Arles war in der Antike eine bedeutende Stadt und erlebte während des 4. Jahrhunderts ein zweites goldenes Zeitalter. Im 11. und 12. Jahrhundert wurde die Stadt erneut zu einer der attraktivsten im Mittelmeerraum. Davon zeugen auf der einen Seite einige beeindruckende römische Denkmäler, von denen die frühesten, wie die Arena, das römische Theater und der Kryptoportikus, aus dem 1. Jahrhundert v. Chr. stammen. Im 4. Jahrhundert wurden die Bäder von Konstantin und die Nekropole von Alyscamps gebaut. Das Kloster Saint-Trophime mit seinem Kreuzgang ist eines der wichtigsten romanischen Denkmäler in der Provence. Arles steht als bedeutendes Beispiel für die Anpassung einer antiken Stadt an die mittelalterliche europäische Zivilisation seit 1981 auf der UNESCO-Welterbeliste. Darüber, sowie über die beiden großen Maler dieser Stadt, van Gogh und Gauguin, berichtet dieses Video.
Ich fahre von Avignon immer an der Rhône entlang. Gestern hatten mich die Weinfelder begleitet, heute sind es die Obstplantagen. Arles empfängt mich mit Stau und Parkplatzchaos, schließlich stehe ich aber am Fluss gegenüber der Altstadt und genieße einen ersten Blick auf deren Silhouette.
Ich überquere den Fluss, die Welterbestätten sind gut ausgeschildert und es gibt Sammeltickets, die auch noch einen Museumsbesuch beinhalten.
Als erstes besuche ich das Kloster mit dem wirklich beeindruckend schönen Kreuzgang. Ich gehe langsam an den ausdrucksstarken Statuen entlang und betrachte sie mir ausführlich. In den Räumen des Klosters gibt es Ausstellungen und Videos. Man kann aufs Dach steigen, das gefällt mir besonders gut.
Der Kryptoporticus, die Grundmauern des ehemaligen Forums, befindet sich unter dem heutigen Rathaus. Ich steige natürlich hinab und komme in ein riesiges und in einigen Abschnitten recht dunkles Labyrinth. Natürlich gibt es auch hier Beschreibungen und Orientierungshilfen, aber da ich ganz alleine hier unten unterwegs bin, bin ich doch froh, am Ende die Treppe nach oben wieder gefunden zu haben.
Nach so viel Unterwelt wende ich mich den weltlichen Genüssen der Römer zu und gehe zum Theater. Hier gab es sogar an 200 Tagen im Jahr Vorstellungen.
Wenige Meter entfernt erhebt sich das beeindruckende Amphitheater. Auch hier gibt es wieder jede Menge Informationen. Es ist erstaunlich gut erhalten bzw. rekonstruiert und man kann auf den Rängen entlang gehen und auf den Turm steigen, von dem man einen spektakulären Blick auf die dicken Mauern, die große Arena und die altertümliche Stadt bis hinunter zur Rhône hat.
Der Vollständigkeit halber werfe ich noch einen Blick in die römische Therme, von der noch einige romantische Mauern erhalten sind.
Ich gehe zur Brücke zurück durch die schmalen Straßen des alten Zentrums und komme noch an einem weiteren Bildermuseum vorbei.
Resümee
Arles besitzt eine Vielzahl historischer Bauwerke aus verschiedenen Epochen. Mir persönlich haben das Kloster Saint-Trophime und das Amphitheater gut gefallen. Alle Welterbestätten sind hervorragend präsentiert und man bekommt beim Rundgang viele Informationen über und rund um das Bauwerk. Das Sammelticket macht die Auswahl der Besichtigungsrunde leicht, allein die Parkplatzsituation scheint hier ein Problem zu sein. Ein Besuch in Arles hat noch eine zweite Seite. Die Stadt liegt malerisch an der Rhône und eine aufmerksame Anreise oder ein Ausflug ins Umland erlauben vielleicht den einen oder anderen Van-Gogh-Blick in die Landschaft.
Die gesamte Tour go-west ist hier beschrieben und hier gibt es den Überblick über die besuchten Welterbe. Hier gehts zu meinem Welterbe-Projekt und hier zum ursprünglichen Umbau des Dacia-Dokker als Minicamper. Dobbys angepasste Einrichtung und Ausstattung hat sich auch im Novemberwetter bewährt. Alle Details dazu findet ihr hier. Meine Übernachtungsplätze habe ich wieder auf park4night gesucht und unter 5Reisende bewertet. Die App Toiletten Scout hat sich größtenteils nicht als hilfreich erwiesen.
Hier geht es zu den Geschichte(n)-Orte in Europa – Impressionen, Karten und Vorschläge für eure Tour zum Download
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