Welterbe-Projekt

Welterbe (auf)gespürt und (er)fahren – SK – Levoča und Spišský Hrad

Die Burg von Spišský Hrad, die Stadt Levoča und die zugehörigen Stätten in Spišské Podhradie, Spišská Kapitula und Žehra bilden zusammen ein Ensemble militärischer, städtischer, politischer und religiöser Bauwerke in romanischer und gotischer Architektur aus dem 13. und 14. Jahrhundert, das in seiner Vollständigkeit und seiner Integrität einzigartig ist. Dadurch sind sie ein bemerkenswert gut erhaltenes und authentisches Beispiel aus dem Mittelalter und der frühen Renaissance für die mittelalterliche Besiedlung Osteuropas in all ihren Facetten und charakteristischen Funktionen. Die Burg Spišský Hrad steht seit 1993 auf der UNESCO-Welterbeliste, 2009 erweitert um Levoča. Das Einführungsvideo ist hier zu sehen.

Mit dem Welterbe mit so vielen verschiedenen Orten und Teilen fremdele ich zunächst ein bisschen und überlege mir einen Besichtigungsplan. Am Ende wird es dann aber doch ein toller Rundgang durch einen Zeitraum von Jahrhunderten auf kleinem Raum nebeneinander, der mich noch bis zum nächsten Tag beschäftigt.

Schon von Weitem von der Autobahn aus sehe ich die imposante Burg Spišský Hrad oben auf dem Berg thronen.

Auf meinem Weg dorthin überrascht mich aber zunächst eine geologische Attraktion quasi am Wegensrand.

Angelockt von einer der kleinen Kapellen, die zum Kalvarienberg von Spišské Kapitula gehört, stelle ich den Dobby am Straßenrand ab und treffe auf eine kleine Springquelle in einem weißen Schwemmhügel.

Fasziniert gehe ich näher und suche nach einer Erläuterung, die ich schließlich etwas abseits entdecke. Es handelt sich um eine Mineralwasserquelle in dem geologisch jungen Travertingestein des Berges.

Auch die kleine Kapelle ist interessant. Sie ist ein Teil des Pilgerweges rund um Spišské Podhradie. Zwar ist sie geschlossen, doch auf einem Schild ist ihr Innenraum abgebildet.

Meinen nächsten Stopp lege ich in der Kirchenstadt Spišská Kapitula selbst ein. Hier gibt es neben einer fantastischen Aussicht auf die Burg die Grundmauern und den Garten des alten Bischofspalastes zu sehen und daneben eine sehr beeindruckende spätromanische Kirche. Hier befand sich einst das Kirchliche Zentrum, der “Slowakische Vatikan”.

Die Kathedrale wird extra für mich aufgeschlossen und ich bekomme viele Informationen. Natürlich bin ich hin und weg von den alten Wandmalereien, den wunderschönen Altären und den herrlichen Buntglasfenstern.

Hier finde ich auch wieder Hinweise auf die kleine Kapelle, die ich vorhin angeschaut habe. Mehr zur Kirchenstadt gibt es unter diesem Link.

Sicher gibt es auch im alten Ortszentrum von Podhradie noch einiges zu sehen, aber ich möchte rechtzeitig während der Öffnungszeiten auf dem Berg von Spišský Hrad ankommen. Ich habe zwar erst zwei Teile dieses Welterbepuzzles gesehen, bin aber schon begeistert. Gut gelaunt steige ich den steilen und rutschigen Trampelpfad zur Spišskér Burg hinauf. Ein beeindruckendes Bauwerk, wenn man erst einmal zwischen den dicken Mauern steht. Leider wird der obere Bereich gerade restauriert, so dass nur ein Teil zu besichtigen ist.

Ein kleines Museum gibt Auskunft über die Geschichte der Burg, hier steht auch ein Modell der gesamten Anlage. Die königliche Burg wurde zum Ende des 12. Jahrhunderts erbaut und erreichte bereits Ende des 13. Jahrhundert fast ihr heutiges Ausmaß.

Von der Mauer aus öffnet sich der Blick ins Land und auf das Städtchen Spišské Podhradie. Die Burganlage ist riesig, ich schreite die Mauer des unteren Teiles ab und blicke zurück auf den Burgberg.

Für die Bauarbeiten an der Burg nutzt man heutzutage natürlich einen Kran. Es mutet etwas unwirklich an, ihn über das alte Gemäuer aufragen zu sehen.

Später gegen Abend, bevor ich idyllisch vor der Stadtmauer von Levoča mein Nachtquartier aufschlage, mache ich einen ausgedehnten Rundgang durch die Altstadt von Levoča. Wie von einer mittelalterlichen Stadt nicht anders erwartet, finde ich innerhalb der Stadtmauern einen geradlinigen Straßenplan mit bunten und teils reich verzierten Häusern rund um den Marktplatz. Bei näherem Betrachten stammen sie offensichtlich aus unterschiedlichen Zeitaltern.

Levoča besitzt ein wunderschönes Renaissance-Rathaus, das den Marktplatz dominiert. Davor steht der alte Pranger.

Neben dem Rathaus erhebt sich die Marktkirche, die Basilika des heiligen Jakob. Sie ist nur mit einer Führung zu besichtigen und Fotos sind nicht erlaubt.

Hier sind einige frei verfügbare Fotos aus dem Inneren.

Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/St.Jakob

Auch die zweite Reihe der Straßen ist von bunten historischen Häusern umsäumt und ich entdecke hübsche Details und noch ein weiteres Stadttor.

Für das Kloster ist es heute zu spät, das schaue ich mir am nächsten Tag an. Es ist eines der ältesten und bedeutendsten in der Slowakei. Im Kreuzgang sind Wandmalereien zu bewundern. Ich werde auf die besonderen Säulenkapitelle aufmerksam gemacht. Auch hier wird gerade gebaut, so dass nur die untere Etage besichtigt werden kann.

Leider ist auch die Kirche nicht geöffnet, sie ist im Inneren eine barocke Schönheit. Hier gibt es ein Foto.

Resümee

Levoča, Spišský Hrad und die umliegenden Orte sind unbedingt einen Besuch wert. Hier findet man wirklich auf engstem Raum die unterschiedlichsten Zeugen der Vergangenheit – eine beeindruckende mittelalterliche Burg, wichtige Kirchen und Klöster, Pilgerwege und beeindruckende städtische Bauwerke, wie z.B. das Rathaus und die Häuser um den Marktplatz von Levoča. Nicht unerwähnt lassen möchte ich das Museum von Levoča und das Haus von Meister Paul. Bei einer Wanderung rund um Spišské Podhradie trifft man auf eine sehenswerte geologische Attraktion, die Mineralspringquelle.

Auf meiner Weiterfahrt sehe ich in den Dörfern, durch die ich komme, noch einige imposante Zeugnisse der Vergangenheit, wie z.B. die alte Kirche von Spišský Štvrtok.

Die Slowakei hat mich mit diesem Welterbe-Puzzle überrascht. Ich fahre jetzt sehr gespannt weiter zur nächsten Stätte, den Karsthöhlen an der ungarischen Grenze.

Die gesamte Tour go-east ist hier beschrieben. Hier gehts zu meinem Welterbe-Projekt. Der Umbau meines Dacia Dokker als Minicamper ist hier detailliert nachzulesen. Dobbys nach und nach angepasste Einrichtung und Ausstattung hat sich auch in diesem kalten und nassen Frühjahr bewährt. Meine Übernachtungsplätze habe ich wieder auf park4night gesucht und unter 5Reisende bewertet. Die zusammengefassten Länderkarten gibt es hier.

Hier geht es zu den Geschichte(n)-Orte in Europa Impressionen, Karten und Vorschläge für eure Tour zum Download

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