Welterbe-Projekt

Welterbe (auf)gespürt und (er)fahren – P – Hieronymuskloster und Turm von Belém in Lissabon

Das Hieronymuskloster und der Turm von Belém an der Einfahrt zum Hafen von Lissabon am Ufer des Tejo stehen seit 1983 auf der UNESCO-Welterbeliste. Der Bau des Klosters begann 1502, der Turm wurde um 1514 errichtet. Beide Bauwerke sind mit dem Goldenen Zeitalter der Entdeckung und der Pionierrolle der Portugiesen im 15. und 16. Jahrhundert verbunden und Beispiele für die portugiesische Baukunst. Das Kloster wurde von König D. Manuel I. den Mönchen des Heiligen Hieronymus gespendet, damit sie für den König und die Seefahrer auf der Suche nach der neuen Welt beteten und um die Erinnerung an den Prinzen Heinrich den Seefahrer zu verewigen. Erhalten sind bis heute der reich in manuelinischer Kunst verzierte Kreuzgang, das Refektorium und die Bibliothek. 1514 ließ der König den berühmten Turm von Belém, auch bekannt als Turm von St. Vincent, dem Schutzpatron der Stadt Lissabon, zum Gedenken an die Expedition von Vasco da Gama auch zur Verteidigung des Hafens von Lissabon, errichten. Hier ist das Einführungsvideo.

Ich fahre die kurze Strecke von Sintra nach Lissabon, auf dem letzten Abschnitt am Ufer mit wellenumtosten Stränden, Felsen und Festungen entlang. Schon kommt die beeindruckende Vasco-da-Gama-Brücke in Sicht. Vor einigen Jahren während eines Urlaubs an der Algarve hatten wir Lissabon schon einmal besucht und ich freue mich, diese Stadt, die mich damals sehr beeindruckt hatte, wiederzusehen (Link).

Ich parke etwas oberhalb am Berg und habe von hier aus schon den Turm Belém im Blick. Er ist mein erstes Ziel, da gerade einmal die Sonne scheint.

Das Wochenende hat ihm viele Besucher beschert, ich muss mich mit meinem Zeitfenster-Ticket in die Schlange einreihen. Zeit für mich, die schönen Verzierungen zu bewundern. Der Wind peitscht die Wellen so hoch, dass der Steg zum Turm immer wieder unter Wasser steht.

Nicht nur von außen, besonders im Inneren wird deutlich, welch ein wehrhaftes Bauwerk der Turm ist. Wir steigen gruppenweise die Treppen in die einzelnen Etagen hinauf und ich schaue aus dem Fenster und lasse meinen Gedanken freien Lauf. Hier stehen Epochen nebeneinander, unten im Turm die alten Kanonen und aus dem Fenster hier oben der Blick auf die große Hängebrücke, über die hinweg die Flugzeuge starten und landen.

Später gehe ich zu dem nicht weit entfernten Kloster und der Kathedrale. Der Komplex ist groß und dominiert den Platz davor.

Das Hieronymuskloster ist reich und wunderbar verziert, besonders begeistert sind alle Besucher vom Kreuzgang und ich beobachte schmunzelnd, wie viele Aufnahmen in und durch seine imposanten Fensterbögen gemacht werden.

Das Kloster in Lissabon ist das vierte meiner Welterberunde durch Portugal und auch die Namen der Könige sind mir nicht unbekannt. Trotzdem entdecke ich bei meinem Rundgang immer wieder ganz spezielle neue und wunderschöne Details.

Die Kathedrale ist frei zugänglich, ich reihe mich in die Schlange der Wartenden ein. Der Innenraum kommt mir heute etwas dunkler vor als in meiner Erinnerung. Ich durchstreife die goße Kirche und verweile am Grab von Vasco da Gama, in meinen Gedanken ein Hauch von Fernweh. Das ist für mich ein würdiger und auch ein wenig wehmütiger Abschied vom westlichsten Punkt dieser Reise und fast auch schon der von Portugal. (Video)

Als ich die Kathedrale verlassen will, beginnt es in Strömen zu regnen. Die findigen Straßenhändler bringen es auf den Punkt, sie haben heute beides – Sonnenbrillen und Schirme.

Eine der gelben Straßenbahnen fährt vorbei, ich steige den Berg hinauf zu meinem Auto und verlasse die Stadt.

Resümee

Die schöne stimmungsvolle Hauptstadt Portugals ist ohne Frage immer wieder einen Besuch wert. Ich habe mir ihre Welterbestätten angeschaut, die von den Weltumseglern und der prunkvollen portugiesischen Architektur geprägt sind, von Entdeckergeist, Fernweh und Entschlossenheit erzählen. Lissabon muss man sich anschauen und in Ruhe auf sich wirken lassen.


Die Vororte von Lissabon nehmen kein Ende, ich komme mir vor, als durchquere ich das Ruhrgebiet. Ich fahre am Tejo flussaufwärts, dann endlich sehe ich die große Brücke und parke dort zum Sonnenuntergang.

Hier geht es zu den Geschichte(n)-Orte in Europa Impressionen, Karten und Vorschläge für eure Tour zum Download

Die gesamte Tour go-west ist hier beschrieben und hier gibt es den Überblick über die besuchten Welterbe. Hier gehts zu meinem Welterbe-Projekt und hier zum ursprünglichen Umbau des Dacia-Dokker als Minicamper. Dobbys angepasste Einrichtung und Ausstattung hat sich auch im Novemberwetter bewährt. Alle Details dazu findet ihr hier. Meine Übernachtungsplätze habe ich wieder auf park4night gesucht und unter 5Reisende bewertet. Die App Toiletten Scout hat sich größtenteils nicht als hilfreich erwiesen.

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