Welterbe-Projekt

Welterbe (auf)gespürt und (er)fahren – AT – Kulturlandschaft Hallstatt-Dachstein im Salzkammergut

Das Welterbe Hallstatt-Dachstein / Salzkammergut steht seit 1997 als Kulturlandschaft, die durch die jahrtausendelange Tätigkeit von Bauern und Bergleuten eine entscheidende Rolle in der Geschichte der Menschheit gespielt und später durch ihre Harmonie und Schönheit viele Künstler inspiriert hat, auf der UNESCO-Welterbeliste. Bereits im 2. Jahrtausend v. Chr. begann hier in den Bergen die Salzgewinnung durch Verdampfen der Sole mithilfe des Holzes aus der Umgebung. Der Salzabbau verschaffte der Region Reichtum und weitreichende Handelsbeziehungen, die später durch die Habsburger Monarchie verwaltet wurden. Zentrum war die Stadt Hallstatt, deren Name Salzsiedlung bedeutet. Die Region Dachstein ist geprägt von Bergen und alpinen Seen, von Alters her wird hier Wanderweidewirtschaft betrieben. Der Ort Hallstatt weist durch die Platznot an den steilen Hängen des Sees eine einzigartige Architektur auf. Nach einem Brand im Jahr 1750 wurden die Holzhäuser im spätbarocken Stil wieder aufgebaut. Die Schönheit der Alpenlandschaft mit ihren höher gelegenen Sommerweiden und den Talgemeinden wurde im frühen 19. Jahrhundert von Schriftstellern wie Adalbert Stifter und Franz Grillparzer in Romanen verarbeitet und auf vielen Gemälden der Biedermeier-Schule dargestellt. Ihnen folgte der Tourismus und es entstanden Hotels und Solebäder für Besucher. Das Dachsteinmassiv bildet eine der Pionierregionen des modernen Alpinismus. Hier ist das Einführungsvideo.

Es ist Wochenende, nachmittags und fantastisches Wetter. Ich bin also nicht die einzige, die Richtung Dachstein fährt. Die Seen im Tal leuchten türkis. In einigen Orten scheinen Feste stattzufinden und auch in Hallstatt gibt es keinen Parkplatz mehr. Ich bekomme das allerletzte schmale Fleckchen an der Straße vor dem Ort. So kann ich schon auf meinem Weg die Holzhäuser bewundern, die entlang des Sees am steilen Ufer stehen und komme am Fotopunkt des Ortes vorbei.

Als erstes besuche ich den kleinen Friedhof mit seinen geschnitzten Holzkreuzen, der Michaelskapelle aus dem 12. Jahrh., dem romantischen Durchgang und dem schönen Blick über den Ort. Hier gäbe es auch ein Beinhaus, d.h. eine Knochenkapelle, zu besichtigen.

Ein Schild weist auf eine steile Treppe und ich quäle mich trotz der Hitze hinauf und hoffe auf einen alten Stollen-Eingang, den ich jedoch nicht entdecken kann. Dafür Erläuterungen zum Alpinismus. Die Besucher-Stollen liegen weiter oberhalb des Ortes im Hochtal, zu erreichen mit der Standseilbahn. Hier gibt es das Erlebnisbergwerk “Salzwelten” mit einer Wildwasserbahn, einen Skywalk und einen Aussichtsturm (Link). Über die Art der Salzgewinnung aus Sole hatte ich bereits in Frankreich in der Königlichen Saline von Arc-et-Senans Vieles erfahren. Mir ist es heute zu heiß und vor allen Dingen zu voll und ich begnüge mich mit dem Blick über den Ort und steige dann langsam wieder hinab ins Zentrum.

Das Zentrum des Ortes ist bunt, geschnitzt, blumengeschmückt und auf Besucher eingestellt. Die Gassen sind steil und schmal, die Häuser erstaunlich hoch, an einigen entdecke ich die Jahreszahlen. Neben dem Salzsiedehaus fließt das Wasser des Wasserfalls oben am Berg entlang. An einer Wunderquelle herrscht großer Andrang.

Um den Markt mit seiner schönen Dreifaltigkeitssäule reihen sich Restaurants und Eisdielen. Ich werfe einen Blick in die Kirche.

Vom Hafen aus wird besonders deutlich, wie steil die Hänge sind, an denen die Häuser in Etagen und auch die Kirche weit oben kleben.

Ich habe einen einmaligen Ort gesehen, ein letzter Blick zurück, dann steige ich den Berg wieder hinauf zur Zufahrtsstraße, wo mein Auto parkt.

Den Abend und die Nacht verbringe ich einige Kilometer entfernt nach einem erfrischenden Bad in dem erstaunlicherweise sehr flachen Hallstätter See.

Resümee

Hallstatt ist ein sehenswerter Ort mit einzigartiger Architektur, malerisch gelegen und von seiner Geschichte her sehr interessant. Eingebettet in eine traumhafte Umgebung und mit vielen Annehmlichkeiten und Aktivitäten für seine Besucher kann man hier einige erlebnis- und abwechslungsreiche Urlaubstage verbringen und Ausflüge unternehmen. Hallstatt und die Dachsteinregion sind deshalb, am besten außerhalb der Hochsaison, meine absolute Empfehlung.

Die gesamte Tour go-south 2.0 ist hier beschrieben. Hier gehts zu meinem Welterbe-Projekt. Der Umbau meines Dacia Dokker als Minicamper ist hier detailliert nachzulesen. Dobbys nach und nach angepasste Einrichtung und Ausstattung hat sich auch in diesem megaheißen Sommer bewährt. Meine Übernachtungsplätze habe ich wieder auf park4night gesucht und unter 5Reisende bewertet.

Hier geht es zu den Geschichte(n)-Orte in Europa Impressionen, Karten und Vorschläge für eure Tour zum Download

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