Welterbe-Projekt

Welterbe (auf)gespürt und (er)fahren – F – Zisterzienserabtei von Fontenay

Fontenay ist eine der stimmungsvollsten Klosteranlagen, die ich bisher besucht habe. Der bunte Herbsttag heute verstärkt ihre Romantik zusätzlich.

Die Zisterzienserabtei Fontenay, gelegen in der Weinregion Bourgogne, wurde 1119 vom Heiligen Bernhard gegründet. Das Kloster steht seit 1981 auf der UNESCO-Welterbeliste. Mit seiner sehr schlichten und bescheidenen romanischen Kirche, dem Kreuzgang und dem Refektorium, den Schlafräumen und dem Wärmeraum sowie der Bäckerei und der Eisenhütte ist es ein hervorragendes Beispiel für das Ideal der Selbstversorgung, die von den frühesten Gemeinschaften der Zisterziensermönche praktiziert wurde. Die Eisenhütte aus dem Ende des 12. Jahrhundert zeugt von der Rolle der Zisterzienser für den technischen Fortschritt im Mittelalter und ist eines der ältesten Industriegebäude Frankreichs. Ein Einführungsvideo gibt es hier.

 Nach einer Fahrt durch die herbstbunte Zauberlandschaft liegt Fontenay vor mir im Tal an einem Flüsschen. Dunkelroter Wein rankt an den Mauern, es ist die schönste Jahreszeit für eine Besuch. Noch ist es zeitig am Tag und ich bin ich fast alleine im Klostergarten unterwegs, höre nur die Brunnen plätschern und die Vögel singen.

Die Basilika von Fontenay (erbaut ab 1139) ist klar gegliedert, ihr Aufbau folgt den symbolischen Zahlen der Zisterzienser. Entsprechend der Ordensregeln ist sie auch nicht verziert oder geschmückt. Alleine die überlebensgroße Steinstatue der „Madonna von Fontenay“ aus dem 13. Jahrhundert zieht die Blicke auf sich. Sie wirkt lebendig, könnte fast eine Mutter mit ihrem Kind von heute sein.

Der große Kreuzgang ist ebenfalls ein romanisches Meisterwerk, schlicht, symmetrisch und akkurat gearbeitet.

Darüber befindet sich das Dormitorium, hier schliefen alle Mönche. Im ganzen Kloster gab es eine nur einzige beheizte Wärmestube. (Video)

Ich gehe weiter durch die hinteren Teile des Klostergartens, die Gebäude spiegeln sich in den Wasserbecken. Ich komme am Kräutergarten, der Krankenstation und am Taubenhaus vorbei. (Video)

Die Schmiede mit ihrem von einem Wasserrad angetriebenen Fallhammer war eine wichtige Einnahmequelle des Klosters. Mit den hier hergestellten Werkzeugen konnten die Mönche die für ihre Selbstversorgung benötigten Waren zukaufen.

Ein Rundgang, der mir im Gedächtnis bleiben wird, geht zu Ende. Die ersten Busse kommen an. Ich statte noch dem kleinen Museum in der ehemaligen Bäckerei einen Besuch ab und begebe mich auf die Weiterfahrt.

Resümee

Das Kloster Fontenay ist wunderschön gelegen und voller Romantik. Ein Besuch der Zisterzienserabtei ist nicht nur eine Zeitreise, sondern auch eine für Sinne. Das Kloster strahlt Ruhe und Atmosphäre aus. Beim Rundgang durch den Garten und die Gebäude erfährt man interessante Dinge aus dem Leben der Mönche. Ich habe bei meinen Klosterbesuchen schon oft vom Know How der Mönche bei der Landbewirtschaftung , Bergbau oder Technik gehört. Hier konnte ich eine der ältesten Schmieden anschauen. Für mich steht fest – Fontenay, immer wieder und zu jeder Jahreszeit.

Die gesamte Tour go-west ist hier beschrieben und hier gibt es den Überblick über die besuchten Welterbe. Hier gehts zu meinem Welterbe-Projekt und hier zum ursprünglichen Umbau des Dacia-Dokker als Minicamper. Dobbys angepasste Einrichtung und Ausstattung hat sich auch im Novemberwetter bewährt. Alle Details dazu findet ihr hier. Meine Übernachtungsplätze habe ich wieder auf park4night gesucht und unter 5Reisende bewertet. Die App Toiletten Scout hat sich größtenteils nicht als hilfreich erwiesen.

Hier geht es zu den Geschichte(n)-Orte in Europa Impressionen, Karten und Vorschläge für eure Tour zum Download

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