Welterbe-Projekt

Welterbe (auf)gespürt und (er)fahren – E – Kathedrale von Burgos

Die Kathedrale Unserer Lieben Frau im historischen Zentrum von Burgos wurde als erste gotische Kathedrale in Spanien zur gleichen Zeit wie die großen Kathedralen in Frankreich gebaut. Begonnen 1221 und endgültig fertiggestellt 1567, bildet sie die gesamte Entwicklung der Gotik ab. Die Kathedrale beherbergt eine einzigartige Sammlung von Kunstwerken aus mehreren Jahrhunderten, darunter Gemälde, Chorgestühl und Altäre, Gräber und Buntglasfenster. Der Grundriss stellt ein harmonisches Kreuz von 84 mal 59 m dar, die Kuppel ist 54 m hoch. Die Portale des Querschiffs sind mit beachtenswerten Skulpturenensembles geschmückt und der zweistöckige Kreuzgang von 1280 entspringt der französischen Hochgotik. Nach ihrer Errichtung und einer Pause von fast zweihundert Jahren wurde die Kathedrale gegen Mitte des 15. Jahrhunderts über hundert Jahre lang von einem internationalen Team berühter Architekten prächtig verschönert, was ihr nachhaltig ihre Weltberühmtheit sicherte. Sie steht seit 1984 auf der UNESCO-Welterbeliste. Die Kathedrale von Burgos besitzt heute eine der größten bekannten Sammlungen spätgotischer Meisterwerke. Hier geht es zum Einführungsvideo.

Ich fahre auf der Autovia Camino de Santiago durch die herbstlichen Felder entlang des Pilgerweges und parke am Stadtrand von Burgos. Schon von Weitem sehe ich die Türme der Kathedrale die Häuser überragen.

Es ist nachmittags, doch die ganze Stadt wirkt auf mich angenehm entspannt und ich spaziere an der hübschen Promenade am Fluss entlang.

Das erste, das mir im Zentrum ins Auge fällt, ist das Stadttor, das den Duchgang zur Kathedrale bildet.

Die Kathedrale ist schon von außen riesengroß und reich verziert. Mit ihren vielen Anbauten dominiert sie den gesamten Raum. Gespannt trete ich ein und werde herzlich willkommen geheißen. Die spanischen Welterbe meinen es gut mit mir, zusätzlich ist auch hier heute der Eintritt frei.

Ich stehe in der Kathedrale und es nimmt mir sprichwörtlich den Atem. Ich habe ja nun schon einige gotische Kathedralen gesehen, auch große, aber in diesem Innenraum habe ich echte Probleme, ein Übersichtsfoto zu bekommen. Es sind wenige Besucher hier und ich kann alles mit Muße und unverstellt erkunden und mich an den bunten Fenstern, den vielen Skulpturen und Schnitzereien erfreuen.

Besonders beeindruckend finde ich die einzelne Kapellen mit den Gräbern von Kardinälen und berühmten Herrschern. Die filigranen goldenen Altäre erzählen Geschichten.

Der wunderschöne Kreuzgang mit bunten Fenstern, Nischen und Skulpturen gibt den Blick auf den Innenhof und die vielen Verzierungen an den Dächern, Fassaden und Türmen frei.

Der Komplex der Kathedrale mit ihren Anbauten ist riesig, ich bin schon über eine Stunde unterwegs und habe mir gerade mal einen Bruchteil auch nur ansatzweise angesehen. Ich komme durch die Sakristei mit ihren bunten Schnitzereien und Kunstwerken, das Refektorium mit Teppichen, die Bibliothek mit alten Schriften und Schätzen. (Video)

Alle Besucher, die mit mir hier sind, gehen genauso andächtig und sprachlos wie ich durch die Räume.

Die Ausstellung im Untergeschoss zeigt alte Fundstücke Erläuterungen zu den einzelnen Epochen und beleuchtet die Geschichte der Kathedrale.

Jede Ecke ist hier verziert, ob es ein Engel, eine Skulptur, ein Relief oder ein Bild ist. Die Türme sind von Türmchen eingefasst, mit Engeln, Wasserspeiern, Rosetten. Die Kathedrale wirkt bei aller Erhabenheit fast verspielt und wie vom Zuckerbäcker.

Die Sonne sinkt und taucht alles in goldenes Licht. Ich werfe einen letzten Blick auf die schöne Fassade.

Resümee

Die Kathedrale von Burgos wird als Bauwerk der Engel bezeichnet und macht mit ihrem reichen Schmuck und ihrer scheinbaren Leichtigkeit, mit der sie die Höhen überspannt, diesem Namen alle Ehre. Die Kathedrale selbst ist sehr groß und innen wie außen wunderschön verziert. Die Kapellen sind jede ein Kunstwerk für sich und mit ihren Anbauten und dem Kreuzgang bieten sie mehr Eindrücke, als man eigentlich bei einem Besuch erfassen kann. Mein langer Rundgang durch die Kathedrale hat mir gerade mal einen groben Überblick ermöglicht und einen Eindruck von dem, was hier an Kunstwerken geschaffen und zum Glück für die Welt erhalten wurde.

Ich habe einen für die Nacht geeigneten Platz am Stadtrand, so dass ich über den Abend die Erlebnisse des heutigen Tages und die vielen Bilder im Kopf ordnen und verarbeiten kann.

Die gesamte Tour go-west ist hier beschrieben und hier gibt es den Überblick über die besuchten Welterbe. Hier gehts zu meinem Welterbe-Projekt und hier zum ursprünglichen Umbau des Dacia-Dokker als Minicamper. Dobbys angepasste Einrichtung und Ausstattung hat sich auch im Novemberwetter bewährt. Alle Details dazu findet ihr hier. Meine Übernachtungsplätze habe ich wieder auf park4night gesucht und unter 5Reisende bewertet. Die App Toiletten Scout hat sich größtenteils nicht als hilfreich erwiesen.

Hier geht es zu den Geschichte(n)-Orte in Europa Impressionen, Karten und Vorschläge für eure Tour zum Download

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