Welterbe-Projekt

Welterbe (auf)gespürt und (er)fahren – E – Kalifatsstadt Madīnat az-Zahrā

Die Kalifatsstadt Madīnat az-Zahrā (spanisch – Medina Azahara) steht seit 2018 auf der UNESCO-Welterbeliste. Sie wurde Mitte des 10. Jahrhunderts n. Chr. von der westlichen Umayyaden-Dynastie als Sitz des Kalifats von Córdoba neu gegründetet, jedoch etwa 100 Jahre später in einem Bürgerkrieg wieder zerstört. Ihre Überreste blieben bis zu ihrer Wiederentdeckung im frühen 20. Jahrhundert verborgen und dadurch weder umgebaut, noch verändert. Medina Azahara ist heute noch ein vollständiger städtischer Komplex und umfasst Gebäude, Straßen, Brücken, Wassersysteme, dekorative Elemente und Alltagsgegenstände. Für die Historiker bietet die Stadt fundiertes Wissen über die inzwischen verschwundene westlich-islamische Zivilisation von Al-Andalus auf dem Höhepunkt ihrer Pracht.

Nur wenige Kilometer vor den Toren Córdobas biege ich auf den großen Parkplatz des Welterbezentrums von Medina Azahara ein. Von den Ausgrabungen ist hier noch nichts zu sehen, dafür gibt es zunächst viele Erläuterungen und eine Ausstellung. Das Beste ist jedoch der Einführungsfilm, der computeranimiert zunächst die Gebäude aus den Ruinen wieder erstehen lässt und dann die Stadt zu neuem Leben erweckt. Ich sehe den Kalifen auf seinem Balkon stehen und über die Stadt in die Ebene blicken und bewahre mir das Bild, als ich in das Shuttle steige, das uns zur Ausgrabungsstätte bringt. (Link zum Welterbezentrum)

Die Kalifstadt liegt in einem Tal zwischen den Bergen und ich bin verwundert, wie sie über Jahrhunderte vergessen werden konnte. Von oben verschaffe ich mir zunächst einen Überblick über das große Gelände. Beim Näherkommen erschließen sich die Straßen und Plätze, die Lage der Gebäude und Paläste.

Ich gehe hinunter und durch die Stadt, komme mir ein bisschen vor wie in Pompeji. Der Rundweg ist gut beschrieben, überall stehen Pläne und Erläuterungen.

Bei meinem Weg durch die alten Mauern begleiten mich die Szenen aus dem Video und machen die Stadt wieder lebendig. Der Kalif, so habe ich erfahren, ließ seine Besucher immer besonders lange warten und durch die Gänge und Säle laufen, bevor er zur Audienz bereit war. Ich folge heute schmunzelnd ihren Wegen.

Die Schätze von Medina Azahara sind die sehr gut erhaltenen Paläste mit ihren Säulen und imposanten Bögen und ich fühle mich sofort an die prächtige Moschee-Kathedrale in Córdoba erinnert.

Den Beschreibungen kann ich entnehmen, was die Archäologen alles aus den alten Steinen zu lesen wussten und bin wieder einmal beeindruckt davon. (Video)

Resümee

Bei einem Besuch in Córdoba sollte eine Besichtigung von Medina Azahara nicht fehlen. Gut vorbereitet durch die Ausstellung und die Videos im Welterbezentrum ist es sehr spannend, durch die jahrhundertelang verschütteten und vergessenen Straßen zu gehen und vor den Palastmauern und in den Torbögen zu stehen. Vom Balkon des Kalifs kann man den Blick durch das Tal bis Córdoba schweifen lassen und der Geschichte nachspüren. (Link)

Die gesamte Tour go-west ist hier beschrieben und hier gibt es den Überblick über die besuchten Welterbe. Hier gehts zu meinem Welterbe-Projekt und hier zum ursprünglichen Umbau des Dacia-Dokker als Minicamper. Dobbys angepasste Einrichtung und Ausstattung hat sich auch im Novemberwetter bewährt. Alle Details dazu findet ihr hier. Meine Übernachtungsplätze habe ich wieder auf park4night gesucht und unter 5Reisende bewertet. Die App Toiletten Scout hat sich größtenteils nicht als hilfreich erwiesen.

Hier geht es zu den Geschichte(n)-Orte in Europa Impressionen, Karten und Vorschläge für eure Tour zum Download

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