Ich komme aus Ávila, wo ich auf der beeindruckenden Stadtmauer die Altstadt umrundet habe und fahre weiter nach Segovia. Die beiden historischen Städte sind zwar nur 50 km voneinander entfernt, aber dazwischen liegen einige beeindruckende Berge und Täler.
Die historische Altstadt von Segovia steht seit 1985 auf der UNESCO-Welterbeliste und umfasst eine Reihe herausragender Denkmäler aus verschiedenen Epochen. Zu den wichtigsten Bauwerken zählen das Aquädukt von 50 n. Chr., der Alcázar, der um das 11. Jahrhundert begonnen wurde und die letzte gotische Kathedrale im spanischen Stil aus dem 16. Jahrhundert . Das römische Aquädukt ist aufgrund seiner Monumentalität, seines hervorragenden Erhaltungszustands und seiner atemberaubenden Lage das Wahrzeichen der Stadt. Der gewaltige Mauerwerksbau mit einer Länge von 813 m besteht aus vier geraden Segmenten und zwei übereinander liegenden Arkaden, die von 128 Pfeilern getragen werden. Das Aquädukt überspannt das Tal am tiefsten Punkt in einer Höhe von 28,5 m. Segovias Stadtstruktur entsprach, wie auch in anderen Mittelalterstädten, der sozialen Hierarchie und der Zugehörigkeit zu einer der verschiedenen kulturellen Gemeinschaften. Mauren, Christen und Juden lebten und arbeiteten lange Zeit in der mittelalterlichen Stadt und während des Industriebooms im 16. Jahrhundert zusammen. Diese Struktur ist bis heute sichtbar. Die Münze von Segovia ist das älteste Industriegebäude, das noch in Spanien existiert. Hier geht es zum Einführungsvideo.
Ich parke am Stadtrand, laufe über eine Wiese mit Blick auf den Alcázar und die Türme der Stadt, durch einen kleinen Wald und das Flusstal bis zum steilen Aufstieg, der gegenüber zur Stadtmauer auf dem Berg führt.
Die Sonne sinkt langsam und der Sandstein um mich herum wird golden. Durch das Stadttor trete ich ein ins Mittelalter.
Ich möchte zuerst zum Highlight des Ortes, dem Aquädukt. Die schmalen Gassen sind nachmittäglich belebt, ich schlängele mich vorbei an Ständen und Tischen vor den Restaurants. Das Aquädukt dominiert die Unterstadt und fasziniert auch heute noch. An der Seite kann ich auf einer Treppe bis zum ehemaligen Wasserkanal hochsteigen, es sind 130 Stufen und von oben ist der Blick über das große Bauwerk noch beeindruckender.
In den historischen Gebäuden pulsiert das moderne Leben, neben einheimischen Produkten sind hier auch alle angesagten Marken vertreten, was auf mich ein bisschen aus der Zeit gefallen wirkt.
Abseits der Haupttouristenstraße ist es ruhiger und ich entdecke einige versteckte Schönheiten am Wegesrand.
Ich komme zur Kathedrale, besorge für die hier lebenden Katzen etwas Futter und beobachte, wie der Sandstein immer goldener zu leuchten beginnt.
Auch die anderen Gebäude werden nach und nach in warmes Licht getaucht und ich schaffe es gerade noch, pünktlich zum Sonnenuntergang am Alcázar zu stehen.
Der Himmel gibt heute alles und ich kann den Blick in die umgebende Landschaft im wechselnden Farbenspiel genießen.
Spät und im Dunklen komme ich schließlich wieder zu meinem Auto.
Resümee
Segovia ist eine beeindruckende historische Stadt mit einer Fülle bemerkenswerter Bauwerke. Nicht nur das Aquädukt ist einen Besuch wert, ein Bummel durch die Gassen und über die Plätze und natürlich zum Alcázar sind absolut zu empfehlen. Segovia ist wesentlich touristischer und belebter als Ávila und was es alles für seine Besucher bereithält, erlebe ich am nächsten Morgen live und direkt vor meinem Fenster. (Video)
Die gesamte Tour go-west ist hier beschrieben und hier gibt es den Überblick über die besuchten Welterbe. Hier gehts zu meinem Welterbe-Projekt und hier zum ursprünglichen Umbau des Dacia-Dokker als Minicamper. Dobbys angepasste Einrichtung und Ausstattung hat sich auch im Novemberwetter bewährt. Alle Details dazu findet ihr hier. Meine Übernachtungsplätze habe ich wieder auf park4night gesucht und unter 5Reisende bewertet. Die App Toiletten Scout hat sich größtenteils nicht als hilfreich erwiesen.
Hier geht es zu den Geschichte(n)-Orte in Europa – Impressionen, Karten und Vorschläge für eure Tour zum Download
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