Welterbe-Projekt

Welterbe (auf)gespürt und (er)fahren – AT – Kulturlandschaft Wachau

Die Wachau, der Abschnitt des Donautals zwischen Melk und Krems, wurde als besondere Kulturlandschaft im Jahr 2000 auf die UNESCO-Welterbeliste aufgenommen. Sie ist seit prähistorischen Zeiten besiedelt (Venus von Willendorf) und wurde sukzessive durch die Menschen verändert. Die Schönheit der Landschaft mit ihren Weinhängen und Aprikosenplantagen wird durch Klöster und Burgen auf den Bergen, Weinbauerndörfer und romantische Städte im Flusstal untermalt. Die Rodung des Naturwaldes begann schon in der Jungsteinzeit, um 800 legten die Mönche die ersten Weinterassen an den Hängen des Flusstales an, später kamen Obstplantagen dazu. Die Grundrisse der Wachauer Städte und Winzerdörfer stammen aus dem 11. und 12. Jahrhundert, im 15. und 16. wurden die hölzernen Bauern- und Bürgerhäuser durch Steinbauten ersetzt. Die Straßenfronten sind oft durch Erker, Statuen in Nischen, Wandmalereien und Sgraffitoarbeiten, Gemälde oder reiche Barockfassaden verziert, dazu besitzen die Wachauer Häuser oft steil aufragende Walmdächer. Viele Gebäude aus den vergangenen Jahrhunderten, wie Winzerhöfe, Tavernen, Stationen zum Wechseln von Zugpferden, Bootsführer- und Zollhäuser, Mühlen, Schmieden oder Salzlagerhäuser, werden noch heute zu Handels- und Handwerkszwecken genutzt. Hier geht es zum Einführungsvideo.

Benediktinerkloster Stift Melk

Ich beginne meinen Besuch in der Wachau am Stift Melk. Der große Parkplatz oberhalb der Stadt ist im Ticket inbegriffen und schafft zeitlichen Freiraum.

Zum Stift führt eine blumenumkränzte Freitreppe mit dem Blick über das Städtchen.

Am Fuße erwartet mich das Kloster, das in der Sonne gelb zu erstrahlen beginnt, eine wahrhaft barocke Schönheit.

Im Kloster leben und arbeiten bis heute Benediktinermönche, Aufnahmen im Inneren sind nicht erwünscht. Meine beschränken sich deshalb auf die Treppenhäuser, die Wandelgänge, den Innenhof und einen Blick davon hinunter nach Melk.

Auf meine Anfrage hin habe ich eine Auswahl schöner Bilder erhalten, die ich in diesem Blog verwenden darf und die sicher Lust auf einen Besuch machen, denn es gibt hier viele Schätze und Schönheiten zu entdecken (Quelle: ©Stift Melk, genaue Bezeichnung jeweils im Titel des Fotos; vielen Dank an dieser Stelle).

Mich selbst haben besonders die Bibliothek und die Geschichte ihrer Restaurierung interessiert. Weitere interessante Einblicke und Informationen gibt es hier auf der Seite des Klosters.

Ich setze meinen Rundgang durch die Höfe und den Klostergarten fort. Die alten Verteidigungsanlagen sind teilweise noch zu sehen, vom Dach der Nordbastei aus habe ich einen tollen Blick über das gesamte Kloster. (Link zu meinem Video)

Rundgang durch Melk

Das Wetter wird immer schöner und ich statte dem Städtchen Melk mit seinen bunten Gassen einen Besuch ab. Melk ist ein typisches Wachau-Weinstädtchen und von hier unten habe ich den schönsten Blick auf das Stift oben auf dem Berg. (Video)

Immer wieder entdecke ich an den Häusern schöne Reliefs und Bemalungen. Viele Häuser tragen Tafeln mit dem Baujahr und ihrer ursprüngliche Zweckbestimmung.

Benediktinerstift Göttweig

Ich fahre durch die Weinberge im Hinterland und plötzlich öffnet sich der Blick auf das Kloster, das malerisch hoch oben auf dem Berg gelegen ist. (Video)

Das Kloster ist bis heute eine Begegnungsstätte, kulturelles Zentrum und Wallfahrtsort des Jakobsweges. Hier geht es zur Seite des Klosters.

Hier kann man Gelände und Kirche frei besuchen und ich gehe zuerst durch diese Teile des barocken Schmuckstückes.

Im Kaisertrakt befindet sich das Museum.

Bereits im Treppenhaus, der monumentalen Kaiserstiege, ist der Schatz – ein monumentales Deckenfresco aus dem Jahr 1739, das durch einen Spiegel für die Besucher besonders schön in Szene gesetzt wird, zu bewundern.

Barocke Pracht und Herrlichkeit empfängt mich in den fürstlichen Gemächern.

Eine interessante Sonderausstellung, die geradezu perfekt zu meiner Tour passt, ist der Geschichte des Weinbaues in der Wachau gewidmet.

Zum Ende des Rundganges kann ich noch einen Blick auf einige Fotos der Stiftsbibliothek werfen.

Ein letzter Blick hinunter ins Tal und auf die Marillenplantage des Stifts, dann fahre ich zur Donau hinunter.


Entlang der Donau durch die Wachau

Es ist später Nachmittag geworden, ich fahre durch die Weindörfer, die entlang der schmalen Straße das Donauufer säumen. Die Weinbauern sind mit ihren kleinen Traktoren zu Hause zurück, ich sehe die Gäste bereits vor den Winzereien sitzen und Heurigen verkosten, die Gasthäuser werben mit Marillenknödeln. Ich möchte viel öfter anhalten und den wunderbaren Blick fotografieren, als ich einen Platz dafür finde. Hier ist mein kleines Video.

Die Weinfelder erstrecken sich bis zum Ufer und die Aprikosen leuchten orange in den Baumen.

Am Granitmonument mit dem Ritter und dem Minnesänger mache ich meinen letzten Halt, bevor ich in Krems die Donau quere und meinen Übernachtungsplatz ansteuere.

Resümee

Die Wachau ist eine wunderbare und sehens- und erlebenswerte Landschaft. Nicht nur die beiden außergewöhnlich schönen barocken Benediktinerstifte, die majestätisch auf ihren Bergen thronen und die Umgebung dominieren, sind einen ausgedehnten Besuch wert. Auch die Städtchen und Weinbauerndörfer lohnen einen Rundgang und vor allen Dingen eine Einkehr zur Verkostung des Heurigen oder der regionalen Weine und der Köstlichkeiten aus Topf und Pfanne.

Weil es mir hier so gut gefallen hat, habe ich auf meiner Rückreise noch einmal eine Rast eingelegt und den Blick über die Donau auf Krems genossen.

Die gesamte Tour go-south 2.0 ist hier beschrieben. Hier gehts zu meinem Welterbe-Projekt. Der Umbau meines Dacia Dokker als Minicamper ist hier detailliert nachzulesen. Dobbys nach und nach angepasste Einrichtung und Ausstattung hat sich auch in diesem megaheißen Sommer bewährt. Meine Übernachtungsplätze habe ich wieder auf park4night gesucht und unter 5Reisende bewertet.

Hier geht es zu den Geschichte(n)-Orte in Europa Impressionen, Karten und Vorschläge für eure Tour zum Download

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