Die slowakische Stadt Bardejov nahe der polnischen Grenze besitzt ein kleines, aber außergewöhnlich vollständiges und gut erhaltenes mittelalterliches Zentrum. Nahe des Handelsweges über die Karpaten von Ungarn nach Polen gelegen, war Bardejow im Mittelalter eine bedeutende Stadt. Innerhalb der Stadtbefestigung, einer der zur Zeit ihrer Errichtung fortschrittlichsten in Mitteleuropa, ist um den weitläufigen Marktplatz ein regelmäßig angelegtes Straßennetz aus dem 13. bis 14. Jahrhundert angeordnet. Den Marktplatz mit dem Renaissance-Rathaus in seiner Mitte umgeben Bürgerhäuser aus der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts und die gotische Basilika St. Ägidius mit ihrer kostbaren Sammlung von elf spätgotischen Altären. Die Stadt besitzt auch ein gut erhaltenes kleines jüdisches Viertel, das sich im Laufe des 18. Jahrhunderts um eine Synagoge (1725-1747) herum entwickelte. Bardejov steht mit seinen Zeugnissen der wirtschaftlichen und sozialen Struktur der Handelsstädte im mittelalterlichen Mitteleuropa seit 2000 auf der UNESCO-Welterbeliste. Das Einführungsvideo gibt es hier.
Ich überquere mitten im Wald die Grenze zwischen Polen und der Slowakei und parke im sehr modernen Teil der Stadt.
Es ist nicht weit bis ins historische Zentrum und ich gehe vorbei an der Stadtmauer und durch den Torbogen zum Markt.
Die Straßen und Plätze sind noch leer an diesem trüben Morgen. Ich entfliehe dem dem Nieselregen zunächst in die Marktkirche.
Wunderbare Schnitzereien zieren Türen, Gestühl und natürlich ihre beeindruckenden Altäre. Es dauert eine ganze Weile, bis man die vielen verschiedenen Details entdeckt hat.
179 Stufen führen auf einer sehr steilen steinernen Wendeltreppe auf den Kirchturm, der Ausblick über die Stadt lohnt die Mühe. Ich sehe von hier oben die wunderschönen bunten Häuser, die wie Perlen um den Marktplatz aufgereiht sind, die Reste der alten Stadtmauer und das Jüdische Viertel.
Wieder unten, umrunde ich das Rathaus. Dieses Städtchen ist wirklich sehenswert. Jedes der Bürgerhäuser um den Marktplatz ist einzigartig und ich komme mir vor wie in einem Freilichtmuseum. Hier ist mein kleines Video.
Vom Kirchturm aus habe ich eine weitere alte Kirche gesehen, sie ist leider geschlossen. Vorbei an einem dicken Wehrturm gehe ich ins Jüdische Viertel, die alte Synagoge kann ich aber nicht entdecken.
Es ist Zeit, zum Auto zurückzugehen. Ich komme an einem weiteren Stück der Stadtmauer vorbei, ein Wehrturm und eine Kirche spiegeln sich in einem kleinen Teich.
Resümee
Bardejov ist ein kleines, aber feines historisches Städtchen. Hier gibt es rund um den Marktplatz mit seinem wunderschönen Rathaus viel zu entdecken. Ein Aufstieg auf den Turm der Marktkirche lohnt auf jeden Fall. Bei einem Aufenthalt oder einer Fahrt in den Karpaten sollte man unbedingt einen Besuch in Bardejov einplanen.
Die gesamte Tour go-east ist hier beschrieben. Hier gehts zu meinem Welterbe-Projekt. Der Umbau meines Dacia Dokker als Minicamper ist hier detailliert nachzulesen. Dobbys nach und nach angepasste Einrichtung und Ausstattung hat sich auch in diesem kalten und nassen Frühjahr bewährt. Meine Übernachtungsplätze habe ich wieder auf park4night gesucht und unter 5Reisende bewertet. Die zusammengefassten Länderkarten gibt es hier.
Hier geht es zu den Geschichte(n)-Orte in Europa – Impressionen, Karten und Vorschläge für eure Tour zum Download
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