Welterbe-Projekt

Welterbe (auf)gespürt und (er)fahren – E – Dolmenstätten von Antequera

Die Dolmenstätte von Antequera steht seit 2016 auf der UNESCO-Welterbeliste. Sie umfasst drei Megalithen- sowie zwei Naturdenkmäler – die Dolmen Menga und Viera und die Tholos von El Romeral sowie die Bergformationen La Peña de los Enamorados und El Torcal, die Wahrzeichen der Gegend. Die Stätten stammen aus der Jungsteinzeit und Bronzezeit. Sie wurden als Kammern aus großen Steinblöcken errichtet, für Rituale und Bestattungszwecke verwendet und sind in die natürlichen Landschaft integriert, indem sie nach den beiden heiligen Bergen orientiert sind. Die Dolmen von Antequera gehören zu den wichtigsten Zeugnissen des europäischen Megalithismus. Anzahl, Größe und Gewicht der Steinblöcke, die hier transportiert und zusammengebaut wurden sowie die Anordnung und Ausrichtung der Monumente, machen die Dolmen von Antequera zu einem der wichtigsten Ingenieur- und Architekturwerke der europäischen Vorgeschichte.

Ich fahre aus Gibraltar mit spektakulären Blicken die Küstenstraße entlang bis Marbella und biege dann nach Norden ins Landesinnere ab. Es geht in Serpentinen über steile Berge, später wird die Landschaft lieblicher und nur einige Felsen ragen aus der Ebene.

Schon am ersten Kreisverkehr in Antequera grüßt das Welterbezeichen. Ich habe keine großen Erwartungen an die Dolmenstätten und werde umso mehr überrascht von dem, was mich hier erwartet.

Zunächst umrunde ich ein abgezäuntes Gelände, werde am Eingang herzlich begrüßt und zur Einstimmung in ein modernes Museumsgebäude gewiesen.

Hier schaue ich mir zunächst brav und dann zunehmend begeistert die Präsentation an. Neben allen Fakten und Daten sind hier die Stätten in ihrer Beziehung zueinander, ihrer Lage im Gelände und zur Sonne im Lauf des Tages und des Jahres, räumlich dargestellt und mir als Laien erschließen sich einige bisher unbekannte Hintergründe und Zusammenhänge.

Dieses Museum ist anschaulich, selbsterklärend und spannend. Die einzelnen Stätten wurden als Dunkelkammern nachgebaut, in denen man Vorträgen zu den Besonderheiten und verschiedenen Interpretationen, von prähistorischen Zufluchtsorten über Grabstätten bis zu Kalendern oder Tempeln, lauschen und seinen Gedanken nachhängen kann.

Deshalb trete ich später gut vorbereitet wieder in die Sonne und beginne meine Runde durch das Gelände mit nunmehr wissenderem Blick auf das Gesicht, das sich im Berg verbirgt.


Das große Gelände ist gut ausgeschildert und nochmals mit Beschreibungen versehen. Es gibt, und das ist bei mittlerweile 30°C sehr angenehm, Trinkwasserspender und Bänke entlang der Wege.

Dann stehe ich mächtig beeindruckt in der Kühle und Tiefe der Kammern aus den riesigen Steinen.

Der Reiz liegt für mich neben dem, was ich direkt sehe, noch mehr in dem, was ich darüber erfahren habe. Während ich stehe und über die Ebene schaue, schweifen meine Gedanken ab in die Vergangenheit.

Resümee

Auch oder gerade wenn man wie ich aus der Heimat oder von seinen Reisen historische Kalender und Sonnenobservatorien kennt, ist ein Besuch in Antequera ein Erlebnis. Diese kleine Stadt in den Bergen hat an der Dolmenstätte ein sehr interessantes Museum errichtet, in dem man mit viel Freude Neues erfahren und später das Gelände mit Hintergrundwissen besichtigen kann. Mit dieser gelungenen Präsentation und dem angenehm gestalteten Umfeld steht Antequera ganz oben auf die Liste der Empfehlungen auf einer Spanien-Rundreise.

Antequere ist eine der neueren Welterbestätten, die mit vielen Ideen und modernen technischen Möglichkeiten präsentiert wird und den Stolz und das Bemühen verkörpert, diesen Schatz der Öffentlichkeit zugänglich zu machen, seine Werte zu erklären und weiter zu geben und das Welterbe dadurch zu bewahren.

Die gesamte Tour go-west ist hier beschrieben und hier gibt es den Überblick über die besuchten Welterbe. Hier gehts zu meinem Welterbe-Projekt und hier zum ursprünglichen Umbau des Dacia-Dokker als Minicamper. Dobbys angepasste Einrichtung und Ausstattung hat sich auch im Novemberwetter bewährt. Alle Details dazu findet ihr hier. Meine Übernachtungsplätze habe ich wieder auf park4night gesucht und unter 5Reisende bewertet. Die App Toiletten Scout hat sich größtenteils nicht als hilfreich erwiesen.

Hier geht es zu den Geschichte(n)-Orte in Europa Impressionen, Karten und Vorschläge für eure Tour zum Download

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