Welterbe-Projekt

Welterbe (auf)gespürt und (er)fahren – P – Kloster von Batalha

Das Dominikanerkloster von Batalha steht seit 1983 als eines der gotischen Meisterwerke auf der UNESCO-Welterbeliste. Es wurde auf ein Gelübde von König João I. (1385-1433) hin zum Gedenken an den Sieg der Portugiesen über die Kastilier bei Aljubarrota im Jahr 1385 erbaut. Zum Kloster gehörten die Kirche (fertiggestellt 1416), der königliche Kreuzgang, der Kapitelsaal und die Grabkapelle des Gründers. Für die folgenden zweihundert Jahre war es das wichtigste Bauprojekt der portugiesischen Monarchie und ein Denkmal mit symbolischem Wert. Hier entstand unter dem Einfluss der manuelinischen Kunst ein höchst origineller, nationaler gotischer Stil. Dieser wird besonders im Königlichen Kreuzgang und am Portal sichtbar. In der Mitte der achteckigen Kapelle befindet sich das riesige mittelalterliche Grab von Dom João I. und seiner Frau, Königin Philippa von Lancaster. Die Erker in den Kapellenwänden enthalten die Gräber ihrer Söhne, darunter Prinz Heinrich der Seefahrer. In der Kirche finden sich eine große Fülle von Skulpturen, wie der zwölf Apostel, der Evangelisten, biblischer Könige und Königinnen, Propheten und Engel sowie eine Hochreliefstatue von Christus und der Krönung der Jungfrau Maria. Ein Einführungsvideo gibt es hier.


Ich komme am Abend in Batalha an und parke neben dem modernen und großzügig angelegten Park mit Sport- und Relax-Zonen.

Von meinem Platz aus kann ich die verspielt dekorierte Kirche des Klosters sehen und einen wunderbaren Sonnenuntergang dahinter genießen.

Pünktlich zum Start am Morgen beginnt der Regen, der mich auf meiner Tour durch Portugal täglich begleitet. Ich umrunde das wundervolle Kloster, das sich in den Pfützen spiegelt. Der gelbe Sandstein harmoniert mit dem Herbstlaub.

Dann trete ich durch das reich verzierte Portal.

Zuerst besuche ich die achteckige Königskapelle. Alle Besucher stehen andächtig vor dem monumentalen Königsgrab.

Es sind heute wenige Gäste im Kloster, so dass ich alles in Ruhe und unverstellt betrachten kann. Die Kirche ist hoch und das Licht dringt durch die wunderschönen, teils noch originalen, Buntglasfenster.

Der königliche Kreuzgang ist ein Highlight der Klosteranlage, das Plätschern des Wassers im Brunnenhaus vermischt sich mit dem des Regens im Innenhof.

Der Kapitelsaal ist seit 1921 Nationale Gedenkstätte für die portugiesischen Gefallenen des Ersten Weltkrieges.

Der romantischste Teil ist die vom ältesten Sohn und Nachfolger Joãos begonnene und nie vollendete, die unfertige Kapelle. Gerade heute unter dem dunklen Himmel und im leichten Regen entfaltet sie einen ganz besonderen Zauber. (Video)

Resümee

Das Kloster des Königs João ist mit seiner filigranen Architektur und seiner wunderbaren Ausstattung etwas ganz Besonderes. Der Romantik des königlichen Kreuzganges und der unfertigen Kapelle kann man sich kaum entziehen und ich kann nur empfehlen, auf einer Portugal-Rundreise unbedingt das hübsche und moderne Städtchen Batalha zu besuchen und im Dominikanerkloster eine Pause für die Seele einzulegen.

Ich habe heute das zweite Puzzleteil der portugiesischen Welterbeklöster besucht und wieder etwas völlig Neues und Unerwartetes kennengelernt. Umso mehr freue ich mich auf die Weiterfahrt zum nächsten, dem Königskloster von Alcobaça.

Hier geht es zu den Geschichte(n)-Orte in Europa Impressionen, Karten und Vorschläge für eure Tour zum Download

Die gesamte Tour go-west ist hier beschrieben und hier gibt es den Überblick über die besuchten Welterbe. Hier gehts zu meinem Welterbe-Projekt und hier zum ursprünglichen Umbau des Dacia-Dokker als Minicamper. Dobbys angepasste Einrichtung und Ausstattung hat sich auch im Novemberwetter bewährt. Alle Details dazu findet ihr hier. Meine Übernachtungsplätze habe ich wieder auf park4night gesucht und unter 5Reisende bewertet. Die App Toiletten Scout hat sich größtenteils nicht als hilfreich erwiesen.

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