Welterbe-Projekt

Welterbe (auf)gespürt und (er)fahren – E – Archäologisches Ensemble Tarragona

Die Stadt Tarraco (das heutige Tarragona) war die erste und älteste römische Siedlung auf der Iberischen Halbinsel, eine wichtige Verwaltungs- und Handelsstadt im römischen Spanien und das wichtigste Zentrum des kaiserlichen Kultes. Der Stadtplan wurde durch eine Reihe künstlicher Terrassen rund um das Forum an die Landschaft angepasst und erstreckte sich bis zum Hafen. Das Verteidigungssystem der Mauern von Tarraco ist eines der frühesten Beispiele römischer Militärtechnik auf der Iberischen Halbinsel. Die schönen und reich verzierten Gebäude sind teils in Fragmenten erhalten, teils unter neueren Bauwerken verborgen. Sie zeugen durch ihre Größe und die verwendeten kostbaren Materialien vom Reichtum der Stadt. Das archäologische Ensemble von Tarraco steht seit 2000 auf der UNESCO-Welterbeliste und hier geht es zum Einführungsvideo.

Ich habe in den Bergen übernachtet und mache auf meiner Fahrt durch Berge und Olivenplantagen Richtung Meer eine interessante Entdeckung – hinter Alcañiz lese ich auf einem Schild neben der Straße den Hinweis – Greenwich Nullmeridian. Etwa hundert Kilometer vor Tarragona beginnen die Weinfelder, später wird die Autobahn vielspurig, die Vorboten der Hafenstadt. Ich parke in der Nähe eines schönen Badestrandes und ziehe erst einmal die warmen Sachen aus. Auf der Via Augusta, Nomen es Omen, entlang gehe ich durch ein teures und sehr gepflegtes Wohngebiet Richtung Zentrum.

Schon bald sehe ich das Amphitheater malerisch vor dem Meer. Auf dem Stadtplan neben mir sind fast 30 historische Sehenswürdigkeiten ausgewiesen und ich folge der Römerroute.

Link zur nebenstehenden Karte

Die Gebäude sind gut ausgeschildert und auf den Tafeln ausführlich beschrieben. Auf schematischen Darstellungen und Bildern wird ihre frühere Nutzung veranschaulicht. Im ehemaligen Gefängnis befindet sich ein Museum. Hier könnte man den Turm besteigen.

Heute sind insgesamt wenige Besucher unterwegs, hauptsächlich Schulklassen. Ich überlege, ob ich ein Sammelticket für alle Sehenswürdigkeiten kaufen oder einfach durch die schöne südliche Stadt bummeln und mir einen Gesamteindruck verschaffen sollte. Auf meinen Rundreisen habe ich schon in einigen Amphitheatern und Foren gestanden und bin auf Römischen Stadtmauern entlang gegangen. Hier Details zu vergleichen, Unterschiede und Besonderheiten zu finden, obliegt wohl mehr den Experten. Deshalb ziehe ich für heute den Stadtbummel und den Blick von außen vor.

Oberhalb des Amphitheaters ist ein kleiner interessanter botanischer Garten angelegt.

Auch in Tarragona stehen die neueren Gebäude auf den alten Mauern oder diese wurden einfach in den Bau integriert.

Im Zentrum präsentiert sich Tarragona als typische spanische Stadt mit bunten Häusen, schmiedeeisernen Balkonen und viel Leben auf den Straßen und Plätzen.

Ich gehe entlang der Römischen Mauer zur Basilica. Dabei sehe ich einige weitere interessante historische Gebäude, wie ein Kloster mit einem historischen Archiv.

Die Kathedrale hat ein imposantes Tor und ich habe von außen schon einen Blick in den Klostergarten werfen können.

Später komme ich in den Klosterkomplex, der neben Romantik und Schätzen viele Einblicke in die Geschichte bereithält. (Video)

Die Basilika wurde auf den Grundmauern eines alten römischen Tempels errichtet, womit sich der Bogen schließt.

Resümee

Tarragona verfügt über eine große Anzahl römischer Baudenkmäler und heute ist noch der alte Stadtplan mit seiner spektakulärer Lage zum Meer zu erkennen. Wie in anderen Städten mit römischen Ruinen sind diese in die neuere Bebauung integriert oder auch einfach überbaut. In Tarragona sind die Baudenkmäler sehr gut erläutert, so dass man sich ein Bild machen kann, auch wenn man nicht jedes konkret besucht. Es lohnt sich sicher, auf der Römischen Stadtmauer entlang zu gehen und sich von dort einen Überblick über die Stadt zu verschaffen oder in der Rängen des Amphitheaters dem Rauschen der Wellen zu lauschen. Auf jeden Fall lohnt sich ein Besuch in der Basilika und ihrem angeschlossenen Kloster. Und nicht zuletzt ist Tarragona eine wunderbare südspanische Stadt mit buntem Treiben auf den Plätzen, schönen Restaurants und Cafés und natürlich weißen Stränden.

Hier gibt es eine reihe interessanter thematischer Rundwege in und um Tarragona.

Die gesamte Tour go-west ist hier beschrieben und hier gibt es den Überblick über die besuchten Welterbe. Hier gehts zu meinem Welterbe-Projekt und hier zum ursprünglichen Umbau des Dacia-Dokker als Minicamper. Dobbys angepasste Einrichtung und Ausstattung hat sich auch im Novemberwetter bewährt. Alle Details dazu findet ihr hier. Meine Übernachtungsplätze habe ich wieder auf park4night gesucht und unter 5Reisende bewertet. Die App Toiletten Scout hat sich größtenteils nicht als hilfreich erwiesen.

Hier geht es zu den Geschichte(n)-Orte in Europa Impressionen, Karten und Vorschläge für eure Tour zum Download

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