Welterbe-Projekt

Welterbe (auf)gespürt und (er)fahren – HU – Benediktinerabtei Pannonhalma

Die tausendjährige Abtei und ihre natürliche Umgebung

Das Kloster des Benediktinerordens in Pannonhalma wurde 996 gegründet und steht seit 1996 auf der UNESCO-Welterbeliste. Es spielte eine maßgebliche Rolle bei der Verbreitung des Christentums im mittelalterlichen Mitteleuropa. Die Mönche gründeten die erste Schule des Landes und verfassten 1055 das erste Dokument auf Ungarisch. Das Kloster widerspiegelt die charakteristische Struktur eines Benediktinerklosters, seine Einbindung in die umgebende Landschaft und seine Veränderungen im Laufe der Geschichte. Noch heute lebt und arbeitet hier eine Mönchsgemeinschaft nach ihren tausendjährigen Regeln. Der Klosterkomplex umfasst die Basilika, Bildungsgebäude, die Kapelle Unserer Lieben Frau, die Millenniumskapelle, den Botanische Garten und den Kräutergarten. Die Klosterkirche, die dritte an dieser Stelle, wurde ab 1224 erbaut und ist das älteste erhaltene Gebäude. Der quadratische spätgotische Kreuzgang stammt aus dem Jahr 1486. Das große Refektorium ist ein Werk des Karmeliters Martin Witwer aus den Jahren 1724–27 und das Hauptkloster umfasst eine Gruppe von Gebäuden aus dem 13.-15. Jahrhundert, die ursprünglich einstöckig waren, aber 1912 auf zwei Stockwerke erhöht wurden. Die Kapelle Unserer Lieben Frau von 1714 befindet sich auf der Spitze des südlichen Hügels und war ursprünglich barock ausgestattet. Die Umgebung des Klosterkomplexes bilden der Wald und der Botanische Garten. Sie symbolisieren einerseits den landschaftlichen Wert der Region, andererseits untermalen sie die Ästhetik Klosters. Hier geht es zum Einführungsvideo.

Ich habe am Morgen den landschaftlich und historisch reizvollen Neusiedlersee besucht, Pannonhalma ist von dort nur eine Autobahnstunde entfernt.

Schon von Weitem sehe ich das Kloster hoch über dem Ort auf dem Berg thronen.

Ich steige von meinem Parkplatz steil den Berg hinauf und umrunde zunächst den wirklich großen Komplex. Das Kloster liegt hier oben von Wald und einer dicken Verteidigungsmauer umgeben. Am Ticketschalter erlebe ich eine äußerst positive Überraschung, und damit meine ich nicht nur den Eintrittspreis. Ich bekomme zu dem Flyer mit den Beschreibungen einen ausführlichen Lageplan der Gesamtanlage und der zu besichtigenden Abschnitte sowie dem Rundgang durch Kirche und Kreuzgang in die Hand. Und das allergrößte Plus – hier darf ich überall Fotos machen, sogar in der Bibliothek.

Durch ein kleines Museum komme ich in den Klosterbereich.

Die Gebäude wirken für mich von außen jünger, als sie in Wirklichkeit sind. Auffällig sind zunächst die Türen, die ich mir genau anschaue, bevor ich sie öffne.

Dann trete ich in die Basilica ein und beginne meinen Rundgang. Die Klosterkirche ist wunderschön, schlicht und erhaben. Sie ist von einer ganz besonderer Stimmung der Ruhe erfüllt, die mich später auch durch den Kreuzgang begleitet. Ich bin einer der wenigen Besucher und kann in totaler Stille die herrlichen Fenster, Altäre, Verzierungen und Gemälde betrachten.

Ebenso beeindruckend, still und kraftvoll, ist die Krypta.

Der Kreuzgang schließt den Reigen der wunderbaren Räume im inneren Klosterkomplex und ich versuche, viel von seiner Atmosphäre und Energie aufzunehmen.

Über den Klosterhof gelange ich in den nächsten Komplex, der hinter einer weiteren beeindruckenden Tür für mich das Highlight bereithält.

Die Klosterbibliothek umfasst über 3,6 Millionen Bücher und ich stehe ehrfürchtig zwischen all diesen Schätzen in den prächtigen Sälen.

Ich genieße es hier außerordentlich, dass ich mich frei bewegen und alles in Ruhe anschauen kann. Besonders gefällt mir auch, wie einzelne Bücher und Schriften mit Vergrößerung der Details, Erläuterungen und Übersetzungen, ausgestellt sind.

Es gibt im Kloster und seiner Umgebung noch vieles zu sehen, wie Schatzkammer, Museum und der Garten. Ich lasse meinen wundervollen Besuch mit einer Rast auf einer der Bänke im Wald ausklingen und hänge ein wenig meinen Gedanken nach, bevor ich den Berg zum Auto hinabsteige und meine Fahrt fortsetze. (Video)

Resümee

Die Benediktinerabtei Pannonhalma war eine der Überraschungen auf dieser Tour. Tausendjährig, kraftvoll und atmosphärisch erwartet man förmlich in jedem Moment, dass die Mönche durch die Gänge schreiten und sie mit ihrem Gesang erfüllen. Das Welterbe ist, obwohl hier nach wie vor die Mönche des Ordens leben und arbeiten, offen für seine Besucher. Mit vielen Informationen und Plänen sowie Bewegungs- und Betrachtungsfreiheit ist es beispielgebend präsentiert. Hier kann jeder, der sich auf diesen Ort einlässt, nicht nur Bau-, Kunst- und Religionsgeschichte erleben, sondern auch eine ganze Portion Energie und positive Stimmung mit auf seine weitere Reise nehmen. Und wer noch etwas mehr für sein leibliches und geistiges Wohl tun möchte – der sollte sich zu einer Probe der berühmten Klosterweine in die Abteikellerei verabreden.

Hier geht es zu den Geschichte(n)-Orte in Europa Impressionen, Karten und Vorschläge für eure Tour zum Download

Die gesamte Tour go-south 2.0 ist hier beschrieben. Hier gehts zu meinem Welterbe-Projekt. Der Umbau meines Dacia Dokker als Minicamper ist hier detailliert nachzulesen. Dobbys nach und nach angepasste Einrichtung und Ausstattung hat sich auch in diesem megaheißen Sommer bewährt. Meine Übernachtungsplätze habe ich wieder auf park4night gesucht und unter 5Reisende bewertet.

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