Details dazu findet ihr hier. Meine Übernachtungsplätze habe ich wieder auf park4night gesucht und unter 5Reisende bewertet. Die App Toiletten Scout hat sich größtenteils nicht als hilfreich erwiesen.

Hier geht es zu den Geschichte(n)-Orte in Europa Impressionen, Karten und Vorschläge für eure Tour zum Download

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