Welterbe-Projekt

Welterbe (auf)gespürt und (er)fahren – E – Archäologische Stätte von Atapuerca

Die Höhlen der Sierra de Atapuerca in der Nähe von Burgos enthalten in ihrem reichen Fossilienbestand die frühesten und zahlreichsten Zeugnisse der Menschheit in Europa, die in einen Zeitraum vor einer Million Jahre zurückreichen. Nicht nur der Reichtum der hier gefundenen Fossilien ist außergewöhnlich, sondern auch deren guter Erhaltungszustand. Es wurden Überreste aus einem Zeitraum vom Altpleistozän (vor über einer Million Jahre) bis zum Holozän (gegenwärtige Epoche) gefunden, die Aufschluss über Fauna, Flora und Klima geben. Die wichtigsten Funde sind jedoch menschliche Fossilien der ersten Europäer, die auf ein Alter von 1,1 Millionen Jahre datiert werden konnten. Das Gebiet der Sierra de Atapuerca war wegen seiner geografischen Lage und der besonderen Ökosysteme kontinuierlich von Menschen besiedelt und die Evolutionslinien der afrikanischen Vorfahren der modernen Menschheit konnten hier nachgewiesen werden. Der in Atapuerca vorhandene Fossilienschatz liefert der wissenschaftliche Erforschung unschätzbare Informationen über das Aussehen und die Lebensweise unserer fernen menschlichen Vorfahren und ist damit ein einzigartiges Zeugnis des Ursprungs und der Entwicklung sowohl der bestehenden menschlichen Zivilisation, als auch anderer verschwundener Kulturen. Die Ausgrabungstätte von Atapuerca steht seit 2000 auf der UNESCO-Welterbeliste . Ein Video über die Ausgrabungen gibt es hier.

Ich starte am Morgen von Burgos aus, Atapuerca ist nur 30 km entfernt. Noch liegt Nebel über der Landschaft und die Sonne scheint fade, eine eigenartige Stimmung. Von der Schnellstraße aus ist auf einen Feldweg gewiesen, der mich zum Ausgrabungsgebiet bringt.

Ich parke neben dem Eingangskomplex zum Forschungsgebiet, es ist geschlossen, denn die Ausgrabungen laufen nur in den Sommermonaten.

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Der abgesperrte Eingang ist zwar nur für die Profis, doch die Besucher können am Rand der Ausgrabungsstätte entlanglaufen. Eine Wanderkarte weist den Weg, dem ich jetzt folge.


Es ist nicht nur landschaftlich imposant, an der Kante des ehemaligen Eisenbahngrabens entlangzulaufen, auf die Aussichtspunkte auf den Gerüsten zu steigen und in die gegenüberliegenden Ausgrabungshöhlen zu schauen, sondern die Schautafeln, die überall stehen, nehmen die Besucher mit auf eine Zeitreise in die frühe Menschheitsgeschichte.

Anschaulich und extrem spannend werden Zusammenhänge erläutert. Am Berg ist das Equipement der Wissenschaftler zu sehen und sie lassen uns an ihren Erkenntnissen teilhaben. (Video)

Der zweite Teil des Rundweges widmet sich der Landschaft, dem Fluss und der Pflanzenwelt dieses Gebietes, die die Besiedelung durch Tiere und Menschen ermöglicht haben.

Vom Weg aus kann man über die Ebene ins Tal schauen, der Mond steht noch am Himmel und untermalt die eigentümliche Stimmung. Ich stehe neben der Abbildung der historischen Landschaft und hänge meinen Gedanken in die Vergangenheit nach.

Gleich neben dem Parkplatz befindet sich eine Höhle jüngeren Datums, in der 2004 ein bronzezeitliches Armband gefunden wurde.

Resümee

Ein Besuch in Atapuerca bietet einen Ausflug in die Vergangenheit der ganz anderen Art. Man steht hier nicht in einem Museum vor den erläuterten Exponaten, sondern ist quasi live bei deren Ausgrabungen dabei. Diese wurden um 1980 begonnen und brachten und bringen erstaunliche Funde zutage. Selbst wenn man, wie ich jetzt in der Nebensaison, den Wissenschaftlern nicht unmittebar über die Schulter schauen kann, ist es doch ein kleines Abenteuer, durch den Wald und am Rand der Ausgrabungsstätte entlangzulaufen und die vielen interessanten Informationen zu studieren. Ich finde es eine wunderbare Idee, trotz der andauernden Forschungstätigkeit die Besucher daran teilhaben zu lassen. Auch der Botanikpfad und der Blick über die geschichtsträchtige Sierra de Atapuerca sind einen Besuch der Stätte wert.

Bis zu den Klöstern San Millán Yuso und Suso folge ich weiter, wie kann es anders sein, natürlich dem Jakobsweg.

Die gesamte Tour go-west ist hier beschrieben und hier gibt es den Überblick über die besuchten Welterbe. Hier gehts zu meinem Welterbe-Projekt und hier zum ursprünglichen Umbau des Dacia-Dokker als Minicamper. Dobbys angepasste Einrichtung und Ausstattung hat sich auch im Novemberwetter bewährt. Alle Details dazu findet ihr hier. Meine Übernachtungsplätze habe ich wieder auf park4night gesucht und unter 5Reisende bewertet. Die App Toiletten Scout hat sich größtenteils nicht als hilfreich erwiesen.

Hier geht es zu den Geschichte(n)-Orte in Europa Impressionen, Karten und Vorschläge für eure Tour zum Download






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