Welterbe-Projekt

Welterbe (auf)gespürt und (er)fahren – E – Altstadt von Cáceres

Die Altstadt von Cáceres steht seit 1986 als Beispiel für eine mittelalterliche Stadt, deren heutiges Aussehen über Jahrhunderte geprägt wurde, auf der UNESCO-Welterbeliste. Cáceres war über viele Jahrhunderte eine Handelsroutenstadt und ein politisches Machtzentrum der lokalen Adligen. Seit prähistorischen Zeiten lebten hier Menschen aus verschiedenen Kulturen, Römer, Araber, Juden und Christen. Ihr Einfluss hat innerhalb der Stadtmauern zu einer großen Vielfalt von Bauten in einer Mischung aus römischen, islamischen, nordgotischen und italienischen Renaissancestilen geführt, die von kleinen Häusern bis zu Palästen, von sachlicher Nüchternheit bis zu Türmen der Adelshäuser aus der Gotik und Renaissance reicht. Aus der muslimischen Zeit sind etwa 30 Türme erhalten, ebenso gibt es hier bemerkenswerte Kirchen, Einsiedeleien und Klöster. Hier geht es zum Einführungsvideo.

Ich parke auf dem Nachbarberg mit Blick auf die Altstadt und begebe mich auf den steilen Ab- und Aufstieg. Ich gehe durch das Tor in der Stadtmauer. Hier ist die Zeit förmlich stehen geblieben. Südliche Blumenpracht, weiße Häuser, Kopfsteinpflaster und Treppen umgeben mich.

Mein Eindruck, ein wenig aus der Zeit gefallen zu sein, verstärkt sich, als ich auf dem Platz vor der Kirche stehe. Ich fühle mich um Jahrhunderte zurück versetzt. Jetzt im Spätherbst bin ich fast alleine hier, die Kirche hat leider geschlossen, ein paar Restaurants scheinen zu öffnen.

Straße um Straße bin ich von alten hohen Natursteingemäuern umgeben und bei genauem Hinsehen entdecke ich, dass alle Häuser bewohnt sind und hier Handel und Gewerbe getrieben wird. Einige Autos sind teils abenteuerlich eingeparkt und ich frage mich nicht nur, wie sie hier hinauf gekommen sind, sondern auch wieder einmal, wie man im Museum lebt und arbeitet.

Ich gehe weiter durch die Gassen und entdecke immer mehr wunderschöne Wappen, Balkone und Verzierungen an den Häusern und Palästen. Die Stadt muss reich gewesen sein, wie ich nach der Höhe der Häuser und Türme urteilen kann.

Im Ort gibt es ein Museum und in der Touri-Info ein Stadtmodell und Pläne für einen Rundgang. An einigen Häusern kann ich lesen, was sie früher beherbergten, überall gibt es auch einen QR-Code für mehr Informationen. Im ehemaligen Prinzenpalast scheint die Stadtverwaltung untergebracht zu sein. An einem der Restaurants entdecke ich einen aktuellen Michelin Stern und an einer Hauswand einen Wegweiser für den Camino.

Resümee

Ich habe, das muss ich zugeben, einige Zeit gebraucht, um das Welterbe Cáceres zu erfassen. Der Zeitsprung beim Betreten der historischen Altstadt ist immens und man benötigt etwas Mühe und Einfühlung, um die Schönheit und Einmaligkeit dieses historischen Zentrums zu sehen. Es ist noch vollständig erhalten und beschwört mit seinen vielen Details die Vergangenheit fühlbar herauf. Für das Wissen nach dem Staunen ist an allen Ecken gesorgt und auch für eine kulinarische Verschnaufpause vor oder hinter den alten Mauern. (Video)

Ich fahre nach meiner Pause zum nächsten und vorerst letzten Stopp in Spanien, in die Stadt Mérida.

Die gesamte Tour go-west ist hier beschrieben und hier gibt es den Überblick über die besuchten Welterbe. Hier gehts zu meinem Welterbe-Projekt und hier zum ursprünglichen Umbau des Dacia-Dokker als Minicamper. Dobbys angepasste Einrichtung und Ausstattung hat sich auch im Novemberwetter bewährt. Alle Details dazu findet ihr hier. Meine Übernachtungsplätze habe ich wieder auf park4night gesucht und unter 5Reisende bewertet. Die App Toiletten Scout hat sich größtenteils nicht als hilfreich erwiesen.

Hier geht es zu den Geschichte(n)-Orte in Europa Impressionen, Karten und Vorschläge für eure Tour zum Download

Schreibe eine Antwort