Welterbe-Projekt

Welterbe (auf)gespürt und (er)fahren – F – Weinanbaugebiet Saint-Émilion

Der Weinbau im Gebiet Saint-Émilion in der fruchtbaren Region Aquitaniens geht auf die Römer zurück und wurde im Mittelalter intensiviert. Das Gebiet profitierte von seiner Lage am Pilgerweg nach Santiago de Compostela und ab dem 11. Jahrhundert wurden dort viele Kirchen, Klöster und Herbergen errichtet. Während der Zeit der englischen Herrschaft im 12. Jahrhundert verlieh der König von England, John Lackland, Herzog von Aquitane, acht Gemeinden den Sonderstatus einer „Gerichtsbarkeit“. Die gesamte Landschaft dieses Gebietes ist bis heute eine Monokultur, die ausschließlich aus Weinstöcken besteht und von ihrer langen Geschichte geprägt ist. Die ehemaligen Burgen wurden zu den zentralen Schlössern der Weindomänen. Die Kulturlandschaft um Saint-Émilion steht seit 1999 auf der UNESCO-Welterbeliste. Zum Einführungsvideo geht es hier.

Ich komme aus Bordeaux, dem großen Weinhandelshafen, und kaum habe ich die Dordogne überquert, beginnen rechts und links der Straße die Weinfelder.

Mein Weg ist gesäumt von Keltereien und ich lese auf den Schildern die bekannten Namen der Schlösser. Am Château Grand Barrail mache ich meinen ersten Stopp.

Wenig später fahre ich in Saint-Émilion, einem hübschen historischen Mittelalter-Städtchen mit vielen interessanten Gebäuden, ein. Zahlreiche Besucher bevölkern die schmalen Straßen, Keltereien und Restaurants. Vom Kirchturm aus habe ich einen tollen Blick über die Dächer und Plätze im Tal bis weit in die Landschaft.

Der gesamte Ort lebt vom Wein, die Straßen sind gesäumt von Weinhändlern und ich bestaune die Karte der edlen Tropfen und besonderen Jahrgänge.

Natürlich besuche ich eine Kelterei und werfe einen Blick in die Weinkeller und das Angebot. Die zweite Spezialität der Region sind übrigens Macarons.

Resümee

Das Gebiet um Saint-Émilion ist historisch, landschaftlich und kulinarisch nicht nur sehr interessant, sondern ein Genuss. Französische Geschichte und Lebensart sind hier vereint. Obwohl der Welterbetitel schon vor über 20 Jahren verliehen wurde, pflegt man hier die Tradition, wie ich den Hinweistafeln und den Karten entnehmen kann. Und ich kann den vielen Besuchern nur beipflichten – das Gebiet um Saint-Émilion sollte man sich unbedingt und mit Muße anschauen.

Auf der Weiterfahrt nehmen die Weinfelder kein Ende, die anderen Weinorte sind nicht ganz so touristisch wie Saint-Émilion, aber nicht minder schön und interessant. Auch hier locken Keltereien zum Besuch ihrer Weinkeller und zu Weinproben.

Später ändert sich die Landschaft, ich komme in das Perigord. Imposante große buntbelaubte Bäume stehen auf den Weiden, hier hat der Herbst schon Einzug gehalten. Dörfer mit Natursteinhäusern sehen aus wie die Kulisse eines französischen Films. Doch davon mehr im nächsten Beitrag.

Die gesamte Tour go-west ist hier beschrieben und hier gibt es den Überblick über die besuchten Welterbe. Hier gehts zu meinem Welterbe-Projekt und hier zum ursprünglichen Umbau des Dacia-Dokker als Minicamper. Dobbys angepasste Einrichtung und Ausstattung hat sich auch im Novemberwetter bewährt. Alle Details dazu findet ihr hier. Meine Übernachtungsplätze habe ich wieder auf park4night gesucht und unter 5Reisende bewertet. Die App Toiletten Scout hat sich größtenteils nicht als hilfreich erwiesen.

Hier geht es zu den Geschichte(n)-Orte in Europa Impressionen, Karten und Vorschläge für eure Tour zum Download

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